9. KAPITEL

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„Weißt du, wer diese geheimnisvolle Drachenreiterin war?",fragte Anna Elsa am nächsten Morgen. „Keine Ahnung, aber ich würde es selbst gerne wissen",sagte Elsa. „Ich frag mich, was sie hier wollte",überlegte Anna. „Das ist doch klar wie klirrende Kälte",meinte Elsa. „Sie hat dich und die anderen beschützt. Dank ihr sind die Drachenangriffe erstmal vorbei." Anna wirkte nachdenklich. „Aber wie hat es diese Drachenreiterin geschafft auf dem Nachtschatten zu reiten? Nachtschatten sind schließlich die gefährlichsten Drachen die es gibt" Elsa verdrehte die Augen. Eigentlich hatte sie keine Lust mit Anna darüber zu reden. ,,Ich weiß es nicht. Vielleicht haben sie sich befreundet oder so." „Wir werden es wohl nie erfahren. Ach ja, Merida und Rapunzel kommen heute mit ihren Eltern zu Besuch",sagte Anna. „Was? Aber das geht nicht! Ich treff mich heute doch mit Buck!" „Du meinst deinen Freund? Wir können nicht verschieben. Egal wer Buck ist, er wird es verstehen. Du triffst dich jeden Tag mit ihm, aber willst ihn mir nicht mal vorstellen. Du bist gar nicht mehr du selbst. Du musst aufhören dich ständig mit ihm zu treffen und dich mehr um dein Volk kümmern, Elsa. Das Königreich ist wichtiger als alles andere",meinte Anna und verschwand aus Elsas Zimmer. „Wenn du wüsstest",flüsterte Elsa. „Wenn ich mich nicht mit Buck treffe und trainiere, gibt es bald kein Arendelle mehr." Nachdem Elsa gefühlt drei Pfund Schimmel angesetzt hatte, kamen Merida und Rapunzel endlich. Elsa führte den Besuch in den Saal. Dort setzten sie sich an einen langen Tisch. Merida setzte sich rechts neben Elsa und Rapunzel links neben Elsa. „Also, was gibt es neues?",fragte Elinor, Meridas Mutter. Elsa machte ein gleichgültiges Gesicht. „Die Drachenangriffe haben aufgehört",sagte Elsa. „Aber sonst gibt es nichts neues." „Oh doch!",meinte Anna plötzlich. „Elsa benimmt sich nicht mehr wie eine Königin. Sie ist immer weniger für ihr Königreich da und konzentriert sich nicht mehr auf ihre Aufgaben. Und das ist so seitdem sie sich mit diesem Buck trifft." „Du hast einen Freund?",fragte Merida. Es war eigentlich mehr geschrien als gesagt. „Merida!",wurde sie von Elinor ermahnt. „Benimm dich!" „Ist schon gut",sagte Elsa. ,,Aber nein, er ist nicht mein Freund sondern ein Freund." Dann wurde noch über andere Dinge geredet. Aber Elsa hörte nicht zu. Sie dachte nur noch an das Treffen mit Buck. Da kam ihr eine Idee, wie sie sich doch noch mit ihm treffen konnte. Sie wusste nicht ob es eine gute Idee war, aber irgendwann musste sie jemandem zeigen das Drachen und Menschen doch in Frieden leben konnten. „Wollt ihr Buck mal sehen?",fragte Elsa. „Eigentlich schon",sagte Rapunzel. „Ich würde deinen Freund gerne mal sehen." „Okay, würdest du Rapunzels und Meridas Eltern Gesellschaft leisten so lange wir weg sind, Anna?" „Warum kann ich denn nicht mit?" Elsa zögerte einen Moment. Vielleicht sollte sie Anna doch in ihr Geheimnis einweihen, doch dann dachte daran wie sie zu Drachen stand. Sie konnte das nicht zulassen. „Ich weiß, dass du Buck nicht mögen würdest. Sei mir bitte nicht böse." Also machten sich Elsa, Rapunzel und Merida auf den Weg zum Silbersee. Merida hielt ihren Bogen bereit, falls ihnen ein Drache begegnen sollte. „Äh, Merida? Könntest du den Bogen bitte weglegen?",fragte Elsa. „Warum?",wollte Merida wissen. „Vertrau mir, das würde Buck nicht gefallen." Nach ein paar Metern hatten sie den See erreicht. Das erste, was Rapunzel und Merida auffiel, war der große Nachtschatten, der kopfüber an einem Ast hing und schlief. „Ein Nachtschatten",flüsterte Rapunzel und versteckte sich mit Merida hinter einem Felsbrocken. „Elsa, geh in Deckung, bevor er aufwacht" Aber Elsa dachte gar nicht daran. Sie ging auf den Nachtschatten zu. Dieser richtete die Ohren auf und öffnete die Augen. „Hallo, Buck",begrüßte Elsa ihn. „Ich hab ein paar Freunde mitgebracht. Ich hoffe doch, dass du nichts dagegen hast." Buck ließ sich fallen und landete auf den Tatzen. ,,Deine Freunde sind auch meine Freunde." Dann drehte Elsa sich zum Felsen um und rief:„Ihr könnt ruhig rauskommen! Er tut euch nichts!" Vorsichtig kamen Merida und Rapunzel näher. „Das ist Buck?",fragte Rapunzel. „Wie hast du das gemacht?" „Das ist ja Wahnsinn!",meinte Merida. „Und das ist noch längst nicht alles!" Elsa zauberte ihre Rüstung zurück und kletterte auf Bucks Rücken. Dieser breitete die Flügel aus und flog in die Lüfte. Er flog eine Runde um den See und landete nach kurzer Zeit wieder. „Wow, da kann man glatt neidisch werden!",rief Merida. „Wann wirst du das Anna sagen?" Elsa machte ein trauriges Gesicht und schaute in die Ferne. „Ich denke nicht, dass ich ihr jemals davon erzählen kann. Wisst ihr, manchmal wünschte ich mir, ich hätte eine andere Familie. Eine Familie, die genau so über Drachen denkt wie ich, aber ich werde wohl für immer eine geheimnisvolle Drachenreiterin bleiben."

Die Drachenkönigin - Wie alles begannWhere stories live. Discover now