Alles Was Wir Sind

Gerettet

Autorennotiz: An diesem Kapitel arbeite ich tatsächlich schon mehrere Wochen. Ich habe es sehr oft geändert bis es mir halbwegs schlüssig vorkam. Wer sich über den Soundtrack wundert...Noch bevor ich das Kapitel angefangen habe, hatte ich diesen Song im Kopf. Deswegen musste ich ihn einfach anfügen.
Und hey...100 (!!!) Leser. Vielen Dank :-)

HERMINE

Als ich eines Nachts gerade den Turm verlassen will, steht Ginny plötzlich hinter mir und spricht mich an:

"Wohin gehst Du Hermine?"

Ich fahre zusammen und drehe mich langsam um.

Sie sieht wütend aus.

"Ich weiß dass Du jede Nacht weggehst. Du tust als sei alles in Ordnung, aber das stimmt nicht. Warum sprichst Du nicht mit mir?"

"Ich gehe bloß lesen Ginny. Ich kann sonst nicht einschlafen."

"Du kannst auch hier lesen. Oder Du kannst mit mir reden, ich bleibe mit Dir wach!"

Plötzlich hält sie inne, die Wut in ihrem Gesicht weicht einem anderen Ausdruck.

"Aber es bleibt schon jemand mit Dir wach, stimmts? Wann ist das passiert Hermine?

Seit wann sprichst Du nicht mehr über alles mit mir?"

"Aber das tue ich Ginny."

"Wohin gehst Du jede Nacht?"

"Ich gehe in die Bücherei."

"Allein?"

Technisch gesehen ist es keine Lüge wenn ich "ja" sage.
Wir gehen nicht gemeinsam hin. Wir treffen uns immer dort.
Wir sind auch nie verabredet.

"Es ist wichtig für mich Ginny. Und wenn es soweit ist werde ich mit Dir darüber reden, okay?"

Ginny kommt auf mich zu und schließt mich in ihre Arme. Ich drücke sie fest.

"Weißt du Hermine, ich sehe dass es Dir nicht gut geht. Ja, du lachst, Du verbringst Deine freie Zeit mit mir und den anderen aber manchmal bist du so abwesend. Ich mache mir Sorgen."

"Das musst Du nicht," lüge ich.

"Versprochen?"

"Versprochen!"

Als ich die Bücherei betrete werde ich von einem der Elfen mit den Worten: "Mister Malfoy ist noch nicht da" begrüßt. Ich bedanke mich und gehe zum üblichen Platz.

Dort warte ich, aber er taucht nicht auf. Ich werde unruhig. Nach einer Stunde gehe ich zum Eingang zurück.

"Millicent,"spreche ich die alte Elfendame an, die Karteikarten ausfüllt,"falls er kommt könnten Sie ihm ausrichten dass ich auf der Suche nach ihm bin."

"Natürlich Miss Granger." Sie lächelt sanft und tätschelt meine Hand.

Als ich wieder auf dem kalten Flur stehe, weiß ich nicht wo ich suchen soll. Mir fällt nur ein zum Slytherin Turm zu gehen und dort eines der Gemälde zu überreden nachzusehen ob er da ist.

Mir ist nicht wohl dabei, aber ich tue es.

"Ich bin keine Eule, Schätzchen,"sagt die blasse Frau auf dem Bild direkt neben dem Eingang zum Slytherin Gemeinschaftsraum.

"Das weiß ich,"flüstere ich,"aber bitte, könnten Sie nachsehen ob er da ist."

"Du bist doch eine Gryffindor oder etwa nicht?"

Ich nicke und ziehe meinen Sweater enger um mich. Es ist Anfang November und empfindlich kalt in den Gängen.

Sie rümpft die Nase, verlässt aber schließlich ihren Rahmen. Nach einer gefühlten Ewigkeit kommt sie zurück.