..~Kapitel 55~..

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.....Dalaquiel's Pov.....

Die Dusche tat wirklich gut und der blöde Valadria hatte recht, auch die Rasur war wohl von nöten, ich sah einfach ungepflegt und grausam aus, doch jetzt kann ich wieder unter die Leute gehen. Bevor ich mir mein Hemd überzog, fiel mein Blick auf das Seelentattoo, ich spürte es ja schon die ganze Zeit vorhin, es bewegt sich wieder und die Rose öffnet sich langsam. Zweifel sollte ich an Diannah wohl nicht haben, oder sollte ich mich eher verbessern, zweifel an Dragor's Worten was ihr Herz anbelangt, denn würde ihr Herz nichts empfinden, bliebe die Rose geschlossen. Ich ließ mein Hemd fallen und stützte mich auf dem Waschbecken auf, betrachtete mein Spiegelbild und atmete kräftig durch. Ihr Geruch liegt wieder im Haus. Niemals hätte ich gedacht sie jemals wieder zu sehen, doch sie ist es wirklich. Ich muss vieles erst einmal realisieren und verarbeiten. Noch vor zwei Stunden war ich der Meinung sie wäre Tod und nun ist sie nicht weit von mir entfernt in ihrem Zimmer. In mir tobt es, Glück, Freude, Liebe, aber auch Verzweiflung, Wut und Zorn mischen sich dazwischen. Ich weiß nicht was ich machen soll, wie ich mich ihr gegenüber verhalten soll. Am liebsten würde ich zu ihr rennen und sie in meine Arme schließen, würde ich das aber tun wirft das zu viele Fragen auf die ich ihr nicht beantworten darf. Sie ist hier bei mir und ich darf sie nicht lieben, darf ihr nicht nahe sein wie ich es gerne möchte. Was passiert wenn sie ihre Erinnerungen nicht mehr wieder erlangt? Wird sie mich auf ewig vergessen? Oder ist ihre Liebe so stark das sie sich wieder in mich verliebt? Das wirft eine Frage auf, wieso hatte sie sich überhaupt in mich verliebt? Ich war anfangs gemein zu ihr und doch liebte sie mich das sogar ihre Seele sich darauf eingelassen hat. Erstarrt blicke ich mein Spiegelbild an, es ist doch wirklich Real, oder? Ich träume nicht wieder, denn dann wäre es ein fieser Traum. Ich kneife mich selbst, stehe noch immer vorm Spiegel und noch immer schwebt ihr Duft durch mein Haus, ich kann ihre Aura spüren, sie ist sehr verwirrt. Kann ich mir nicht im entferntesten vorstellen wie es sein muss aufzuwachen und nicht zu wissen wer man ist und keinerlei Erinnerungen an sein Leben zu haben. Was muss nur in ihr vorgehen außer Verwirrung? Mir schmerzt mein Herz, selbst wenn sie hier ist, denn wenn ich nichts zustande bringe werde ich sie doch noch für immer verlieren, das wäre dann mein sicherer Tod.

Als ich in mein Zimmer zurückkehre steht dort Gibson und stellt gerade ein Glas mit Blut auf meine Kommode. Er dreht sich zu mir und lächelt „Ich weiß es ist wahrlich nicht der richtige Moment, aber wir hatten doch schon darüber gesprochen, du weißt doch das ich mich gerne zur Ruhe setzten möchte" sprach er leise. Ich sah ihn etwas entsetzt an, das hatte ich vollkommen verdrängt, er war die letzten Jahre immer für mich da und nun will er natürlich seine Ruhe genießen. Ich sollte seinem Wunsch nachkommen, er hat es verdient, hier im Haus leben genügend die sich um alles kümmern können. Ich lege meine Hand auf seine Schulter „Wann wolltest du denn gehen" fragte ich, nahm das Glas und würgte das Tierblut herunter. Der Geschmack war gegenüber dem Blut von Diannah's widerwärtig, doch ich muss mich damit begnügen, jetzt wo sie wieder da ist wird so einiges wieder schwer für mich werden. Zurückhaltung, das wird mich noch in den Wahnsinn treiben. „Du wirst in der nächsten Zeit viel um die Ohren haben, für mich selbst gibt es nicht wirklich etwas zu tun, daher dachte ich sobald wie möglich" antwortete er. Ich seufzte, eigentlich wollte ich ihn gerne hier haben, er war irgendwie mehr wie ein Vater und Freund für mich geworden, obwohl ich wohl der ältere war, mich natürlich nie so verhielt. Ich habe ihm ein Haus gekauft indem er sich zur Ruhe setzten konnte, eine großzügige Abfindung wird er dann auch auf seinem Konto vorfinden, so das er sich um nichts sorgen muss, das wäre mein Dankeschön. Ich lächelte ihn an und nickte „Dann soll es so sein, aber nicht ohne eine kleine Abschiedsparty" sagte ich und klopfte ihm auf die Schulter. Er erwiderte mein Lächeln „Danke Dalaquiel, ich werde dann alles vorbereiten" sagte er und wollte gehen, doch ich hielt ihn zurück „Nichts da, das machen wir, du kannst dich um deine Sachen kümmern, den Rest machen wir" meinte ich, er wollte etwas kontern, doch ich sah ihn mürrisch an, dann ließ er es und ging.

Bittersweet Desire (Soulmate for Eternity)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt