Kapitel 5

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For my bae aqeless weil sie versteht, wie verdammt wichtig Kaffee wirklich ist und dabei noch Talent hat.

(Anm. des Autors)


„Der schläft jetzt aber nicht wirklich in meinem Auto oder?", fragte der breitgebaute Laubbaum, an dessen Stamm ich lehnte.

„Ich hab doch gesagt wir reisen nicht freiwillig zusammen.", verteidigte sich die hochgewachsene Tanne neben ihm und beugt sich runter um mich mit ihren spitzen Ästen anzustupsen.

Ich vergrub meine Füße etwas tiefer in dem weichen Laubboden, auf dem ich saß.

„Die Rückbank ist aus cremefarbenem italienischem Leder, weißt du wie schwer das zu bekommen ist?", beschwerte sich der Laubbaum und verschränkte die Äste vor seinem Stamm.

„Schwer nehme ich an?", fragt die Tanne und ich war mir ziemlich sicher der Laubbaum würde die Augen verdrehen, wenn er nicht offensichtlich sexuell an ihr interessiert wäre, oder überhaupt welche hätte. Schließlich war er ein Baum.

Stattdessen fragte er in besorgniserregend besorgtem Ton: „Der sabbert doch nicht, oder?"

Die Tanne hob meinen Kopf an. Ich blinzelte irritiert und für einen kurzen Moment verschwamm der Wald vor meinen Augen.

„Wenn ja dann lass ich ihn hier", meinte die Tanne völlig ernst und einen Herzschlag nachdem ich feststellte, dass die Tanne eine mir irgendwie bekannte Stimme hatte riss ich entsetzt die Augen auf.

Aus meinem Blickwinkel sahen Whisky und Felix beide mehr oder weniger unvorteilhaft aus - Whisky mehr, Felix weniger. Ich rappelte mich hoch, schüttelte meine Arme, die sich ein wenig anfühlten wie Kaugummi aus und kniff ein paar Mal die Augen zusammen, um die Schläfrigkeit aus meinem Kopf zu verscheuchen.

„Raus!", schrie Felix, mit vor Aufregung hoher Stimme.

Benommen erhob ich mich und rutschte von der Rückbank.

Whisky schlug mir weniger freundschaftlich auf die Schulter und wies mich damit an, hinter sie zu treten, was ich ohne Wiederworte tat.

„Danke nochmals"

„Kein Problem" Felix lächelte, auch wenn ich ihm das nicht wirklich abkaufte. Ich hatte keine Ahnung, was er sich davon versprochen hatte, uns zu helfen, aber wahrscheinlich war ein schlafender Teenager auf der scheißteuren Rückbank seines Autos nichts das, auf was er gehofft hatte.

Ich fühlte mich ein wenig schuldig, aber andererseits war es sowieso seltsam und ziemlich selbstzentriert von ihm gewesen, sich so für das Auto zu interessieren, also würden eventuelle Spuckeflecken ihm vielleicht zeigen, dass das nicht alles war. Auch wenn ich es für wahrscheinlicher hielt, dass es ihn einfach eine Menge Geld kosten würde.

Die Beiden umarmten sich und ich winkte peinlich berührt, als Felix sich auf den Fahrersitz schwang und davonfuhr.

Whisky drehte sich zu mir um und drückte meine immer noch winkende Hand runter.

„Hat er deine Nummer?", fragte ich.

„Er denkt, dass er sie hat", meinte sie schulterzuckend, dann warf sie triumphierend den Autoschlüssel der höchstwahrscheinlich zum Cadillac gehörte in die Luft und fischt ihn auf halber Strecke wieder auf, wie eine Katze die Fliegen fängt.

Der Cadillac selbst stand etwas angeschlagen mit einigen neuen Kratzern und Dellen und ein wenig Dreck und Schlamm an den Reifen und Felgen auf der Standspur und guckte uns aus seinen lieben Scheinwerfern heraus an.

WhiskyWhere stories live. Discover now