20. Kapitel

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20.- Er wird es so nicht schaffen

Vor zwei Tagen habe ich Joshua das letzte Mal gesehen. Es ist, als würde er mir aus dem Weg gehen. Dabei ist er doch derjenige, der an dieser Freundschaft Plus Sache unbedingt festhalten wollte. Entweder er ist jetzt gelangweilt von mir und geht deshalb auf Abstand, oder aber... Gut, ein oder fällt mir nicht ein.

Heute ist mein Tag mit Nate. Wir machen mindestens einmal in der Woche etwas zusammen. Ich finde wir brauchen das beide. Da er die letzten Tage noch im Krankenhaus war, haben wir zwei einiges nachzuholen. Mein Bruder liebt den Zoo. Also habe ich mir vorgenommen, dass wir genau dort hingehen werden.

Als ich in meinem Wohnungsflur stehe und meine Haare richte, höre ich von draußen eine Tür aufgehen. Wenn das Joshua ist, ist das genau meine Chance. Ich muss unbedingt mit ihm reden und erfahren was los ist.

„Hey Joshua", sage ich als ich ihn, zu meinem Glück, wirklich im Hausflur vorfinde. „Ach hey Sam. Na alles gut?" fragt er und sieht sich panisch um. Was ist denn mit ihm nur los? Gerade als ich antworten möchte, geht hinter ihm die Wohnungstür auf und eine junge Dame, etwa in meinem Alter, lediglich in das Betttuch eingewickelt, heraustritt. „Jo, wo bleibst du denn? Ich dachte du " fragt sie zuckersüß. So ist das also. Er hat sich anderweitig nach Spaß umgesehen. „Gut, ich störe dann mal nicht weiter. Ich muss auch meinen Bruder abholen", sage ich und gehe schnell die Treppen herunter. Ich darf es nicht zulassen, dass mich dieser Anblick so sehr schmerzt. Joshua muss endlich aus meinem Kopf, sowie meinem Herzen verschwinden.

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„Du weißt, dass er immer die Mütze und seinen Schal tragen muss", sagt Mom streng. Nate steht strahlend vor mir. Als ich ihm meinen Plan berichtet habe, war er ganz begeistert. „Mom das weiß ich doch. Ich passe auf ihn auf, versprochen", sage ich zum Abschied. „Und denk dran, dass du ihn heute Abend zu eurem Dad bringst. Am besten noch vor sechs. Sonst dreht er wieder durch", sagt Mom genervt. Ich nicke und verlasse mit meinem Bruder endgültig das Haus.

„Nate, wir müssen nochmal in meine Wohnung. Ich habe mein Portmonee vergessen, " sage ich etwas genervt. Eigentlich wollte ich nicht noch einmal Joshuas Betthäschen begegnen. In diesem Punkt verfluche ich es echt, dass wir neben einander wohnen. Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass mir das alles nichts ausmacht.

„Sam Wohnung", höre ich von meinem kleinen Bruder leise. Es verwundert mich noch immer, wenn er auf einmal beginnt zu sprechen. „Ja genau. Wir gehen jetzt noch schnell in meine Wohnung und dann besuchen wir deine Elefanten, " verspreche ich ihm grinsend. Bei dem Wort Elefant beginnt er über beide Ohren zu strahlen. Ich habe zwar keine Ahnung wieso, aber er liebt diese Dickhäuter über alles. Im Gegensatz dazu, mag er keine Affen. Ich glaube die sind ihm einfach zu wild.

„So, dann komm mal herein. Hier wohne ich jetzt Nate, " sage ich stolz und gebe ihm eine kleine Führung. Ich weiß, dass es ihn wenig interessiert. Mom hat mir erzählt, dass er angefangen hat zu Schreien nachdem sie ihm meinen Auszug gebeichtet haben. Für Nate war ich halt einfach immer da. Nach Mom der erste Ansprechpartner. Es wäre gelogen, wenn ich sagen würde, dass ich ihn nicht vermisse. Ganz im Gegenteil. Ich vermisse meinen kleinen Bruder schon sehr. Umso schöner ist es, den heutigen Tag mit ihm zu verbringen. „Gut, von mir aus können wir", sage ich grinsend als ich mein Portmonee in meine Tasche gepackt habe. Als ich mich umdrehe, sehe ich, dass mein Bruder die Wohnungstür schon geöffnet hat und mit Joshua spricht. Gut Joshua spricht besser gesagt mit Nate. „Ah da ist ja auch deine Schwester, " meint er nachdem er mich entdeckt hat. „Na, wieder alleine?" frage ich nachdem ich Nate's Hand in meine gelegt habe. „Ja und ich habe gerade von Nate erfahren wo ihr jetzt hingeht." sagt dieser strahlend. Wieso muss er nur so verdammt gut aussehen? Kann er nicht einfach hässlich werden und am besten weg ziehen? „Josh mit kommen", sagt mein Bruder und sieht mich hoffnungsvoll an. „Als ich zurück zu Joshua blicke, sieht der mich grinsend an. Haben sich die beiden jetzt gegen mich verschworen? „Nate, ich glaube nicht das Joshua Zeit hat. Er muss bestimmt in die Klinik, " sage ich zu meinem Bruder und setze mich in Bewegung. Einfach nur weg. „Hast du Zeit?" fragt Nate flehend. Ich dachte wir wollten unseren Geschwister Tag machen. Nur er und ich.

Und immer wieder du! #Wattys2016Where stories live. Discover now