Der Panter

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Ich traute meinen Augen nicht, starrte auf meine schneeweißen Pfoten und wieder zum Nachbarhaus. Im Fenster saß nicht Tiger sondern ein fremder Kater. Sein Anblick raubte mir fast den Atem und ich starrte voller Respekt zu ihm hinüber. Er trug pecjschwarzes gepflegt glänzendes Fell und war zwar dünner als Tiger , aber sehr muskulös und groß. Seine Aura strahle Eleganz und Anmut aus. Er hatte seinen Schwanz bedächtig um sich gerollt und hob seinen Blick nun um mich anzuschauen. Meine Fell stellte sich auf. Seine smaragdgrünen Augen durchbohrten mich und ich sah augenblicklich beschämt auf meine Pfoten. Plötzlich kam ich mir dumm vor wie eine Jungkatze die bei etwas verbotenem erwischt wurde und sich schämte. Also hob ich meinen Blick erneut
und meine unsicheren berndsteinfarbenen Augen trafen auf seine. Er sah belustigt aus , doch in seinen Augen spiegelte sich auch noch etwas anderes wieder. Doch bevor ich dahinter kam was es war , streckte er sich und sprang von der Fensterbank. Ich konnte dabei jeden seinen Schultermuskeln sehen, doch jetzt war der schwarze Panter auch schon wieder weg. Völlig Perplex saß ich an der Scheibe und starrte in das leere Fenster auf der anderen Straßenseite. Diesen Kater hatte ich hier noch nie gesehen. Völlig unbewusst begann ich mein Spiegelbild in der Scheibe zu begutachten. Ich hatte glattes graues Fell und einen orangbraunen Fleck am linken Ohr. Meine Pfoten waren alle schneeweiß und meine Augen waren berndsteinfarben. Im großen und ganzen war ich nicht besonders hübsch oder auffällig , was mir der Kater von gegenüber eben klar und deutlich bewiesen hatte. Doch anstatt nun mein übliches Mittagsschläfchen zu machen war ich hellwach und viel zu aufgewühlt. Meine Gedanken wollten einfach nicht Ruhe geben und ich musste unbedingt mehr über den seltsamen Neuen in Erfahrung bringen. Schließlich sah ich es ein , das ich heute kein Auge mehr zu bekommen würde und sprang von meinem Platz auf den glatten Pakettboden. Ich lief einen großen Bogen um den neuen Baum , den ich abgrundtief verabscheute und durchquerte den Flur. An der schweren Haustür angekommen musste ich leider feststellen , dass die Katzenklappe verschlossen war. Resigniert seufzte ich und ließ meinen Blick schweifen. Aus Erfahrung wusste ich , dass wenn die Klappe zu war , sie auch keiner mehr öffnen würde. Trotzdem gab ich nicht auf , ich lief in jeden offenen Raum und suchte ein offenes Fenster. Als ich gerade vor der verschlossenen Badtür vorbeilief wurde sie geöffnet und July hätte mich fast umgerannt. Ohne mich zu beachten lief Sie in ihr Zimmer und schloss die Tür. Bevor die Badtür ins Schloss fiel schlüpfte ich noch schnell Durch den engen Spalt und fand mich in einer Feuchten Duftwolke aus Wasser und etwas exotischem , was in der Nase kitzelte wieder. Ich habe nie verstanden warum Menschen sich freiwillig nass machten obwohl Sie auch eine Zunge hatten. Ich schüttelte mich um die Feuchte aus meinem Fell zu bekommen. Vergeblich. Plötzlich spürte ich einen leichten Luftzug an meinen Schnurrhaaren und war mir nicht sicher ob er von der Tür oder von draußen war. Da die Tür aber verschlossen war , blieb nur die zweite Möglichkeit. Hastig sprang ich über das Klo auf die Ablage und fand das offene Fenster vor. Der Wasserdampf wurde in Strömen aus dem Raum gezogen und ich befand mich endlich an der frischen Luft. Draußen war es mittlerweile sehr kühl und schon dunkel geworden. Mein Fell plusterte sich auf und bat mir so ein warmes Polster. Eigentlich verließ ich im Winter nicht gerne das Haus , doch meine Neugier war stärker. Zu meinem Glück hatte es aufgehört zu schneien. Ich ließ meinen Blick schweifen. Die kleine Garage auf der ich mich befand war nass und mit Pfützen übersäht. Alle Sekunden schüttelte ich meine Pfoten was jedoch nicht viel half. Erst als ich mir sicher war das keine anderen Katzen in der nähe waren und ich auch sonst nichts witterte , setzte ich mich in Bewegung. Von der Garange sprang ich auf die blauen Müllcontainer und von dort auf die Feuchte Wiese. Kaum weich gelandet raschelte es plötzlich hinter mir im Gebüsch und ich spannte augenblicklich all meine Muskeln an.

Sieben LebenWhere stories live. Discover now