11. KAPITEL

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Elsa wachte auf und schaute in Bucks gelbgrüne Katzenaugen. Jeder Knochen tat ihr weh, als sei er gedreht und gebrochen. „Was ist passiert?",fragte Elsa. „Du bist in das Feuer gefallen und ich bin dir hinterher gestürzt. Ich konnte noch rechtzeitig meine Flügel um dich legen, aber leider habe ich es nicht geschafft alles von dir zu retten",antwortete Buck. „Wieso? Was fehlt?" Elsa stand auf, stürzte aber gleich wieder hin. Sie schaute auf ihre Füße und hatte das Gefühl, dass sie gleich in Ohnmacht fallen würde. Der linke Fuß fehlte! An seiner Stelle war eine Eisenprothese angebracht worden. Buck schaute sie etwas traurig an. „Tut mir echt leid, aber ich war nicht schnell genug",entschuldigte er sich. „Die Prothese ist von mir." „Hört sich total seltsam an, dass ein Nachtschatten nicht schnell genug war",meinte Elsa und grinste ein bisschen. Dann stand sie auf und versuchte wieder zu laufen. Bis sie es endlich wieder richtig konnte, dauerte es noch ein bisschen. „Mist!",sagte Elsa auf einmal. „Das fällt doch auf, wenn mir der linke Fuß fehlt. Anna wird mich nie wieder in den Wald lassen!" „Solange du nicht auf die Idee kommst, eine Hose zu tragen, wird das nicht weiter auffallen." „Schade, dass ich nicht einfach so sein kann wie ich bin. Es ist echt toll eine Drachenreiterin zu sein. Danke, dass du mich gerettet hast, aber ich muss jetzt gehen. Machs gut, Buck!" Elsa verschwand zwischen den Bäumen. Buck schaute ihr nach. „Wenn du wüsstest, wer du wirklich bist",sagte er. „Mann, Elsa!",begrüßte Anna ihre Schwester. „Wo warst du denn? Du hast wirklich was verpasst! Ein riesiger Drache hat uns attackiert!" Elsa holte tief Luft. Sie musste es iht sagen, jetzt oder nie. ,,Anna, ich..." Da bemerkte sie einen Schatten auf dem Boden, der immer größer wurde. Auch Anna bemerkte den Schatten und schaute nach oben. „Nachtschatten!",rief Anna laut. „Elsa, renn weg!" Anna stürzte davon und Elsa folgte ihr. Aber der Nachtschatten war schneller. Er schnappte sich Elsa und flog wieder nach oben. „Elsa!" „Anna!" „Hör doch endlich auf zu schreien!",sagte der Nachtschatten. ,,Ich bin 's nur!" „Buck! Was soll das?",fragte Elsa. „Ich will dir etwas zeigen",erklärte Buck. „Du hättest mir das auch einfach sagen können! So wirfst du ein echt schlechtes Bild auf andere Drachen!" „Nichts da! Ich werde dir etwas zeigen, dass dich umstimmen wird nicht mehr nach Arendelle zurückzukommen." „Aber meine Schwester..." Elsa schaute zu Anna. Sie stand dort fassungslos mit ein paar anderen Leuten. „Egal, wie lange es dauert, ich komme wieder!",rief Elsa. Sie zauberte ihre Rüstung zurück und Buck schleuderte sie nach oben, sodass sie auf seinem Rücken landete. Sie flogen eine Weile schweigend vor sich hin bis eine Insel in Sicht kam. „Was ist das?",fragte Elsa. „Das ist Berk",antwortete Buck. Elsa schaute wieder nach unten. „Ich glaube, ich träume!",sagte sie. Ein paar Drachenreiter kämpften gegen einen Haufen Schiffe. „Deswegen hast du mich hierher gebracht! Es gibt noch mehr Drachenreiter?" „Wie wär 's,wenn wir ihnen helfen?",fragte Buck. „Okay!",sagte Elsa und setzte ihren Helm auf. Gerade wurde einer der Drachenreiter von einem Katapult getroffen und stürzte auf einer der feindlichen Schiffe. Ein Mann mit roten verwuschelten Haaren schnappte sich das Mädchen mit den blonden Haaren und den blauen Augen und hielt ihr ein Schwert an den Hals. „Ich an deiner Stelle würde mich ergeben, Hicks, Bruder!",sagte der Mann. „Okay, Leute. Rückzug!",rief ein Junge mit grünen Augen und braunen Haaren. „Die sollen sich zwar zurückziehen, aber das gilt nicht für uns",flüsterte Elsa. Buck machte einen Sturzflug und schoss einen Plasmastrahl auf das Boot, auf dem der Mann und das Mädchen standen. Er hüpfte einen Schritt zurück. „Wer in Thors Namen ist das denn?",rief er. „Noch ein Nachtschatten?",fragten die Drachenreiter wie aus einem Mund. Buck schnappte sich Astrid und setzte sie bei den Reitern ab. Dann pfiff Elsa einmal laut und Drachen aus der Umgebung kamen angeflogen und attackierten die Schiffe bis sie den Rückzug antraten. Elsa, Buck und die Drachenreiter landeten auf dem Dorfplatz. Sofort bildete sich eine Masse von Wikingern um sie, als sie die fremde Drachenreiterin und ihren Nachtschatten sahen. Buck schaute sich den Nachtschatten an, der zu dem braunhaarigen Junge gehörte. Es dauerte nicht lange, da fingen sie an miteinander zu spielen. Die anderen Drachen machten gleich mit. „Na, die haben sich gesucht und gefunden",meinte der Junge. „Hallo, ich bin Hicks und wie heißt du?" „Ich bin Elsa und das ist mein Drache Buck",sagte Elsa und nahm ihren Helm ab. Sie betrachteten sich gegenseitig und beiden kam es vor als würden sie in einen Spiegel sehen. Hicks und Elsa trugen von der Prothese bis zum Helm die gleichen Klamotten. „Das ist echt verrückt!" Da stellten sich auch die anderen Drachenreiter vor. „Hallo, ich bin Astrid. Danke, dass du mich gerettet hast." „Ich bin Fischbein. Ich schreibe alles ins Buch der Drachen." „Ich bin Rotzbakke. Ich bin natürlich der beste Drachenreiter hier." „Und wir sind die Zwillinge Raffnuss und Taffnuss." „Wo kommst du denn her?",fragte Astrid. „Aus Arendelle",antwortete Elsa. ,,Was ist denn hier für ein Tumult?",dröhnte eine tiefe Stimme plötzlich über den Platz. Ein großer Mann mit einem üppigen rotem Bart schob sich durch die Menge, gefolgt von, was Elsa nur vermuten komnte, seiner Frau. „Das sind meine Eltern, Haudrauf und Valka. Mein Vater ist das Oberhaupt unseres Dorfes",erklärte Hicks. ,,Mutter, Vater! Darf ich euch jemanden vorstellen? Das ist Elsa, sie kommt aus Arendelle und hat uns eben geholfen Dagur zu vertreiben." Haudrauf und Valka schienen zu erstarren. Elsa wusste nicht genau, wie sie reagieren sollte. „Elsa?",flüsterte Valka und schaute Haudrauf an. ,,Ist das möglich?" „Ihr wisst wer ich bin?",fragte Elsa. „Du warst noch ein Baby, als du entführt wurdest",antwortete Haudrauf. ,,Wir haben gedacht, dass wir unsere Tochter nie wieder sehen würden, aber jetzt bist du wieder Zuhause." „Was?",fragte Elsa. „Ich verstehe nicht." ,,Wir sind deine Eltern",erklärte Valka. Elsa schaute verwirrt zu Buck. „Was sie sagen stimmt",meinte er auf einmal. „Du warst kaum ein Jahr alt, da habe ich dich entführt und nach Arendelle gebracht." Valka wirkte überrascht und schockiert gleichzeitig. ,,Du kannst reden?" ,,Und du warst der Nachtschatten, der unsere Elsa entführt hat?",fragte Haudrauf. „Warum?" „Sie hat magische Kräfte. Ich dachte sie wäre in Arendelle besser dran. Das war ein Fehler. Das weiß ich jetzt auch." Buck schaute Elsa entschuldigend an. „Das heißt auch, dass Anna nicht deine Schwester ist." „Sie ist meine Schwester?",fragte Hicks. „Warum habt ihr mir das nicht gesagt?" „Wir wussten nicht wann und wie wir dir das sagen sollten",meinte Valka. Elsa zögerte einen kurzen Moment, dann umarmte sie ihre Eltern. „Ihr könnt gar nicht glauben wie oft ich mir gewünscht habe, dass ich an einen Ort leben kann, wo Menschen und Drachen Frieden geschlossen haben und meine Eltern damit auch einverstanden sind. Ich werde Berk nie wieder verlassen, denn hier ist mein wahres Zuhause." Die Drachen, die verteilt zwischen den Wikingern standen, brüllten plötzlich laut. ,,Was ist denn jetzt los?",fragte Elsa. ,,Sie rufen die Alphas",antwortete Hicks verwundert. Wie auf Kommando war lautes Stampfen zu vernehmen und zwei riesige Drachen stiegen aus dem Meer empor. Elsa war sprachlos vor Begeisterung und Faszination. ,,Große Überwilde",meinte Buck. ,,Die Könige aller Drachen." Der eine große Überwilde brüllte dem anderen etwas zu, was Elsa nicht so ganz verstand. Dann verbeugten sich die beiden vor Elsa und die anderen Drachen, auch die der Drachenreiter und Buck folgten ihrem Beispiel. „Was soll das?",wollte Elsa wissen. „Sie sehen dich als überlegen!",antwortete Valka. „Sie ernennen dich zum neuen Alphadrachen!" ,,Sie wissen wer du bist und was deine Bestimmung ist",erklärte Buck. ,,Das hat es noch nie gegeben, dass ein neuer Alpha ernannt wird ohne das es einen Kampf gab. Ab heute bist du die Drachenkönigin, Herrscherin über alle Drachen. Ich bin stolz auf dich." Dann wandte er sich an die anderen Drachen. ,,Ein Hoch auf die Drachenkönigin!" Mit diesen Worten feuerte er einen Plasmastrahl in den Himmel und die anderen taten es ihm gleich. Die Feuerschüsse platzten hoch über Berk wie ein Feuerwerk auf und Elsa wusste, dass sie nun dort war wo sie hingehörte.

Die Drachenkönigin - Wie alles begannWhere stories live. Discover now