Kapitel 5

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Kaum sitze ich im Bus, habe ich den Drang zu schreien.

Und zwar gewaltig.

Ich mache es natürlich nicht, sondern drücke mir meine Hand vor den Mund.

Was war das gerade gewesen?!

G-Dragon hatte sich bei mir auf der Arbeit versteckt und mir angeboten mich Heim zu fahren!!

Und nebenbei war er wochenlang mein Stammkunde gewesen!

Ich fasse das einfach nicht!

Erschöpft sinke ich in den Sitz und stöhne laut auf. Sofort schauen ein paar Menschen mich komisch an. Zwei Jungs fangen an zu kichern.

Ich ignoriere sie und schließe meine Augen.

Wie konnte mir das nur passieren und wieso hatte ich abgelehnt?

Ich war kein großer Fan von Big Bang, wahrscheinlich auch der Grund weshalb ich ihn nicht gleich erkannt habe, und wäre schneller zu Hause... Doch irgendetwas hatte ihn mir lauthals geschrien, dass es nicht richtig war, ja zu sagen.

Was mich aber noch mehr interessiert: Wem zur Hölle schenkt G-Dragon eine Rose + Zettel?

Hatte er eine Freundin?

Oder vielleicht sogar eine Verlo-

Das geht dich nichts an Haru!
Er ist bloß ein Kunde!

Apropo Kunde, ich hatte ganz vergessen den Zettel wieder zurück zu geben. Das werde ich machen, wenn er wieder kommt.

Mit einem lauten Geräusch gibt der Bus zu verstehen, dass er hält und ich stehe auf. Mit schnellen Schritten steige ich aus und laufe den nassen Asphalt entlang. Nach 10 Minuten bin ich zu Hause.

Das Haus ist leer und dunkel. Anscheinend arbeiten meine Eltern noch und mein Bruder ist sowieso nicht zu Hause. Müde schleppe ich mich die Treppe hoch und schmeiße meine Sachen in mein Zimmer. Dann dusche ich noch schnell. Kaum noch wach, lasse ich mich auf das weiche Bett fallen und schlafe sofort ein.

_________________________

Ich hatte verschlafen!

Und zwar eine ganze Stunde.

Meine Kollegen hatten bloß lachend meine Panik kommentiert, während ich in den Laden reingestörmt kam.

Ich sollte als Entschädigung das Gießen nachher übernehmen.

Also würde ich wieder so spät raus kommen und todmüde sein.

Aber ich bin selber schuld!

Da ich ein schlechtes Gewissen habe, konzentriere ich mich total auf die Arbeit und vergesse ganz die Zeit.

Auch hatte ich keinen Gedanken an gestern oder Jiyong verschwendet. Bis er vor mir stand. Genauso bedeckt wie immer.

Überrascht starre ich ihn an und schlucke.

"Ich brauche ein Geschenk.", sagt er direkt hinaus.

Ich nicke bloß und reiße mich zusammen.

"Irgendeinen speziellen Wunsch oder Empfänger für die Blume?", möchte ich wissen.

"Der Empfänger ist Mitte 40 und die Blumen sind als Beileid gedacht."

"Wäre da ein Kranz nicht besser geeignet?", rutscht es mir raus. Sofort halte ich mir die Hand vor den Mund und verbeuge mich.

"Es tut mir leid! Ich habe ke-"

"Du hast Recht, Haru. Aber er hasst auffällige Sachen...Er mag es eher einfach.", unterbricht mich Jiyong. Ich schaue verdutzt zu ihm auf. Sein Ton war heute noch leiser als sonst.
Fast depressiv.
Komisch.
Vielleicht betrifft ihn den Verlust ebenfalls...

"Okay. Ganz simpel. Wie wäre es mit einzelnen Blüten mit Grünpflanzen und alles mit einer schwarzen Schleife zusammen gebunden?", frage ich ihn.

"Hört sich gut an."

Ich nicke erneut und fange an die benötigten Sachen zu sammeln. Dann lege ich alles auf die Arbeitsfläche und fange an. Währenddessen schaut mir Jiyong still zu.

Ich kämpfe gerade mit einem Halm, als er aus dem Nichts, das Sprechen anfängt.

"Meine ehemalige Nachbarin ist gestorben. Der Strauß ist für ihr Sohn. Er hat mir immer mit den Hausaufgaben geholfen. Und sie war eine nette Frau. Immer gelächelt, immer geholfen. Sie wurde ziemlich jung schwanger und der Mann ist abgehauen. Sie hat ganz alleine ihren Sohn aufgezogen und alles finanziert. Ich bewundere sie immer noch dafür. Und jetzt ist sie tot. Ihr Körper war zu schwach. Ist das nicht traurig? Wenn du, also deine Seele, noch stark und lebendig ist, aber dein Körper aufgibt?", die letzten Wörter flüstert er.

Ich höre auf zu arbeiten und schaue ihn an.

"Du bist noch jung. Wenn du jetzt anfängst über dein Ende zu grübeln, ist es schon viel zu nahe. Ich meine dein Körper sprüht fast vor Leben."

Jiyong lacht kurz auf.

"Du bist wohl nicht gerade die Sentimentale?", meint er.

"Wir leben um zu sterben.", antworte ich bloß und mache weiter.

Jiyong denkt eine Weil nach.

"Was würdest du denken, wenn ich dir sage, mein Körper will leben, aber meine Seele nicht mehr?", fragt er direkt.

Ich stoppe erneut und schaue ihn nun direkt in die Augen.

"Das du dämlich bist. Du hast soviel und tausende von Menschen lieben dich."

Mein angepisster Unterton ist schwer zu überhören.

Natürlich fällt mir erst danach ein, wer vor mir steht und dass er älter als ich bin.

Beschämt tippe ich den Preis ein und sage ihn kleinlaut. Jiyong gibt mir das Geld und nimmt den Strauß.

"Du hast schon wieder Recht. Soviel lieben mich, aber was bringt mir das, wenn die Wichtigste von allen mich nicht lieben will?"

Und schon wieder dreht er sich um und verlässt den Laden.

Und schon wieder habe ich tausend Fragezweichen in meinen Kopf.

Und erneut hatte ich den Zettel vergessen.

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Hallo!:)
Heute mal wieder ein Update!

Mir ist das eingefallen, als ich für Big Bang gewählt habe (Logik?!:D)
Mnet hat da ja eine tolle ****** gebaut .
Aber was soll man machen?:/

Ich hoffe es gefällt euch und vielleicht habt ihr ja auch eine Meinung zu den MAMA 2015 (?)^^

Now or Never||G-DragonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt