Kapitel 7

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"Lass mich los, Touya..."
"Warum so genervt?"
"Weil du nervst?! Jetzt lass mich los..."
"Ja, entschuldige bitte, dass ich atme..."
"Von der da war nicht die Rede. Yuki kann draußen schlafen. Such dir 'nen Baum oder so!"
Die silberhaarige Trainerin trat hinter Touya hervor.

"Sag mal, willst du das Kriegsbeil nicht irgendwann mal vergraben?"
"Pff. Warum sollte ich?!"
"Vielleicht weil das kindisch und mehr als zwei Jahre her ist?!"
"Dann geht doch ins Zelt! Ich schlafe woanders! Gute Nacht!" zischte Touko hasserfüllt und mit erhobener Stimme, bevor sie in Richtung des gefallenen Baumstammes stolzierte.
"So lächerlich."
"Lass sie einfach, Yuki. Geh jetzt ins Zelt, ich rede mit ihr."
"Ja, lass mich allein."
"Bist du irgendwie fünf, dass du Vierundzwanzig-Stundenüberwachung brauchst?" Touya sah sie auffordernd an. "Gute Nacht."
"Pha!"

Touko ließ sich auf dem Baumstamm nieder und starrte in die Dunkelheit.
Ihr Bruder folgte ihr.
"Was willst du? Deine Prinzessin hat doch jetzt was sie wollte!"
"Warum bist du so, hm?"
"Wie soll ich denn sein?!"
"Beruhig dich erstmal wieder und erzähle dann, was los ist. Wir sind doch Geschwister. Und Geschwister sollten eine feste Bindung zueinander haben."
Sie drehte den Kopf von ihm weg.
"Touko... ist es wieder wegen N? Schließe doch endlich ab... du kannst ihn nun mal nicht zurück holen."
"Er ist nicht tot! Er lebt. Jedocj hat er sein Gedächtnis verloren und erinnert sich an nichts mehr."
"Wo hast du ihn gesehen?"
"Heute. Hier. Zweimal. Erst ist er vor einem Bissbark geflohen, erinnere dich an G-Cis' manipulierte Handlanger. Und beim zweiten Mal da-..."
"Erzähl weiter... Da...?"
"Naja, das war vorhin. Da bin ich im Fluss mitgerissen worden und er hat mich halt gerettet, nachdem ich mit einem Felsen zusammengestoßen bin..."
"Wieso warst du im Fluss?"
"Ach ist doch ega-... hatschi!." Sie musste niesen.
Touya kicherte: "Nicht, dass du kank wirst! Und jetzt komm zurück... die Nacht wird kalt."
"Nein, ich begebe mich nicht in das Zelt in dem Yuki liegt. Du weißt ganz genau, dass ich sie nicht ausstehen kann!"

Der Wald wurde still. Nicht ein nachtaktives Käferpokemon zirpte, die Zubat verschwanden und das Noctuh, das in der alten Kiefer saß verschwand in die Baumhöhle.
"Spürst du das auch?"
"Meinst du dieses Gefühl beobachtet zu werden, diese plötzliche dunkle Präsenz davon..." Touya zeigte auf einen Schatten, "Oder diese Kälte?"
"Ich dachte da eigentlich an die Kälte, aber okay... das macht mir echt Angst."
"Wollen wir... laufen?"
"Ich glaube, dass das eine gute Idee wäre..."

Vorsichtig drehten sie sich um und schlichen zurück zu den Zelten, so schnell es mit möglichst wenigen Geräuschen eben ging.
"Was ist, wenn es uns verfolgt?!"

"Ach quatsch! Und selbst wenn! Erinnerst du dich noch an das Yorkleff damals? Das haben wir auch gemeinsam in die Flucht geschlagen. Also schaffen wir das jetzt auch!"

"Ja, haha! Das war lustig! Oder die Keksdose! Ich hing dann da am Schrank, weil der Stuhl umgefallen isst und du die Dose festgehalten hast! Diese Auffangaktion war lustig!"
"Für dich vielleicht, Touko! Du bist auf mir gelandet!"
"Aber die Kekse hatten wir."
"Stimmt. Wir waren ein gutes Team! Und wie viel Unfug wir gemacht haben!"
Touko kicherte.
"Ich hab dich lieb, Schwesterchen."
"Mein Lieblingsbruder! Auch wenn du ganz schön nervig sein kannst!"
"Du hast nur einen, du Nuss!" lachte er.
Die Nacht verging.

Touya stieß seiner Schwester in die Seite, nachdem Toukos C-Gear fiepste.
"Ey! Du hast eine Nachicht!"

》When We Meet Again《Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt