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Es ist schon irgendwie erstaunlich, wie schnell sich dein Leben von der einen auf die andere Sekunde verändern kann. Ok, vielleicht waren es nicht gerade Sekunden, aber Stunden treffen es da auch ziemlich genau.

Es war nur eine Frage eines kurzen Augenkontakts zwischen Fynn und mir und wir haben der ganzen Sache zugestimmt.

Lara war begeistert und hat uns gleich der Crew vorgestellt, die sich bereits auf dem Basketballplatz in der Nähe befunden hatte. Es sind wirklich alles unglaubliche Tänzer und sie haben alle das gleiche Ziel. Etwas zu bewirken. Alles sind es satt diese langweiligen Jobs in Restaurants, Imbissbuden oder Büros zu haben. Zu meiner wie auch zu der Überraschung meines Freundes haben wir auch drei bekannte Gesichter wiedergefunden: Noah, Kile und Bo.

Die drei kamen auf uns zu und gaben mir eine Umarmung und machten mit Fynn einen dieser Handschläge.

Um den Beginn unsere neuen Crew namens 'The Flash Dancers' zu feiern sind wir ins Dragon gegangen und sitzen nun alle zusammen an einem großen Tisch. Ricky, der brasilianische Kellner, der mich natürlich kennt bringt uns unsere Getränke. Alle sind gut drauf. Shalyn und Mac unterhalten sich gerade darüber, welche Musik wir für unseren nächsten Auftritt geplant haben. Die beiden kennen sich super mit Musik und den verschiedenen Mash Ups aus, dass sie kurzerhand als DJ's angergiert wurden.

Während die anderen in ihren Gesprächen vertieft sind denke ich darüber nach, was wir zusammen alles bewirken könnten. Es ist die größte Chance meinen Traum war werden zu lassen und deshalb müssen wir uns unbedingt etwas einfallen lassen, was noch keiner gesehen hat.

Ich werde von dem Vibrieren meines Handys in der Hosentasche aus meinen Gedanken gerissen. Es ist eine Nachricht von Sean:

'Ich bin jetzt zu Hause, wo bist du?'

Schnell schreibe ich, wo wir sind und drücke auf senden. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie ich beobachtet werde.

„ Alles ok bei dir?"

Es ist natürlich niemand anderes als Fynn, der das bemerkt. Ich nicke und zwinge mir ein Lächeln auf die Lippen, in der Hoffnung, dass er mir glaubt. Aus seinen blauen Augen spricht das Gegenteil, und trotzdem lässt er mich in Ruhe. Um das nicht so stehen zu lassen, weil ich es zum einen nicht will und mich zum anderen ablenken muss stehe ich auf und ziehe den Blonden an der Hand auf die Tanzfläche.

„ Zeit zu feiern oder?"

„ Ich dachte schon du fragst nie",

antwortet er mit einem Augenzwinkern.

Durch das tanzen vergesse ich alle meine Sorgen und denke nur noch an meinen Freund, Seine wundervollen Augen erinnern mich daran, wie wir uns zu ersten Mal geküsst haben. Während ich mich immer weiter zum Takt der Musik bewege schlinge ich meine Arme um seinen Hals und ziehe ihn näher an mich heran. Dann stelle ich mich ein wenig auf die Zehenspitzen um an sein Ohr zu kommen und flüster ihm mit bebendem Herzen etwas ins zu:

„ Weißt du noch, was hier passiert ist?"

Erwartungsvoll lehne ich mich zurück um seine Reaktion zu sehen. Sein Augen sind soweit ich das im schummrigen Club sehen kann deutlich dunkler geworden.

„ Wie könnte ich das denn vergessen?"

Fynn beugt sich herunter und berührt mit seinen Lippen meine und ich denke ich muss nicht mehr beschreiben, wie sich das anfühlt.

Erst als die anderen anfangen zu jubeln kommt mir das ganze dann doch ein bisschen zu komisch vor und grinsend lösen wir uns voneinander. Er legt einen Arm um meine Hüften und lässt sich von Cathy ein Bier reichen. Bo drückt auch mir etwas in die Hand und Ich hebe das Glas:

„ Auf 'The Flash Dancers' und darauf, das uns irgendjemand wahrnimmt."

Fynn bringt mich noch nach Hause und verabschiedet sich mit einem Kuss von mir.

„ Wir sehen uns morgen in der Accadamy, schlaf gut und träum von unseren Flash Mobs."

Das ist ein Entschluss, den wir später am Abend festgelegt haben. Wir werden an bestimmten Orten an bestimmten Zeiten mit unseren Choreographin auftreten und dann wieder abtauchen. Das erhöht die Aufmerksamkeit der Leute und das geheimnisvolles verstärkt das nur noch mehr.

Mit einem leisen Geräusch schließe ich die Wohnungstür und versuche auf Zehenspitzen in mein Zimmer zu schleichen. Als ich gerade die Tür aufschieben will nehme ich die gereizte Stimme von meinem Bruder war:

„ Mach dir nicht die Mühe Kat. Ich habe auf dich gewartet."

Oh nein, das klingt nicht gut. Ganz langsam und mit einer entschuldigenden Miene auf dem Gesicht drehe ich mich zu meinem Bruder um. Kurz denke ich, dass er wirklich sauer auf mich ist, aber dann erscheint ein hämisches Grinsen auf seinem Gesicht und er nimmt mich in den Arm.

„ Ich bin so unglaublich stolz auf dich. Du hast es wirklich geschafft in eine Crew zu kommen. Jetzt könnt ihr an Contests und so weiter teilnehmen."

Mit jedem Satz, den er spricht werde ich glücklicher und erwidere die Umarmung immer mehr. Schließlich lässt er mich los und schaut mich ernsthaft an.

„ Aber keine Flash Mobs, damit könntet ihr die Bullen auf euch hetzen und du weißt, dass das nicht gerade unsere besten Freunde sind."

„ Jaja spießiger Bruder..."

Er hebt warnend einen Finger, aber dadurch lasse ich mich nicht abschrecken, dazu ist er viel zu cool.

„... aber darf ich jetzt bitte schlafen gehen."

Ich bestrafe ihn mit einem ungekonnten Hundeblick und er dreht sich um.

Sean ist auf dem Weg zu seinem Zimmer und ich ebenfalls, als ich nochmal seine stolze stimme höre.

„ Das ich das nochmal erleben darf, meine kleine süße Schwester wird erwachsen."

„ Ach halt die Klappe."

Aber das ist nicht das Ende und als ich einschlafe habe ich das komische Gefühl im Bauch, dass das nicht der letzte Moment gewesen ist, in dem sich mein Leben von dem einen auf den anderen Moment so schnell verändert.

Ob zum Guten oder zum Schlechten...




Another Step Up StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt