Vodka Küsse

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Die laute Musik riss mich mit in die tobende Menge des Clubs, in dem ich mit November war.
Die Lichter flackernden auf und ließen die Bewegungen der Menschen um mich rum seltsam abgehackt wirken.

Ich beobachtete die Leute um mich rum, lachende Gesichter, rot geschminkte Lippen, kurze Kleider und in der Musik untergehende Worte, eine Flut von Reizen, die mein Adrenalin steigen ließ.
Doch all das ließ mich kalt, ich hatte nicht den Wunsch, mich ins Getümmel zu stürzen, ich stand am Rand, locker an eine Wand gelehnt mit einem Drink in der Hand und beobachtete November.
Sie hatte vorhin die Idee gehabt, hier her zu gehen, nach dem wir den ganzen Tag in der Wohnung gesessen hatten und nicht wussten wohin mit uns.

Nun waren wir hier, im Jungle der Großstadt.
Ich konnte jedoch nie viel mit tanzen und sinnlos herumtorkeln anfangen, ich war schon immer der einsame Wolf zwischen den Schafen, die zu einer Masse verschmolzen.
Doch aus der Masse stach eine hervor, ihr Haar reflektierte das flackernde Licht, mit ihrer hellen Haut erschien sie, fast wie ein Geist, immer wieder zwischen den Menschen.
Und jedes Mal kreuzten sich unsere Blicke, hielten sich fest.
Doch ich folgte ihrem stummen Ruf auf die Tanzfläche zu kommen nicht, ich stand am Rand und spürte, wie der Alkohol meinen Körper packte und mein Blick ein wenig verschwommener wurde.
Entschlossen trank ich mein Glas aus und ging für Nachschub richtung Bar.
Grade, als einen Shot runterkippen wollte, spürte ich, wie sich jemand gegen meinen Rücken drückte, "Milo, komm mit mir."
Es war November.
Ihre Worte klangen schwerfällig vom Alkohol und sie hielt sich an mir fest.

Diese Nähe war mir neu, sie hatte immer eine gewisse Distanz gewahrt und nun berührte ihre Haut meine, ihre Lippen waren nah an meinem Ohr und ihr heißer Atem strich über meine Wange.
Langsam drehte ich mich zu ihr, betrachtete ihr Gesicht, ich wollte es in meine Hände nehmen, mit meinen Fingern über ihre Wange streichen und meine Lippen auf ihre legen.

Doch ich tat nichts davon, ich kippte einen weiteren Shot und versuchte Novembers Lippen aus meinem Kopf zu bekommen.
"Jetzt komm schon", Novembers Stimme hatte einen leicht nörgelnden Unterton bekommen und so gab ich nach und verschwand mit ihr in der rauschenden Menge.

Ihre Hände strichen über meinen Körper und spielerisch tanzte sie um mich herrum, sie wurde zu allem, was ich war nahm, der Rest verschwamm, sogar die Musik erschien mir seltsam fern, während ihr Lachen in meinen Ohren dröhnte und ihre funkelnden Augen mich in ihren Bann zogen.

"Es ist der Alkohol, der steigt dir zu Kopf, ja, das ist es", versuchte ich mir einzureden, doch ich wusste, es lag nicht daran, schon von der ersten Sekunde an, war da etwas gewesen, etwas, dass mich nicht mehr los ließ.

Eine bitter süße Sehnsucht, welche mein Herz infizierte und durch meine Adern jagte.
November kam mir immer näher, ihre Arme legten sich um meinen Hals und verschränkten sich in meinem Nacken.
Automatisch legten sich meine Hände auf ihre Hüften, ich zog sie an mich und versank in ihren Augen.
Sie waren so wunderschön und in ihren lag etwas, dass mich festhielt, ich entkam ihrem fordernden Blick nicht, sie war wie ausgewechselt, aber sie war November, die wunderschöne November und auf einmal waren da ihre Lippen.
Erschrocken schrak ich ein wenig zurück, doch dann ließ ich mich von ihr in den Kuss ziehen und versank.
Unser Kuss war ungelenk und schmeckte nach Alkohol, unsere Zungen waren schwer und immer wieder wurden wir angerempelt, doch das zählte nicht, nur sie zählte, ihre Lippen, ihre Finger in meinem Haar und ihr Körper gegen meinen gepresst.

Langsam löste sie sich, ihre Hand fasste meine und wir verließen den Club, ich fühlte mich seltsam losgelöst und leicht, immer wieder sah ich zu ihr, ihre Wangen waren gerötet und ihre Augen funkelten noch immer.
Sie schien wie ausgewechselt, offen, glücklich und schien wie ich auch ziemlich Betrunken zu sein, wir lachten über die seltsamsten Dinge und ließen uns dabei nicht los.
An dem Eingang Ihrer Wohnung lehnte ich sie gegen die Wand und küsste sie erneut, unsere Zungen wurden schneller, fordernder und ihre Beine legten sich um mich, während sie ihre Finger in meinem Haar vergrub.

Hastig löste sie sich von mir und zog mich in ihr Zimmer.
Zusammen fielen wir auf ihr Bett und verschmolzen, wurde zu einem leidenschaftlichen Ganzen und vergaßen alles.
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Hallo ihr lieben, erstmal wollte ich danke sagen, ohne euch wäre diese Story nichts, eure Reads, Votes und Kommis machen Sie erst lebendig, dafür danke ich euch.
So, nun zum Kapitel, es ist nicht gut, das weiß ich. Aber ich habe es jetzt zum dritten Mal geschrieben und war mit diesem hier einigermaßen zufrieden.
Ich werde es zu einem späteren Zeitpunkt noch mal überarbeiten.

NovemberWhere stories live. Discover now