Winterliebe (John und Clarissa I)

15.Kapitel

John

Während der nächsten Tage versuchte ich nicht mehr sie zu erreichen. Denn ich fühlte mich zu beleidigt und in meinem Stolz gekränkt.
Natürlich konnte ich Clarissa dadurch nicht aus meinen Gedanken verbannen. Sie beschäftigte mich weiterhin in jeder wachen und träumenden Minute.

"Wie heißt sie?" Fragte Joanna am Sonntagmorgen unvermittelt. Wir saßen gerade bei einem herrlichen Frühstück. Verwirrt sah ich von meinem Toast auf. "Wie sie?" Ich versuchte mich dumm zu stellen, damit Joanna mich mit diesem Thema in Ruhe ließ.

"Ich weiß, dass es um ein Mädchen geht... Ich bin ja nicht blöd."
"Ach echt" fragte ich provozierend. Und fragte mich im selben Moment, warum ich so gemein zu meiner Schwester war.

Sie warf mir einen zornigen Blick zu. "Nun spucks schon aus? Wie heißt sie? Ich will alles wissen, jedes schmutzige Detail..."

Ich seufzte, "ihr Name ist Clarissa und es gibt keine schmutzigen Details..."

"Mehr erzählst du mir nicht?! Wo habt ihr euch kennen gelernt? Und wie lange datest du sie schon?"

"Wir haben uns in meiner Mittagspause im Park kennen gelernt. Sie war in mich hinein gelaufen" begann ich zu schwärmen. "Aber Daten... Das wäre übertrieben. Ich habe nur einmal mit ihr gesprochen, im Starbucks bei meiner Arbeit um die Ecke..."

"Und warum datest du sie nicht?" Fragte Joanna und sah mich mit dem Bitte sag jetzt nicht, dass du ein Loser bist Blick an.

"Ich hatte sie gefragt, ob sie mit mir essen gehen will. Doch als ich sie vor ein paar Tagen einmal anrief hat sie aufgelegt. Seitdem habe ich es nicht mehr versucht."
Nun stöhnte Joanna, "seit wann bist du so stolz?"
"Keine Ahnung" ich zuckte mit den Schultern.

"Ruf sie doch einfach noch mal an?" Sagte Joanna und köpfte ihr Frühstücksei.

***

An diesem Tag versuchte ich noch ein paar Mal sie anzurufen. Doch immer hörte ich, "kein Anschluss unter dieser Nummer." Erschrocken fragte ich mich, was passiert war. Warum hatte sie keinen Telefonanschluss mehr?!

"Geht sie nicht ran" fragte meine Schwester und ließ sich auf mein Sofa fallen. Sie hielt ihr Smartphone in den Händen und tippte wie wild darauf herum.

"Ne, kein Anschluss unter dieser Nummer..."
"Aber du hast sie doch unter dieser Nummer angerufen?"

"Natürlich habe ich sie unter der Nummer angerufen" erklärte ich genervt. "Und du hast dich sicher nicht verwählt?"
"Ja" stöhnte ich, "ich habs tausendmal versucht."
"Dann fahr doch einfach mal bei ihr vorbei? Es stand doch sicher auch ihre Adresse im Telefonbuch..."

Begeistert sprang ich auf. "Genau das mache ich jetzt..."
Ich hastete aus dem Wohnzimmer und zog schnell meine Designer Schuhe an und warf mir meinen Mantel über. Und ohne weiter darüber nachzudenken verließ ich das Haus.