Kapitel 7

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Draußen angekommen hätte sie sich am liebsten losgerissen, doch als sie sich nur ein Stück von ihm entfernen wollte, zog er sie umso enger an sich und festigte seinen Griff.Emma spürte die Hitze, die stählernen Muskeln unter seinem T-Shirt , diese unbändige Kraft und war berauscht. Als seinmoschusartiger , männlicher Duft sie in der kühlen Nachtluft erreichte, hätte sie sich am liebsten Luft mit den Händen zugefächert.

Bloß nicht den Verstand verlieren Emma, erinnerte sie sich immer wieder.

Sie spürte seinen warmen Atem an ihrem Ohr, als er ihr verführerisch zuraunte: „ Du kannst mich Luc nennen, meine Schöne."

Ihr stockte der Atem, aber eine Stimme in ihrem Kopf – der vielleicht letzte Stück ihres gesunden Menschenverstandes –holte sie auf den Boden der Tatsachen zurück. Du bist vielleicht die älteste Jungfrau der Welt und wenn ein Mann, wie er davon wüsste, wärst du nichts weiter, als eine Lachnummer. Sie zuckte leicht zusammen und riss sich mit einem Fauchen von Luc. „Für dich immer noch Emmaline." Eilig stampfte sie voran und versuchte einen klaren Kopf zu behalten. Wenn sie jedes mal so war, wenn sie einen Mann attraktiv fand, so würde sie lieber ganz auf Männer verzichten – da war ihr ein klarer Verstand lieber.


Mit schnellen Schritten lief sie die Straße weiter in die Richtung, in die er sie geführt hatte und spürte seine Präsenz dicht hinter sich. Sie warf Luc einen mörderischen Blick zu und versuchte sich jedweder Berührung zu entziehen.

„Warum rennst du von mir weg?" Beinahe wäre Emma bei seiner Frage gestolpert. „Ich renne nicht vor dir weg!"Ihre Stimme klang panischer, als beabsichtigt. Um davon abzulenken redete sie einfach drauf los. „ Naja alle meine Sachen sind bei den anderen. Das letzte Mal, als ich in dieser Situation gewesen war, bin ich, bei dem Versuch auf meinHausdach zu kommen, um durch ein Fenster ins Haus zu steigen,kopfüber im Gebüsch gelandet. Ich kann dir sagen , dass war keine schöne Erfahrung. Trotzdem hat es mich nicht davon abgehalten, es noch einmal zu versuchen. In meinem betrunkenen Zustand war es nicht gerade leicht mit dem Highheels auf dem Dach zum Fenster zu balancieren..."

Luc unterbrach sie abrupt„Du bist in solchen Schuhen betrunken auf einem Dach herumgeturnt?!" Die Entrüstung in seiner Stimmeunüberhörbar, aber Emma plapperte einfach weiter. Es war ihr peinlich, dass er mitbekommen hatte, wie sie vor ihm zu'flüchten' versuchte. Außerdem kam ihr eine eine neue Idee, wie sie Luc auf Abstand halten konnte. „ ...ich bin nicht 'herumgeturnt', wie du es nennst ... naja dieses eine Mal nicht. Aber, dass ist gar nicht die Sache, normalerweise ist das Fenster , zu dem ich wollte, offen und ich klettere dann einfach hinein. An diesem Abend hatte ich aber vergessen, es offen zu lassen , sodass meine ganzen Bemühungen das Dach hoch zu kommen, umsonst gewesen waren. Seitdem halte ich einen Schlafsack im Gartenhaus bereit. Der Waldboden war wirklich nicht bequem gewesen und das ganze Rascheln von allen Seiten..."

„Moment, Moment" Luc fasste sie wieder am Ellenbogen und drehte sie beinahe grob zu sich. „ Du willst mir doch nicht ernsthaft sagen, dass du das schon oft gemacht hast?!" Er wirkte beinahe wütend und Emma blinzelte. Normalerweise schreckte es alle Männer ab, wenn sie brutal offen und ehrlich über ihre Albernheiten und Macken sprach. Sie sahen Emma dann immer mit diesem Blick an, als stimme etwas mit ihr nicht. Sie musste sich außerdem eingestehen, dass sie bis jetzt nicht einmal versucht hatte, jemanden mit ihren Geschichten zu vertreiben. Irgendwannhatte Emma dann aufgehört etwas über sich zu erzählen oder diese Details in Gesprächen zu erwähnen. Es hatte sie einfach zu sehr verletzt. Nun genau das zu tun, was sie so lange vermieden hat, fiel ihr schwer.

Gefährliche VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt