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Rico

„Ach komm schon das kannst du doch nicht ernst meinen!" „Oh doch! Wie konntest du dich nur so aufführen!" „Leute?" „Ruhe! Wir diskutieren gerade okay?"Die Stille in diesem Raum ist unüberhörbar. Die beiden Streithähne?Ruven und Benjamin. Der Schlichter? Jennifer. Und halt eben ich als Zuschauer.

Ich glaube mein Orangensaft war schlecht.

Ich weiß nicht einmal warum die beiden sich so ankeifen aber das werde ich bestimmt noch mitbekommen. „Das ist mir egal,wir sind in einem Krankenhaus und bei Ricardo!"Jennifer sah Ruven genervt an und stemmte die Hände in die Hüfte.„Ja und?" „Ruven!" Benjamin schlug Ruven auf den Hinterkopf sodass dieser einmal kräftig nickte und sich dann zu Benjamin umdrehte.

Irgendwie ist das amüsant auf eine verkorkste Art und Weise.

Seufzend sah ich auf die Decke die übermeinen Beinen lag. Mein Arzt hatte mir ja nun mittlerweile mehr als deutlich gesagt das ich nie wieder spielen könnte und selbst wenn doch wäre es einmalig. Eine zu schnelle Bewegung in einem bestimmten Winkel und ich dürfte mich mit einem Rollstuhl anfreunden oder auf Krücken versuchen mich herum zu schleifen denn so würde das Ganze aussehen. Man hat mir sämtliche Knochen zertrümmert das es an ein Wunder grenzt dass ich noch laufen kann. Im Grunde genommen darf ich ja froh sein überhaupt in einem Stück zu sein und mich daran erfreuen überhaupt bei Bewusstsein zu sein.

„Hörst du uns eigentlich zu?"Ruven wedelte mit seiner Hand vor meinem Gesicht rum. Erst jetzt fiel mir auf das der Gute Tattoos hat. Richtig hartes Kerlchen. „ Kommt drauf an; habt ihr aufgehört euch anzukeifen oder macht ihr nur eine Pause?" Seufzend schloss er die Augen. „Ich kann dich auch nicht leiden aber bitte." Grinsend verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Warum bist du dann hier?" „Wegen meinem Verlobten."„Ist ja wunderhübsch von dir." „Könntet ihr euch beide einmal zusammenreißen?" Benjamin sah und verzweifelt an und rieb mit dem Zeigefinger an dem Ring an seiner Hand rum. „Ist ja schon gut."Seufzend rollte ich mit den Augen und sah dann Ruven wieder an. „Was gibt's?" „Wirst du rechtzeitig zu unserer Hochzeit wieder auf den Beinen sein?" „Nein." Geschockt sah mich Benjamin an. Mit den Schultern zuckend sah ich aus dem Fenster in den Park der zum Krankenhausgelände gehört. Man hatte mich übrigens bereits verlegt. „Bis meine Wunder und Brüche verheilt sind werden knapp 4 Wochen vergangen sein und dann kommt die Reha. Ich werde es wohl nicht schaffen,tun mir Leid Benni." Aus den Augenwinkeln konnte ich erkennen wie Benjamin den Kopf senkte und kurz nickte. „Schon gut."An seiner Stimme konnte man hören wie geknickt er war und sofort legte Ruven die Arme um ihn und zog ihn auf seinen Schoß um ihm einen Kuss auf die Stirn zugeben. Ich weiß wie sehr er sich gefreut hat aber leider erlaubt es mein Zustand nicht. Ich weiß auch nicht ob ich wirklich so fröhlich gewesen wäre wie ich es anfangs gedacht habe. Es ist zwar schon 5 Jahre her aber es schmerzt schon noch irgendwo wenn die beiden so fröhlich zusammen sind. Es kann aber auch daran liegen das Benjamin mich mehr oder weniger die komplette Zeit lang ignoriert hat und sich zurück gezogen hat. Ja, okay. Ich bin weggezogen aber trotzdem. „Warum seid ihr eigentlich hier?Müsst ihr nicht arbeiten beziehungsweise in die Uni?" „Ich habe keine Vorlesungen heute und Morgen." Benjamin legte den Kopf auf Ruvens Schulter und sah mich einen kurzen Moment an ehe er sich wieder seinem Verlobten zu wand. Paare. „Ich habe frei wenn ich es will also." Ruven grinste mich kurz schelmisch an und küsste dann Benjamin. Arroganter Fatzke. „Meine Freundin schreibt für mich mit,keine Sorge. Gott,Bruven! Sucht euch an Zimmer!" Wie gestochen schreckte Benjamin zurück und sah auf den Boden. „Jen-" Ich wurde durch das aufschlagen der Tür unterbrochen. „Du kleiner Wichser! Wann warst du der Meinung mir zu sagen das du in einem Krankenhaus liegst hm? Vielleicht wenn du wieder draußen bist?" Inder Tür stand ein angepisster Alexander und sah mich mit einem seiner durchaus Angst einflößenden Mörderblick an. „Hey Alex?"Zaghaft und vorsichtig sah ich zu ihm und lächelte leicht. „Hey Alex!", äfft er mich nach. Er hat sich eindeutig verändert.Könnte an Leon liegen oder daran dass er Security Chef in einer Bar ist. Wer weiß das schon so genau? Jedenfalls hat er mehr Muskeln un der ist etwas aggressiver als vorher aber es hält sich in Maßen. Erkleidet sich jetzt auch etwas formeller als vorher aber das steht ihm auch besser. „Sorry aber ich habe weder deine Nummer noch deine E-Mail weil sich die Herren ja 2 Jahre lang nicht mehr gemeldet haben! Ist ja mal wieder nichts neues mit euch hier,hm? Wisst ihr was? Verpisst euch doch okay? Ich habe andere Sorgen als eine Hochzeit oder Verwandte die kein Plan davon haben wie es mir geht!"Die aufkommende Wut musste einfach mal raus. Das angestaute; die Trauer,Wut und Frustration. Geschockt sah mich Benjamin an,stand auf und rannte an Alex vorbei aus dem Zimmer. Ruven sah mich daraufhin wütend an. „Spricht man so mit seinem besten Freund?" „Ist ernicht!" „Rico!" „Raus! Alle! Ich will keinen mehr sehen heute nicht,morgen nicht und die ganze restlich zeit die ich hier drin versauere!" Jennifer und Alex sahen mich traurig und verletzt an,gingen dann aber doch zusammen mit Ruven hinaus und schlossen die Tür hinter sich. „Alles nur wegen ihm. Nur wegen ihm!" Wütend raufte ich mir die Haare. Ich war wütend und verzweifelt zugleich aber wen darf es mir übel nehmen? Die die es schlimmer trifft. Aber auch nur die. Ash hat mich in diese Situation gebracht und will nicht einmal zu Polizei gehen und diese Idioten anzeigen. Warum? Weil er Angst hat geht er nicht hin. Ich verstehe seine Angst aber muss doch auch mich irgendwie verstehen können. Ich kann nicht mehr spielen,mein Traum ist geplatzt und dann bekommen diese Schweine nicht einmal ihre gerechte Strafe? Sie gehen einfach leer aus. Kommen davon? Das darf doch nicht wahr sein! Aber das schlimmste; ich bin auf dem besten Wege mich in dieses Arschloch zu verlieben. Ich kann ihn nicht hassen und jedes mal wenn er mich ansieht muss ich lächeln und es nervt mich. Es nervt mich so tierisch. Er bringt mich aus der Ruhe und bricht meine Regeln und mein Konzept wird über den Haufen geworfen. Wegen ihm dreh ich mich im Kreis und habe keine Ahnung mehr was ich machen soll. Ich will das nicht. Will ihn nicht lieben. Es sollte einmalig bleiben und trotzdem träume ich von ihm , will ich spüren, ihn küssen und in den Arm nehmen. Das macht mich so unfassbar wütend. Wütend auf mich. Warum kann ich ihn nicht einfach ignorieren? Warum kann ich nicht einfach so tun als gäbe es den Typen nicht? Nein, er hängt ständig in meinen Gedanken,sogar jetzt wo ich eigentlich darüber nachdenken sollte was ich meinen Freunden gerade an den Kopf geworfen habe! Wir haben doch alle unser eigenes Leben und hier sitze ich; mache ihnen Vorwürfe und vergesse dabei das ich nicht besser bin.

Das Klopfen an meiner Zimmertür ließ mich eine halbe Stunde später genervt aufstöhnen. „Herein!" Als die Tür aufgemacht wurde und ich sah wer in dem Türrahmen steht begann mein Herz wie wild zuschlagen. „Hey." „Was willst du hier?" Hinter Ash stand noch ein weiterer Mann der ihm beruhigend die Hand auf die Schulter legte. Ash entspannte sich auch sofort.„Ich wollte dir sagen das ich Ritz und seine Leute angezeigt habe.Sie wurden festgenommen und werden vor Gericht gebracht."Überrascht bat ich die beiden hinein und bat ihnen jeweils einen Stuhl an um sich zu setzen. „Du warst bei der Polizei?" Nickend spielte Ash mit seinen Fingern. Er wirkte wie ein kleines Kind und sah immer mal wieder zu dem Mann neben ihm. „Sebastian hat mir ziemlich den Kopf gewaschen als er erfahren hat was die passiert ist,wegen mir." Etwas in meiner Brust zog sich bei seinen Worten zusammen. Dann war dieser Mann also Sebastian? Er sah dem Patenkind von Robert ziemlich ähnlich. „Okay." „Es tut mir Leid,wirklich. Ich wollte dich da nie mit rein ziehen. Das musst du mir glauben!" Fast schon verzweifelt sah er mich an. Verwirrt nickend sah ich ihn an. „Ich hatte nicht gedacht das er soweit gehen würde.Wirklich nicht. Ritz war eigentlich immer recht friedlich. Er hat nie jemanden mit hinein gezogen der nichts damit zu tun hatte aber dieses mal..." Er ließ den Satz offen denn wir wussten ja beide was passiert war. Ein räuspern machte mich auf den anderen Mann aufmerksam. „Ashton hier war der Meinung er würde es allein schaffen aber irgendwas hat ihn wohl aus der Bahn geworfen und er hat einen Fehler dabei gemacht, wobei auch immer. Dann ist das Unglück mit dir auch schon passiert und Ashton hier ist fast gestorben vor Schuldgefühlen weshalb er auch wie ein irrer versucht hat zu dir zukommen. Hat ja auch mit etwas Hilfe deiner Freunde geklappt. Gott er war so erleichtert als du aufgewacht bist vor seinen Augen. "Grinsend klopfte dieser Sebastian Ash auf den Kopf. Ash war ganz rot geworden und schlug die Hand seines Begleiters weg. Gott , wie süß.Da,schon wieder! 'Wie süß!' Es ist schon wieder da! Schon wieder diese dämlichen Gedanken die ich gar nicht haben sollte. Gott, ich wollte mich doch nie wieder in einen Kerl verlieben! Genervt seufzte ich auf und sah dann schnell zu Ash. Dieser sah mich einen Moment an und senkte dann seinen Blick. Na super. „ich glaube wir gehen besser Sebastian." Ash klang gekränkt und schnell griff ich nach seinem Arm. Dabei durchfuhr mich ein stechender Schmerz in meiner Rippengegend und ich keuchte auf und biss mir dann auf die Lippe. „Du darfst dich nicht zu hektisch bewegen!" Sofort war Ash wieder bei mir und drückte mich vorsichtig zurück. „Hat doch gestern oder Vorgestern auch geklappt." „Das war der Schockzustand du Idiot!"„Bitte? Idiot? Wer von uns beiden ist hier wohl der Idiot?" „Der mit den schicken weißen Hemd!" Ein kurzer Moment der Stille trat ein doch lange hielt er nicht denn schon bald brachen wir in schallendes Gelächter aus,wir alle drei. „ihr seid wie ein altes Ehepaar!" Dieser Sebastian sah uns grinsend an und verließ das Zimmer dann. Ash sah mich kurz lächelnd an und stellte sich wieder aufrecht hin. „Warum nicht?" Fragend sah ich ihn an doch erblinzelte nur und legte den Kopf leicht schief. „Na,warum probieren wir es nicht einfach? Viel passieren kann und ja nicht oder?" „Du meinst eine Beziehung? Eine 'romantische' Beziehung zwischen dir und mir?" Ungläubig sah er mich an. „Warum nicht?" Schultern zuckend, was auch nicht gerade schmerzfrei ablief , sah ich zu ihm hoch. „Stimmt,eigentlich gar keine schlechte Idee." Leicht errötet legte er sich die Hand in den Nacken. „Du magst mich also?" Grinsend pikste ich ihn in den Bauch. „Ein bisschen? Du mich doch dann auch!" Erst war er schüchtern doch dann sah er mich überrascht an. Nickend lächelte ich leicht und breitete die Arme aus sodass er mich umarmen konnte, was er ja auch dann tat. Er war so schön warm.


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Was haltet ihr von einem Adventskalender? Mit Wunschpairings , von meinen Charakteren ( untereinander ; mit euch ) natürlich? :)


When Strangers Fall In LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt