6. Kapitel

13K 583 15
                                    


6.- Wir schaffen das schon

Sam, komm raus. Ich kann dich nicht finden, " sagt Elsa sauer. Wir spielen Verstecken in unserem Garten. Elsa ist meine beste Freundin, wir spielen jeden Tag zusammen. Andere Mädchen aus dem Kindergarten, interessieren mich gar nicht. Eigentlich sind wir schon mehr Schwestern, wir sind ja eh jeden Tag zusammen. Ich hoffe wir kommen in eine Klasse. In ein paar Wochen geht die Schule los.

Ich bin hier", rufe ich lachend und komme aus meinem super Versteck. „Wer bitte versteckt sich in einer Hundehütte?" fragt meine beste Freundin kichernd und kommt auf mich zu.

Wir lieben uns und sind zusammen."

Elsa und ich, wir werden heiraten."

„Wieso wacht Sie denn nicht auf?" höre ich die Stimme meiner besten Freundin und reißt mich aus meinen Gedanken. Alles ist dunkel. Wieso kann ich nichts sehen?

„Soph, Sie hatte einen Schwächeanfall. Wir geben ihr über die Infusion Flüssigkeit. Ich denke in den nächsten Minuten wacht Sie wieder auf. Bleib bei ihr, das ist das Beste. Aber tue mir ein Gefallen. Lass diese Menschen nicht zu Ihr. Ich habe den Schwestern schon Bescheid gesagt. Warte auf ihre Mom." höre ich Joshua sagen. Joshua. Er sieht so gut aus.

Ich liebe dich Joshua", gestehe ich ihm, ehe er mich an sich zieht und unsere Lippen vereinigt.

Das schockt mich so sehr, dass ich panisch die Augen öffne.

„Sam, was machst du denn nur für Sachen?" fragt Sophia und sieht mich liebevoll an. „Was ist passiert?" frage ich und sehe mich irritiert um. „Du hattest einen Schwächeanfall. Sam, du musst echt kürzer treten. Joshua meint, dass das ein Warnzeichen war." erklärt mir meine beste Freundin. Als ich mich aufsetzen will, beginnt sich alles zu drehen. „Du bist auf den Kopf gefallen. Ich soll dir sagen, dass du dich hier ausruhen sollst. Joshua kommt gleich wieder zu dir. Deine Mom hat übrigens eine Maschine früher bekommen. Ich hole Sie gleich ab."

„Wie lange war ich denn weg?" frage ich und sehe mich um. An meinem Arm wurde ein Schlauch befestigt. Ich möchte hier weg.

„Fast anderthalb Stunden. Du hast einen ordentlichen Schönheitsschlaf gemacht meine Liebe, " grinst Soph und zieht sich an. „Schlaf du, ich komme mit deiner Mom wieder."

„Du bist ja wach", höre ich Joshua sagen, welcher leise das Zimmer betritt. „Ja, ich kann nicht schlafen und aufstehen darf ich ja scheinbar nicht." sage ich und sehe ihn an.

„Du bist mit dem Kopf aufgekommen, Sam. Ich glaube die letzten Tage waren etwas viel für dich oder? Du musst dich zurück nehmen. Wenn du so weiter machst, machst du dich kaputt Sam, " meint Joshua und setzt sich zu mir aufs Bett. Seine Nähe macht mich nervös. Aber wieso? Plötzlich kommt mir dieser Traum in den Sinn. Wir haben uns geküsst, nachdem ich ihm meine Liebe gestanden habe.

„Ich muss mich aber um Nate kümmern. Dad will Elsa heiraten und uns Nate weg nehmen, " erkläre ich ihm die Situation.

„Aber das ist kein Grund, dich selber hinten an zu stellen. DU bist seine Schwester." versucht er mir klar zu machen, als es an der Tür klopft und meine Mom rein kommt.

„Mom", sage ich und muss mich zusammen reißen, dass ich nicht anfange zu schluchzen. „Meine kleine, was machst du nur für Sachen?" fragt Sie leise und nimmt mich in den Arm. „Ich wollte das mit Nate nicht Mom, dass musst du mir glauben, aber dieses Seminar war-" „Sam. Hör sofort auf. Ich mache dir doch überhaupt keine Vorwürfe. Die Uni ist das wichtigste! Die einzigen, die was zu hören bekommen, werden Elsa und euer Dad sein. Und so was will Vater sein, " sagt Mom und schüttelt den Kopf. „Weißt du Sam, vielleicht hat mir das auch die Augen geöffnet. Ich habe dich viel zu sehr im Stich gelassen, habe nur an mich gedacht. Dabei hast du deine beste Freundin verloren und warst immer für deinen Bruder da. Und du gehst arbeiten, damit wir über die Runden kommen. Ich bin verdammt stolz auf dich. Aber damit ist jetzt Schluss. Das verspreche ich dir." Als sie mich erneut in Ihre Arme schließt, gebe ich den Kampf gegen die Tränen auf. Soll ich ihr von Dads Plänen erzählen?

„Mom? Ich muss dir was sagen, aber du darfst dich nicht aufregen okay?" sage ich und sehe ihr in die Augen. „Klar, was ist los?" fragt sie und sieht mich liebevoll an.

Auch wenn Mom in den letzten Monaten eher weg war, als bei uns zu Hause, liebt Sie Nate und mich über alles. Das hat sie deutlich bewiesen, indem sie früher aus dem Urlaub zurück gekommen ist.

„Dad und Elsa, sie wollen heiraten und Nate zu sich nehmen", beichte ich Ihr und stelle mich innerlich schon auf einen Ausbruch Ihrerseits ein. Doch es kommt nichts. Sie nickt lediglich mit dem Kopf. Sie wusste davon?

„Ich habe die beiden eben vor Nate's Zimmer getroffen. Da haben sie mir von ihren tollen Plänen berichtet. Aber sie haben keinerlei Chance, das verspreche ich dir. Ich rufe später August an. Der wird uns helfen." sagt Sie lächelnd. August ist, ich sage mal ein Verflossener von Mom. Außerdem ist er Anwalt für Familienrecht. Wie passend.

Ich sehe sie fragend an. Eigentlich dachte ich, dass die „Beziehung" der beiden schon wieder vorbei ist.

„Wir haben beschlossen, dass uns doch mehr verbindet. Und da ich weiß, dass meine Kinder auch mit ihm auskommen, versuche ich mein Glück. Sam, ich fühle mich bei ihm geborgen und geliebt. Ganz anders als bei deinem Dad." Mom ist glücklich und das sehe ich Ihr auch deutlich an. Sie strahlt über das gesamte Gesicht.

„Sag mal Mom, kann es sein, dass du gar nicht mit deiner Freundin, sondern mit August im Urlaub warst?" frage ich kichernd und versuche mich hinzusetzten. Zum Glück tut mein Kopf nicht mehr allzu sehr weh.

„Vielleicht", sagt Sie grinsend und wird rot. Ertappt.

„Du hast mich gehört oder? Keine Anstrengung mehr für dich, junge Dame, " sagt Dr. Joshua King, als er uns am Empfang entgegen kommt. Mom hält meine Hand fest gedrückt und sieht grinsend zwischen uns hin und her.

„Ja Joshua habe ich. Ich versuche deinen Anweisungen zu folgen und mehr Zeit für mich einzuplanen."

„So ist es brav. Hier ist deine Krankschreibung. Die Woche arbeitest du nicht mehr, " sagt er, ehe er weiter geht.

„Das war ja mal ein Schnuckelchen", kommentiert Mom lachend.

Und immer wieder du! #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt