Kapitel 21

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Langsam öffnete die junge Trainerin die Augen, als sie etwas am Handgelenk packte und hinauf zog.
"Du?"
"Ich habe keine Ahnung, wie du es geschafft hast, zu sehen, dass das nur meine physische Hülle ist. Oder wie du ihn dazu gebracht hast, dass du ihm scheinbar wichtiger wirst, als ich."

"Dass deine Aura etwas böses ausstrahlt, merkt doch wohl jeder! Mary. Ich will nicht wissen, mit welcher Brutalität du dem Mädchen seinen Körper genommen hast, in dem du weilst! Hast wohl ganz schön Kraft verloren, oder? Du bist auf einen Wirtskörper angewiesen, weil du scheinbar sonst nicht mehr existieren würdest!"
Touko grinste hämisch.

"Halt den Rand! Es gibt nur einen Grund, warum ich dich nicht gleich hier in tausend Stücke zerreiße!" fauchte Mary gehässig.
"Und der wäre?"
"Es wäre doch zu schade, wenn N's neue Freundin auf unerklärliche Weise den Tod finden würde. Es würde ihn traurig machen, und das kann ich als seine Freundin nicht von ihm verlangen."
Die Worte ihres Gegenüber trafen die junge Trainerin wie ein Stich ins Herz und ihre Miene verfinsterte sich.
"Wie...?"
"Lass die Finger von ihm. Er gehört jetzt mir. Verstanden?! Du wirst ihm nicht helfen, seine Erinnerungen zurück zu erlangen. Zuviel Energie hat es mich gekostet, sie ihm zu nehmen."
"Niemals!"

Marys Augen verengten sich.
"So? Du wirst aufmüpfig? Sag das bitte noch einmal."
Unheimliche Schmerzen durchfuhren Toukos Körper, die sie auf die Knie fallen ließen.
"N-nie-..."
"Ja? Sprich weiter."
"Egal wie viele Qualen du mir bereitest... ich... ich werde mich niemals geschlagen geben!"
"Das werden wir ja sehen!"

Der jungen Trainerin wurde schwarz vor Augen.
'Er gehört jetzt mir!'
Nein... das... das darf nicht sein. Ich muss sie aufhalten. Egal wie!
Ich kann mich nicht bewegen... diese Dunkelheit hält mich gefangen!

"Ach du liebe Güte..."

Ich... ich kann diese Stimme hören... warum wache ich denn nicht auf?!
Verdammt, was kann ich tun? Weder bewegen funktioniert, noch irgendwelche anderen Dinge.

Eine Weile verging, bis weitere Stimmen ertönten.
"Was ist passiert?"
"Sie war hier nicht allein! Oh, Arceus! Ihr Fuß, komplett blau!"
Bell... und Mei? Wach auf, Touko! Komm schon!

"Wir müssen sie zurück zu den Unterkünften bringen. Geht schon voraus."
Die junge Trainerin öffnete benommen die Augen.
N trug sie mit ernstem, stur nach vorn gerichtetem Blick. Er eilte den Anderen hinterher.

"N?"
"Gut, du bist wieder bei Bewusstsein."
"Lass mich 'runter, bitte!" ängstlich sah Touko sich um und zappelte.
"Nein, dein Fuß ist scheinbar verstaucht und noch mehr Schmerzen will ich dir nicht zumuten. Was ist überhaupt passiert? Du stehst völlig neben dir!"
"Es ist... ach egal. Es ist nichts, bin nur umgeknickt."
"Und davon bewusstlos geworden? Alles klar! Touko, wärst du auf den Kopf gefallen, dann auf weiches Moos. Also, was ist passiert, hm?"
Sie schüttelte den Kopf und eine Träne rollte ihr die Wange hinunter.

Der junge Trainer sah ihr in die saphirblauen Augen.
"Ich... ich kann es dir nicht sagen..." sie fuhr leider fort: "Nicht, wenn ich nicht weiß , wo Mary steckt..."
"Mary?"
"Ja. Ich habe dir das doch erzählt... deine June heißt eigentlich Mary. Jedenfalls der Dämon, der die physische Hülle besitzt."
"Stimmt... das hatte ich schon wieder fast vergessen. Darauf hatte ich sie ja angesprochen. Aber was genau ist vorhin passiert? Komm schon. Sag es."

Touko sah sich erneut um und begann ihm zu zuflüstern, was vorgefallen war.

"Und das ist nicht gelogen?"
"Hätte ich da einen Grund für?"
Der junge Trainer nickte nachdenklich. "Okay, ich glaube dir."

Plötzlich wurde es kälter und starker Seewind wehte. Sand flog durch die Luft und machte es kaum möglich, noch etwas zu sehen.
Noch dazu wurden die Wellen höher. Das beruhigende Rauschen verändertre sich in ein bedrohliches.
Das Meer schien die Trainer verschlingen zu wollen.
Das... das kann nicht sein! Ist ihre Kraft wirklich schon so weit zurückgekehrt? Zufällig passiert dieser Wetterumschwung nicht!

》When We Meet Again《Onde histórias criam vida. Descubra agora