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Ash

Schweiß gebadet wachte ich heute morgen auf. Es war noch weit vor meiner Zeit und eigentlich hätte ich noch ein paar Stunden schlafen können aber irgendwas in meinem Traum schien dies nicht gewollt zu haben.Dementsprechend habe ich jetzt auch schlechte Laune.

„Kannst du mir mal sagen warum du so mies drauf bist?" Die Stimme meines Freundes ließ mich seufzen. „Ich habe schlecht geschlafen und dann muss ich hier sitzen und nervige Fragen von deinen ehemaligen Kameraden beantworten." Meine Stimme hatte einen völlig ungewollten bissigen Ton bekommen und so richtete ich meinen Blick auf Ricardo. Gerade als ich mich entschuldigen wollte zog er mich kraftvoll am Kragen meines Shirts zu ihm. „Wenn du schlechte Laune hast musst du mich deswegen nicht gleich an zicken Flöckchen." Er biss mir in die Lippe und ließ mich wieder los.

Ich zitterte einen kurzen Moment. Nicht weil ich Angst hatte sondern weil mir diese neue Seite gefiel. Ich bin verkorkst,und?

„Tut mir Leid. Ich wollte dich nicht so anfahren." Entschuldigend sah ich ihn an und setzte mich zurück auf den unbequemen Stuhl. Ich muss das Thema wechseln auf irgendetwas fröhlicheres. „Wann kommst du eigentlich hier raus? Du bist doch mittlerweile schon einen Monat hier drin." Ich musste während des Sprechens noch einmal überlegen wie lange Ricardo schon in diesem Trostlosen Gebäude lag und daraufwartete endlich wieder dieses Zimmer und die Flure zu verlassen die ihn gefangen hielten. Lächelnd setzte sich Ricardo auf und zog die Decke von seinen Beinen ehe er sie aus dem Bett schwang.

Überrascht sah ich ihn und dann seine Beine an. Wobei, die gehören ja auch zu ihm.

„Ich denke so gegen 14 Uhr." Strahlend sah er mich an und schloss dann die Augen. Er sah aus wie ein Kind. Fröhlich,glücklich,unbeschwert.Beneidenswert. Dieser Anblick schlich sich nicht nur in meinen Kopf,meine Gedanken, nein, in mein Herz. Gott,dieser Mann.

„Ricardo?"Er öffnete seine Augen und sah mich fragend an. „Ich liebe dich."Die Worte hatten meinen Mund schneller verlassen als ich über sie nachdenken konnte aber das war wahrscheinlich auch besser so denn sonst hätte ich es nicht ausgesprochen was ich wirklich fühle.

Ricardo sah mich einen Moment still an ehe er meine Hand griff und sich zu mir beugte. „Ich dich auch." Damit legte er seine Lippen aufmeine. ...


( 5 Jahre später )


„Warte,stopp!"Lisa hob die Hände und sah kurz zwischen mir und Ricardo hin und herwährend Joshua grinste. Wir hatten vor etwa zwei Jahren das Geschwisterpaar adoptiert. Sie waren damals ziemliche Problemkinder im Heim, jedenfalls erzählte uns das Jenni immer, und wurden nach höchstens zwei Monaten wieder von ihren Pflegeeltern ins Heim zurückgebracht. Wir haben lange überlegt ob wir das tun sollten. Immerhin sind wir ein Homosexuelles Paar und deshalb könnte es schwierig werden Kinder zu adoptieren. Außerdem hatten wir die Bedenken das uns die Kinder nicht ausstehen könnten,uns ekelhaft finden würden und dann freiwillig zurück ins Heim gehen würden. Jennifer und Robert hatten uns dann aber die beiden vorgestellt und wir verstanden uns prächtig. Sie stammen aus einer problematischen Familie. Der Vater war Alkoholiker und gewalttätig, die Mutter war nie zu Hause und wenn doch interessierte es sie nicht was mit ihren Kindern war.Es gab noch einen größeren Bruder doch der ist abgehauen und dann tragischer Weise in einem Autounfall verstorben weshalb man erst auf die Zustände in der Familie aufmerksam geworden ist.

Auch heute noch bringt mir die Geschichte der beiden eine Gänsehaut. Viel zu sehr kann ich mit ihnen mitfühlen und viel zu gut kann ich die beiden verstehen aber wie schlimm auch immer diese zeit für die beiden gewesen ist, sie sind anders als ich. Die beiden halten zusammen,streiten sich fast kaum und sind immer fröhlich. Sie haben einen großen, gemeinsamen, Freundeskreis und sind oft mit den anderen unterwegs. Sie rauchen nicht,trinken nicht und Drogen nehmen sie erst recht nicht. 'Das Zeug brauche ich nicht. Weder Nikotin,noch Alkohol und schon gar nicht Drogen! Wenn ich Probleme habe rede ich mit dir oder Paps!' Dass waren Lisas Worte zu mir. Ich bin stolz auf sie und ihren Bruder.

When Strangers Fall In LoveOnde as histórias ganham vida. Descobre agora