58. Lange Rede kurzer Sinn

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AAAAAAAAAAAAAaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaahhhhhhhhhhhhhhhhhhh!!!!!! *kreisch-fluch-noch-mehr-kreisch-durchs-Zimmer-hüpf-stampf-Haare-rauf-zitter-wie-espenlaub-kann-nicht-aufhören-zu-kreisch-meine-Mutter-meckert-schon* 

Ich hatte gerade einen Schreikrampf. Ja, ich. Weswegen? weil ich heut gepennt hab. fast den ganzen Nachmittag. Und jetzt geh ich auf Wattpad und krieg fast einen Herzanfall (und einen Schreikrampf)... 

MERMAID SUMMER IST AUF PLATZ 15 IM FANTASY-RANKING

Versteht ihr's jetzt? 

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„Er war Zuhause? Ja? Okay. Danke. Ja. Ja, das werde ich. Nein, kein Problem." Er legte auf. Tom war also noch immer am Leben. Und Nemico hatte sich noch immer nicht gemeldet. Verdammt, konnte es denn sein, dass dieser Mistkerl gar nicht mehr aus seinem dämlichen Palast rauskam? Seitdem Nemico herausgefunden hatte, was seine wahre Natur war, drehte er völlig am Rad. Alles hatte schon recht früh angefangen, als sie ungefähr vierzehn gewesen waren, davor war er doch immer der schüchterne, zurückhaltende Typ gewesen. Auf einmal war er nicht mehr mit ihnen weggegangen, hat die ganze Zeit hinter seinen Büchern verbracht. Und dann hatte er sich diesen dummen Spitznamen zugelegt. Nemico. Ausgerechnet das italienische Wort für Feind. Hatte sich ab da für etwas Besseres gehalten. Weil er ein Fischmensch gewesen war. Nicht viele hatten von seinem Geheimnis gewusst, schließlich hatte er auch wirklich nicht jedem davon erzählt. Hatte auch einen riesen Hass auf seinesgleichen gehabt, weil es ihm verwehrt gewesen war, in seiner „natürlichen Umgebung" aufzuwachsen. Er stand wieder am Fenster und schaute hinaus auf die kleine, ruhige Stadt, in der er – mit Nemico – aufgewachsen war. Seltsam, wie viel er mit dem guten, alten Nemico eigentlich gemeinsam hatte. Auch er hasste seinesgleichen und auch er operierte aus dem Verborgenen heraus, würde sich erst offenbaren, wenn es schon viel zu spät war für diesen Wurm von Milliardären, sich noch vom Haken zu winden. Seitdem er den Deal mit Nemico eingegangen war, fühlte er sich allerdings von Tag zu Tag mieser. Nicht etwa, weil er bereute, was er getan hatte, nein, von Reue konnte definitiv nicht gesprochen werden, denn dieses Wort existierte nicht in seinem Wortschatz. Aber mies fühlte er sich, weil es immer mehr nach Betrug zu stinken schien. Nemico hatte durch ihn alles erreicht, was er gewollt hatte. Noch nicht einmal dieses dämliche Orakel hatte ihren simplen Trick durchschaut. Er selbst allerdings, der die gesamte Right-Sippe hatte aus dem Weg geschafft haben wollen, stand noch immer fast am Anfang. Diese Missgeburt, der wuchernde Spross dieser Verräter, der einfach nicht dahinsiechen wollte, egal welche Mittel er auch anwandte, behinderte seine gesamten Pläne. Und bald würde auch die Gültigkeit dieses alten Testaments seines Großvaters verfallen, das ihm einen Karrieresprung in der Größe des Mount Everest sichern würde. Er musste sich also beeilen. Doch wie bekämpfte man Unkraut, das einfach nicht vergehen wollte? Er fuhr sich ungeduldig über den Schnauzbart. Unkraut musste man bei den Wurzeln packen. Es mit aller Kraft aus der Erde reißen. Nur so ging es. Und genauso würde er es mit Thomas Reginald Right machen. Nur eben etwas schneller... mürrisch schielte er auf die Straße hinunter, wo sich einige Kinder tummelten und wie er selbst vor geraumer Zeit spielten, mit dem einzigen Unterschied, dass sie nun alle diese unausstehlichen Nintendo-Kasten-Dinger besaßen und nur noch virtuell miteinander kommunizierten. Verächtlich schüttelte er den Kopf.

Adara saß noch immer wie angeleimt auf der weichen Matratze des Himmelbettes im ehemaligen Schlafzimmer von Tom's Eltern. Er hatte es also für sie so hergerichtet. Sie schluckte. Nicht, dass es ihr nicht gefallen hätte, und das tat es, sie liebte es einfach! Nur hatte er genau das angesprochen, was ihr selbst schon so lange durch den Kopf geisterte. War sie bereit, ihr altes Leben – oder zumindest das, was davon noch übrig geblieben war – einfach so hinter sich zu lassen? Sie zweifelte daran, dass sie dieselbe Stärke besaß wie Camilla Carmicle oder Henrys verstorbene Frau. Sie hing am Meer und die unmittelbare Nähe war noch immer schwer zu ertragen an manchen Tagen. Vor allem aber hatte sie noch ein Versprechen gegenüber ihrer Schwester einzuhalten. Marlene erwartete sie nämlich in genau neunzehn Tagen im Palast und wenn Adara wollte, dass Marlene eine Chance auf die Krone – die ihr im Übrigen mehr als rechtens zustand – haben sollte, musste sie den Namen der Cahayas wieder reinwaschen. Und das ging nur, indem sie sich dem Orakel stellte und dessen Urteil empfing. Davor grauste es sie unheimlich, aber schlimmer als Nemico konnte es nicht werden, die letzte Hinrichtung war schon Jahrzehnte her und im Notfall konnte sie nach der Krönung noch immer fliehen, Marlene würde sie niemals verfolgen lassen. All diese Gedanken spannten sich durch ihr Bewusstsein wie ein seidenfeines Spinnennetz. Ihr wurde bewusst, dass sie sich eigentlich noch nie wirklich vorgestellt hatte, wie es sein würde, wenn sie sich gegen das Meer und für Tom entschied. Wie würde ihr Leben aussehen? Wären sie immerzu auf der Flucht vor einem Unbekannten, der ihnen nach dem Leben trachtete? Sie fühlte zwar, dass da irgendetwas zwischen ihnen zu wachsen begann, was offensichtlich über die übliche Freundschaft hinausging, sie sah es in seinen Blicken, aber im ständigen Zweifel über ihre eigenen Gefühle, wusste sie nicht, wie sie darauf reagieren sollte. Tom war der erste gewesen, der sie je geküsste hatte, das hinterließ zwangsläufig seine Spuren. Aber war es denn Liebe? Und sie würden nie eigene Kinder haben. Dieser Gedanke schmerzte sie irgendwie. „Es ist schon okay, wenn du nicht willst", raunte Tom auf einmal neben ihr. Er klang verletzt und überaus enttäuscht, was sie ihm nicht verübeln konnte. Aber sie beeilte sich dennoch, ihren Kopf zu schütteln. „Nein, nein! Tom, das ist es nicht", murmelte sie es tat ihr im Herzen weh, ihn so zu sehen. „Es ist nur... Ich habe Marlene mein Wort gegeben. Ich muss noch einmal zurück." Und das entsprach sogar der Wahrheit, jedenfalls einem Teil davon. Nun musste sie es nur noch Tom erklären. Der Schmerz in ihrer Seite begann wieder aufzubegehren, doch sie drückte dieses unangenehme Gefühl gnadenlos zurück. „Und darum muss ich da nochmal hin", endete sie ihre Erzählung. Tom musterte sie mit in Falten gelegter Stirn. „Du hast doch gesagt, dass das Orakel willkürlich auswählt. Demnach haben doch alle Anwesenden dieselben Chancen, nicht?" Adara schüttelte den Kopf. „Das Orakel trifft seine Entscheidung in der Tat willkürlich, aber deshalb sind noch lange nicht alle Chancen gleich. Oder würdest du jemanden anstellen, von dem du weißt, dass er einen Bruder hat, der erst am Vortag deine Firma ausgeraubt hat?" Diese Beispiel schien er zu verstehen. Er schüttelte langsam den Kopf. „Deshalb muss unser Name erst wieder „sauber" werden. Und das geht leider nicht, indem man wegläuft und sich versteckt." Sie seufzte. „Ich verstehe." Tom tätschelte vorsichtig ihre Hand, doch bei der Berührung wäre Adara beinahe zurückgezuckt. Da war so vieles wischen ihnen, dass noch nicht geklärt war. Einerseits waren sie sich plötzlich so dermaßen nah und Adara genoss seine Nähe ja auch, besonders in den Nächten, wenn sie nicht schlafen konnte oder wenn sie eine starke Schulter zum Ausweinen brauchte. Andererseits hatte sie das beklemmende Gefühl, dass Tom etwas verbarg und sie konnte einfach herausfinden, was es war. Am Anfang war es ihr so leicht gefallen, ihn zu durchschauen. Ein Blick hatte genügt, um jegliche böse Absicht seinerseits auszuschließen. Doch nun? Die ganze Zeit war er so distanziert, führte sich auf, als lägen ihm tausend Worte auf der Zunge und sagte dennoch nichts. Und dann berührte er sie doch immer wieder. Plötzlich räusperte er sich neben ihr und sie musste einige Male blinzeln, bis ihre Sicht wieder klar wurde. „Wie hat Marlene eigentlich reagiert, als du nicht mit ihr mitgegangen bist? Ich meine, als du zurückgehen wolltest. An Land." „Nicht sehr... positiv. Sie hätte mich wohl am liebsten kräftig durchgeschüttelt und mir den Kopf gewaschen." Es war wirklich nicht gerade lustig gewesen, Marlene die ganze Sache mit Tom beizubringen, zumal sie es ohnehin eher durch einen blöden Zufall erfahren hatte. Eine dumme Aktion, die sie einfach nicht durchdacht hatte. Sonst wäre es wohl nie rausgekommen und Marlene wäre auch nicht so wütend auf sie.

An diesem Tag ging eine Mail bei Alexander Palmer ein. Darin war zu lesen, dass Adara aus Indien zurückgekehrt sei. Dass ihm der Absender unbekannt war, bemerkte er gar nicht, ebenso wenig wie die Tatsache, dass die Signatur fehlte. Dafür ließ diese Nachricht sein Herz höher schlagen. Seitdem Adara das Werbegesicht der neuen Schmucklinie war, schlugen sich die Medien praktisch um alles, was mit ihr zu tun hatte. Niemand schien etwas über sie zu wissen und alle wollten mehr erfahren. Die wildesten Geschichten waren zusammengereimt und in den niedrigsten Klatschblättern gedruckt worden. Cartier hatte vieles dementiert. Hauptsächlich aber – und das ließ seine Augen regelrecht glänzen – waren die Einnahmen fast exponentiell angestiegen. Alexander hatte noch große Pläne mit Fé. Da Thomas Right in Adaras Abwesenheit keine Aussagen in ihrem Namen gemacht hatte, hatten sich viele – nicht bloß die Medien – an Cartier und damit indirekt an ihn gewandt. Adara sollte auf Modenschauen laufen, die ganz großen Marken zeigten plötzlich Interesse an einer Zusammenarbeit mit Cartier, die Nachfrage war selten höher gewesen und sogar die Chinesen – vor allem die Chinesen – waren regelrechte Adara-Fans. „Sagen Sie alle Termine ab, ich fliege umgehend nach Irland", hatte er seiner Sekretärin im Vorbeieilen noch zugerufen, bevor er im Laufschritt in Richtung der Fahrstühle verschwunden war. Ihm war zwar die Idee gekommen, dass er vielleicht genau im unpassendsten Moment kommen könnte, doch da bei Right niemand ans Telefon ging und er Adaras Nummer nicht hatte – überdies hinaus war er sich noch nicht einmal sicher, ob sie überhaupt ein Mobiltelefon besaß – entschied er sich für einen spontanen Überraschungsbesuch. Spontan für ihn, Überraschung für sie. Nur hatte er die Wartezeit am Flughafen ein bisschen verschätzt und so wurde aus dem ehemals spontanen Entschluss doch bald eine mehrtägige Geschäftsreise, denn der Rückflug ging erst einen Tag später wieder. Eigentlich hätte er auch das Schiff nehmen können, überlegte er, als er ins Taxi stieg. Verdammt, warum nur überlegte er immer erst im Nachhinein? Andererseits hatte ihm ein ebenso spontaner Entschluss die gesamte Jahresrechnung gerettet.

Sie sprachen noch lange miteinander, mussten des Öfteren aufstehen, sich die schmerzenden Beine vertreten oder sich anders hinsetzen, weil die ein oder andere Extremität nach einiger Zeit eingeschlafen war und sich wieder prickelnd und brennend dieses frischfröhliche Ameisenhaufengefühl in besagten Körperteilen ausbreitete. Bei einbrechender Dämmerung lagen sie beide auf dem Rücken quer auf der breiten Matratze und blickten in den flauschig luftigen Himmel des Himmelbettes. Draußen wurde es immer dunkler, aber keiner von ihnen dachte daran, das Licht anzuschalten. Weder Tom noch Adara hatte bisher den Kuss erwähnt, obwohl es beiden auf der Zunge lag. Auch wusste Fé nicht, wie - und ob überhaupt - sie das Kinderthema, das sie seit dem Gespräch mit Marlene beschäftigte, vorbringen sollte. Irgendwann begannen ihre Hände wieder zu leuchten, also legte sie sie sich auf den Bauch und ließ ihre Magie wirken. In letzter Zeit verlor sie immer öfter die Kontrolle über ihre Kräfte und irgendwie beunruhigte sie das. Es war nicht gut, wenn die Magie die Überhand bekam und sich verselbstständigte. Es zog immer verheerende Folgen nach sich. Die Wärme aber, die sich nun in ihrem Körper ausbreitete, war wohltuend, sanft und machte sie schläfrig. Noch bevor das Sternbild des Orion am Himmel zu erkennen war, war Adara weggedöst. Tom betrachtete sie mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. Ihm gefiel der Gedanke, dass er über ihren Schlaf wachte. Noch mehr aber gefiel ihm die Vorstellung, dass es bald jeden Abend so sein könnte. Wieder jagte ein Schauer nach dem anderen über seinen Körper. Er wagte es nicht, Fé auch nur zu berühren, er wusste nicht, ob er sich noch hätte beherrschen können. Sie so wunderschön und je länger er darüber nachdachte, umso sicherer wurde er sich seiner Gefühle für sie. Fé konnte die Frau sein, mit der er sein restliches Leben verbringen wollte. Noch während er es bei sich dachte, widersprach er sich aber selbst. Adara war die Frau, mit der er seinen Lebensabend genießen wollte. Komme, was da wolle, so schnell würde er sie nicht mehr gehen lassen. Er rollte sich auf die Seite. Zart leuchtete die Innenseite ihrer Hände, die auf ihrem Bauch ruhten, während sich ihre Brust regelmäßig hob und senkte. Tiefe, lange Atemzüge zeigten ihm, dass sie schon schlafen musste oder zumindest sehr nah dran war. Wieder verspürte er das Bedürfnis, ihre zarten Lippen auf seinen zu fühlen und das Brennen danach zu spüren, wie es bis tief in seine Magengrube weiterbrannte und seine Lebensgeister aus ihrem Winterschlaf riss. Er kannte kaum ein berauschenderes Gefühl und mochte sich kaum vorstellen, welch Explosion der Sinne es sein musste, wenn sich ihre Körper eines fernen Tages vereinigten. Er begann zu zittern. Allerdings nicht vor Kälte. Er wünschte, er könnte es ihr endlich offen sagen. „Ich liebe dich."

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Leutee, habt Ihr eigentlich einen an der Waffel? Ich krieg mich ja gar nicht mehr ein! Platz 15!! Das zergeht auf der Zunge wie flüssige Schokoladensauce... ohhhhh, Schokosauce... :D 

Jetzt hab ich Hunger. Wer noch? Wenn ich's auf Platz 1 schaffe, veranstalte ich ein grosses Schokotorten-Essen mit euch allen XD 

Mermaid SummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt