Wunder über Wunder

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"Chiron kümmerst du dich um Bellas Wunden?", fragte Percy.

"Welche Wunden?", fragte Chiron nach.

Tatsächlich welche Wunden? Percy hatte mich mehrmals an den Armen und den Beinen getroffen und es hatte geblutet, das konnten meine Klamotten bezeugen. Aber jetzt war da einfach nichts mehr.

"Halte deinen Ellenbogen in die Schale und berühre Clarisses Fingerspitzen!", sagte Percy an mich gewandt.

"Warum?", fragte ich nach.

"Ich will etwas ausprobieren!", antwortete er nur.

Ich verdrehte die Augen, legte aber trotzdem meinen Ellenbogen ins Wasser und berührte Clarisses Fingerspitzen. Das Wasser wanderte meinen Arm hoch zu ihrem und die Wunden an den Armen verschwanden. Im Gesicht und an den Beinen verschwanden die Wunden ebenfalls. Ich starrte total verwundert die kleinen Narben auf Clarisse' Haut an.

"Entweder du hast den Segen des Ares und bist meine Schwester oder du hast den Segen von meinem Dad!", sagte Percy.

"Definitiv den von deinem Vater!", murmelte ich.

"In einer Stunde ist Inspektion. Du könntest deinen Geschwistern mal Bescheid sagen, dass sie aufräumen sollen!", meinte Percy noch und verließ das Haus.

Ich blinzelte kurz und war aus dem Staunen erwacht. Ich erhob mich ebenfalls.

"Chiron, wenn Clarisse wach wird, können Sie mir Bescheid sagen?", fragte ich ihn. Er nickte kurz angebunden und ich verließ das Haus.

Als ich die Hütte betrat, waren alle schon fleißig am aufräumen. Marko bemerkte mich als erster.

"Wo ist Clarisse?", fragte er.

"Sie liegt auf der Krankenstation. Annabeth und sie hatten eine 'kleine' Auseinandersetzung!", antwortete ich. Bei 'kleine' machte ich Anführungszeichen in die Luft. Er nickte und räumte weiter auf.

Ich zog mir die Rüstung aus und legte sie in das noch leere Fach in der Kommode. Dann kletterte ich auf das Bett, um dieses zu machen und half den anderen noch beim Aufräumen. Ich machte nur Clarisses Bett und verstaute ein paar Klamotten in den Schubladen.

Danach kamen alle zu mir und fragten, wo Clarisse sei. Ich beantwortete geduldig ihre Fragen und ging dann zum Strand, wo ich mich wieder im Schneidersitz in den Sand setzte. Ich malte wieder kleine Kreise in den Sand und starrte aufs Meer hinaus.

Wer hätte gedacht, dass ich mich hier so schnell eingelebt habe und dass ich mich hier wie zu Hause fühlte. Ich habe Geschwister, die ich mir schon immer gewünscht habe und insgesamt fühle ich mich hier einfach wohl.

Als die Sonne anfing unter zu gehen, ging ich zum Pavillon und setzte mich an den Tisch. Clarisse saß nicht am Tisch, weshalb ich schnell aß.

Danach ging ich zur Krankenstation und Clarisse saß in ihrem Bett und lächelte, als sie mich sah.

"Hallo Bella!", begrüßte sie mich.

"Hey, wie geht es dir?", fragte ich.

"Überraschend gut, nur kleine Narben sind übrig geblieben! In diesem Moment danke ich Percy! Echt, auch wenn in ihn nicht sehr mag!", erwiderte sie.

"Das war ich! Percy hat dich nicht geheilt!", murmelte ich.

"Was? Das ist doch unmöglich! Es sei denn, du bist seine Schwester!", platzte es aus ihr heraus.

"Nein, ich bin definitiv deine Schwester Clarisse, aber ich habe den Segen von Poseidon. Ich weiß nicht was ich noch alles kann, momentan ist nur diese eine Fähigkeit bekannt!", erklärte ich ihr.

"Oh Mann! Hast du eine Ahnung wie selten das ist? Unser Dad hasst Percy! Es ist ein Wunder, dass er es zugelassen hat!", sagte Clarisse.

"Schläfst du in der Hütte?", fragte ich dann.

"Wenn ich darf ja! Mach dir aber keine Sorgen um mich, mir geht es gut! Du gehst jetzt aber duschen und dann schlafen! Gute Nacht Bella", meinte sie.

"Gute Nacht Clarisse!", erwiderte ich und verließ die Krankenstation.

Ich duschte so schnell es ging und zog mich um. Zähne putzen und Haare kämen nicht vergessen und dann ab ins Bett. Auf meinem Bett lag aber ein schwarzer Kasten.

"Äh Leute? Gehört einer von euch der Kasten?", fragte ich in die Runde und hielt ihn hoch. Alle schüttelten verwirrt den Kopf.

Ich öffnete den Koffer und eine weiße Geige kam zum Vorschein. Ich schlug die Hände vor den Mund und Tränen bildeten sich in meinen Augen. Freudentränen mal so am Rande erwähnt.

Oben am Deckel klebte ein Zettel: Ich hoffe das freut dich! ~Mum

Meine Mutter hatte mir tatsächlich meine Geige hinter her geschickt.

"Was ist da drinnen?", fragte Valentina.

"Meine Geige!", seufzte ich und hob sie hoch. Valentina und die Anderen zogen erschrocken die Luft ein.

"Die ist ja wunderschön!", platzte es aus Anton heraus.

"Ja, das ist sie tatsächlich!", seufzte ich und verstaute sie wieder in dem Kasten. Den Kasten stellte ich auf die Kommode.

Die Geige wirkte hier im Camp unglaublich fehl am Platz, aber meine Mutter musste einen bestimmten Grund dafür gehabt haben.

Ich hatte wieder einen verrückten Traum. Nur am Ende starrte ich nicht fünf Minuten in die Leere.

In dem Traum war ich am Hafen von San Franzisco und spielte mich mit meiner Geige warm. Annabeth stand neben mir und sang sich ein.

"Bist du bereit?", fragte ich sie nachdem ich fertig war. Sie nickte und ich begann 'Shatter me' von Lindsey Sterling zu spielen.

Am Ende tauchte ein Geschöpf aus dem Wasser auf. Welches es war konnte ich nicht mehr erkennen, da ich schwer atmend aufwachte.

die Tochter des Ares (Percy Jackson FF) [Abgeschlossen]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt