2. Kapitel

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2- One Night

„Dir ist das auch wirklich Recht?" frage ich Bella und ziehe die Stirn kraus.

„Na klar. Nate und ich sind doch ein super Team. Alles bestens." meint diese grinsend und folgt meinem Bruder ins Wohnzimmer, während ich auf meine beste Freundin warte. „Ach Sam?"

„Ja?" frage ich, als ich mich zu Bella umdrehe.

„Ich hab da mal eine Frage. Vielleicht hat Sophia schon erzählt das ich meine Facharbeit schreiben muss und ich eine Person brauche. Also eine Art Fallbeispiel. Meinst du eure Mom ist damit einverstanden, wenn ich Nate nehme?" „Klar, ich denke sie hat nichts dagegen. Nate liebt dich ja eh, außerdem bist du eine der wenigen, bei denen Nate echt locker und entspannt bleibt. Weißt du was? Ich frag sie einfach wenn ich mit ihr telefoniere, " verspreche ich ihr grinsend.

„So können wir locker ein paar Typen aufreißen", meint Sophia grinsend, als wir auf dem Weg zum Club sind. Sophia ist genau wie ich Single. Mit der Ausnahme, dass sie oft One Night Stands oder kürzere Affären hat. Bei mir? Bei mir ist tote Hose wie man so schön sagt. Mit 16 bin ich mit meinem ersten und einzigen Freund zusammen gekommen. Das ganze hielt zwei Jahre. Seit dem lief nichts mehr.

„Soph, du weißt das ich nicht so gestrickt bin wie du", sage ich ernst und sehe auf meine Pumps. Ich habe mich heute echt mal chic gemacht.

„Ja, das weiß ich, trotzdem können wir heute mal Spaß haben. Du musst unbedingt auf andere Gedanken kommen Süße." Sie hat ja Recht. Ich muss mich unbedingt entspannen. Und gegen ein bisschen Spaß hab ich auch nichts einzuwenden.

„Du hast Recht. Lass uns Spaß haben."

„Einen Caipirinha bitte", bestelle ich mir an der Bar. Sophia ist in der Menschenmasse untergegangen. Aber wie ich meine Freundin kenne, hat sie sich schon einen Typen geschnappt und mit diesem den Club verlassen. Ich frag mich nur wie sie das immer schafft.

„Einen Caipirinha für dich."

Es ist kein Geheimnis, dass ich es verabscheue mich zu duzten, ohne dass ich diese Person genauer kenne. Das er versucht mit mir zu flirten, macht das Ganze nicht gerade besser. „Danke", erwidere ich und drehe mich ganz schnell um. In diesem Club gibt es schon den einen oder anderen attraktiven Typen, allerdings waren diese entweder in Begleitung, oder haben sich nach dem gleichen Geschlecht umgesehen. „Lust zu tanzen? Ich habe gerade Pause." Der Barkeeper steht neben mir und grinst mich an. Mir ist die Situation mehr als peinlich. „Ehm ich- also..."

„Hier bist du Baby, ich hab dich schon gesucht", höre ich eine Stimme hinter mir sagen, ehe sich zwei Hände an meine Hüfte legen.

Was ist das jetzt für ein Spiel?

Als ich mich umdrehe, sehe ich den Übeltäter von heute Morgen. „Hey?" Es ist mehr eine Frage als Aussage. Zu überrumpelt bin ich. „Würden Sie mir einen Tequila bringen? Meine Freundin nimmt noch einen Caipirinha." Seine Freundin? Als der Barkeeper wütend das Feld räumt, drehe ich mich erneut zu dem Unbekannten und sehe ihn fragend an. „Ich habe schon eine Weile beobachtet, wie er Sie angesehen hat. Ich dachte ich helfe Ihnen. Sie sahen nicht so aus als hätten Sie es gewollt." rechtfertigt er sich. „Natürlich wollte ich das nicht. Danke."

„Ich bin übrigens Joshua", meint er grinsend. „Netter Name."

„Und mit wem habe ich das Vergnügen? Das wollte ich schon heute Morgen fragen." „Sam. Mein Name ist Sam, " antworte ich und sehe in seine Augen- Ein fataler Fehler. Seine dunklen Augen verengen sich, ehe sie beginnen zu funkeln.

Ich habe nie an die Liebe auf den ersten Blick geglaubt. Bis jetzt. Ich glaube ich bin auf dem besten Weg. Obwohl ich ihn nicht kenne.

Ich hab das Gefühl, direkt in seine Seele blicken zu können.

„Na, haben Sie mich genug angesehen?" fragt Joshua lachend und reißt mich so aus meiner eigenen Welt.

„Ehm, ja natürlich. Tut mir leid, " sage ich peinlich berührt.

„Das muss dir nicht leid tun. Ich werde sehr oft angesehen." meint er arrogant. Na super, er hätte ja nett sein können.

„Lassen Sie uns was trinken. Ich gebe ihnen was aus." sagt er und zieht mich zur Bar, wo unsere Getränke schon auf uns warten.

„Ich würde gerne tanzen", sage ich und gehe, schon etwas schwankend auf die Tanzfläche. Während der DJ, Robin Schulz spielt, bewege ich meinen Körper zwischen den anderen Menschen.

Als das nächste Lied angespielt wird, schmiegt sich ein anderer Körper an mich. Zu diesem Zeitpunkt, habe ich schon einige Drinks intus, welche mich dazu verleiten weiter zu tanzen, ehe mich eine Hand umdreht und ich in Joshuas braune Augen blicke.

Habe ich schon erwähnt, wie verdammt attraktiv er ist? Nein? Joshua ist verdammt nochmal sehr attraktiv.

Unsere Körper bewegen sich gleichmäßig im Takt, während seine Hände auf meiner Hüfte liegen und somit jegliche Fluchtversuche zu Nichte machen. Nicht das ich vor habe zu fliehen.

Unsere Augen sind gegenseitig gefesselt, lassen sich nicht los.

Meine Hände fahren automatisch in seinen Nacken, halten sich dort fest.

Nach ein paar weiteren Drinks, gehen wir zurück zur Tanzfläche, wo wir erneut eng tanzen. „Du bist echt attraktiv", hauche ich in sein Ohr. „Du auch, " kichert er und fährt mit einer Hand mein Gesicht entlang.

Und dann passiert es. Ich küsse ihn. Und er küsst mich zurück. Wenn ich nicht so viel getrunken hätte, hätte ich es mich nie getraut. Doch ihm scheint es egal zu sein. Mit seiner anderen Hand zieht er mich näher an sich, was mir ein Grinsen entlockt.

„Lass uns gehen", meint er und zieht mich aus dem Club. So schnell kann ich gar nicht reagieren.

„Wo sind wir hier?" frage ich als Joshua eine Tür aufschließt.

„Bei mir." sagt er kurz angebunden. Wir befinden uns in einer der besten Lagen von Manhattan. Er muss verdammt gut verdienen, wenn er sich hier eine Wohnung leisten kann.

Als wir oben ankommen, knutschend wohlgemerkt, staune ich nicht schlecht. Joshua lebt in einem riesigen Loft. Einem modernen Loft.

„Ich denke wir sind nicht hier um meine Wohnung zu besichtigen." meint er und dreht mich um, sodass ich direkt in seine Arme falle.

Mir ist sofort klar was er will. Aber will ich das auch?

Oh ja und wie! Seine braunen Augen, die braunen Haare, alles so anziehend.

Nachdem er kurz seine Lippen auf meine gelegt hat, zieht er mich in einen Raum. - Sein Schafzimmer, in welchem sich ein riesiges Bett befindet.

Und immer wieder du! #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt