6.Kapitel

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John

Ich war mal wieder zu spät, deshalb ließ ich das Frühstück aus und trank auf dem Weg zur Arbeit nur einen Kaffee. Ich hätte gestern Abend nicht so lange mit Joanna skypen dürfen. Alles was mich aus meinem Tagesplan brachte konnte ich mir nicht leisten... Das war ironisch, denn eigentlich gab es nichts was ich mir nicht leisten konnte. Solange das Geschäft lief...

"Fahren sie schneller" wies ich meinen Fahrer an, "ich bin spät dran." Sofort trat er aufs Gas. Ich lehnte mich in den Sitz zurück und genoss noch die letzten Minuten der Ruhe vor dem Sturm. Der Regen trommelte auf das Dach...

Plötzlich hörte ich einen wütenden aufschrei, "Hey, du Wixxer!!! Pass doch auf!" Hastig drehte ich mich auf dem Sitz um und starrte aus dem Fenster.

Dieses Mädchen hätte ich überall erkannt. Flammend rote Haare und eine Spitze Stupsnase. In den Händen hielt sie einen rot-weiß gepunkteten Regenschirm. Trotzdem sah sie aus wie ein begossener Pudel.

"Hey" fuhr ich meinen Fahrer an, "sind sie eben durch die Pfütze gefahren?!"
"Normalerweise ist ihnen das doch egal?"
"Ab heute nicht mehr..." flüsterte ich und drehte mich noch einmal um, um aus dem Fenster zu sehen. Doch das Mädchen war schon längst verschwunden.

"Mr Altman, wo sind sie in ihren Gedanken?" Fragte einer der Berater meiner Bank. "Entschuldigen sie Mr Johnson" sagte ich, "das wird nicht wieder vorkommen..." Ich lehnte mich in meinem Chefsessel zurück und bat Caroline, meine persönliche Assistentin mir einen Kaffee beim Starbucks um die Ecke zu holen.
Natürlich erhob niemand Einwände weil ich einen Starbuckskaffee einem Kaffee aus dem Automaten im Büro vorzog. Wenn ich etwas sagte, dann sprang jeder sofort danach und ich muss zugeben, dass mir das Gefühl gefiel.

***

Als ich am frühen Abend das Büro verließ, sah ich noch kurz beim Starbucks vorbei. Ich glaube ich bin so ziemlich der größte Kaffeesuchti des Universums.

Als ich aus dem Auto stieg, da sah ich sie. Das schönste Mädchen des Universums. Ich hätte sie überall wieder erkannt. Wie ein Idiot starrte ich ihr hinterher, bis sie hinter der nächsten Hauserecke verschwand. Doch ich traute mich nicht nach ihr zu rufen.
Erst als eine alte Frau mich anrempelte, bemerkte ich, dass ich noch immer wie gebannt auf die Stelle starrte an der sie verschwunden war. John Altman wies ich mich selbst zurecht, hör auf wie ein Idiot einer Frau nach zu starren, die du nicht einmal kennst. Außerdem wirst du klatschnass und machst dich zum Volldepp der Nation.

Winterliebe (John und Clarissa I)Kde žijí příběhy. Začni objevovat