Kapitel 2

2.6K 131 13
                                    

Ich war geschockt. Richtig geschockt, sodass ich im ersten Moment einfach nur da stand ohne mich zu wehren.
>Er küsst mich, Scheiße!!!<, schoss es mir durch den Kopf. Ich wollte mich wegdrehen, ihn zur Seite stoßen, doch nichts von all dem bekam ich auf die Reihe.
Ich war wie erstarrt, wie festgefroren.
Doch da war ich nicht die einzige. Während Hinata sich die Augen zuhielt, schrie Sakura böse auf und Temari war ebenfalls wütend. Scheinbar hatten sie tatsächlich mit So etwas gerechnet.
Die Jungen, bis auf der Hohlkopf Naruto, schienen das eher amüsant zu finden. Scheinbar machte dieser Eisklotz-Ober-Macho das öfter.
Konnte ich mir Lebhaft vorstellen. Arrogant bis zu geht-nicht-mehr und Playboy. Wäre ja nicht der erste Typ der so ist. Entenarschtyp war wahrscheinlich auch nicht anders.
Dann, wie durch ein Wunder, löste sich meine Starre und ich trat diesem Vollidioten mit voller Wucht zwischen die Beine. Da ich seit der zweiten Klasse Kampfsport machte, dürfte das ziemlich weh getan haben.
Und siehe da! Der Hyuuga keuchte erschrocken auf und lies von mir ab.
Schnell machte ich, dass ich hier weg kam, bloß ab ins Klassenzimmer, wo dieser Penner mir nicht mehr zu Nahe kommen konnte.
Als ich es erreichte stieß ich die Tür auf und rannte hinein. Ich schlug sie wieder zu und holte tief Luft. Erst jetzt wurde mir bewusst, was eben geschehen war und es trieb mir Tränen in die Augen, aber ich weinte nicht. Das tat ich so gut wie nie.
Meine Eltern waren oft auf Reisen und deshalb lernte ich schon als Kind, dass weinen nichts brachte. Wir hatten nicht genug Geld für jemanden, der auf mich aufpassen konnte und deshalb war ich immer alleine gewesen und hatte nur ab und zu mal eine Postkarte aus Ägypten oder Spanien oder sonst was bekommen.
Ich frage mich heute noch, wieso meine Eltern genügend Geld für Reisen, aber zu wenig Geld für mich hatten.
Na ja. Und set dem habe ich aufgehört zu weinen oder mich selbst zu bemitleiden, wenn es um so etwas ging.
Dann hörte ich plötzlich ein Klopfen an der Klassentür und die Person betrat vorsichtig den Raum.
„Tenten?", hallte ihre vorsichtige Stimme durch das leere Zimmer. Aufatmend erhob ich den Kopf. „Hi-hinata!", meinte ich seufzend und ging zu ihr hin. „Tut mir leid.", meinte sie und sah mich schuldbewusst an.
Ich sah sie wiederum verwirrt und erstaunt an. „Wieso? Das war doch nicht deine Schuld."
Ich setzte mich auf den Boden und Hinata neben mich.
Doch sie schüttelte nur mit dem Kopf. „Aber ich wusste es. Neji ist ein Playboy. Ich hätte wissen müssen, dass es so kommen würde."
Er war ein Playboy?! Na bitte. Ich hab es doch gewusst!
Das erklärte dann auch, warum die Jungen nicht überrascht gewesen waren, dass er mich küsste.
Allerdings hatte mich die Reaktion der Mega-Mode-Tussi verwirrt. In ihrem Blick hatte ich Mitleid gesehen. Das war das Letzte, was ich erwartet hatte. Ich hatte gedacht, dass sie sich darüber amüsieren würde, dass sie mich auslachen würde oder zumindest fies grinsen würde. Aber nichts davon war passiert.
Vielleicht hatte ich mich ja in ihrem Charakter geirrt. Und falls, dann würde ich mich auf jeden Fall bei ihr entschuldigen.
„Keine Sorge, Hinata. Ich wusste ja selbst auch, dass er arrogant und ein Arsch ist."
Die Hyuuga sah nun wirklich erleichtert aus, dass ich ihr nicht böse war, dann wurde ihr Blick wieder Ernst.
„Wie geht es dir?", fragte sie. Ich blinzelte. „Wie?"
„D-du weißt schon... Wegen dem Kuss...", meinte Hinata und sah prüfend in mein Gesicht. „Hast du geweint?" Ich schüttelte den Kopf. „Nein, aber ich bin wirklich wütend. Und... er liegt falsch. Trotzdem habe ich keine Angst vor ihm!"
„Wirklich?", fragte eine weitere Person. Temari betrat zusammen mit Sakura den Klassenraum. „Das solltest du aber."
„Temari?", fragte ich dämlicher weise. Sie lächelte knapp und lies sich dann neben mir auf den Boden gleiten. Auch Sakura gesellte sich zu uns auf den Boden.
„Jep.", antwortete mir die Blondine auf die wirklich überflüssige Frage und besah mich prüfend, so wie Hinata es eben genauso gemacht hatte.
Ich war wahrscheinlich nicht das erste Mädchen, dass er zum heulen gebracht hatte.
„Du solltest Angst vor ihm haben.", wiederholte Temari ihre Aussage und sah mich eindringlich an. „Warum?", fragte ich und sah sie neugierig an.
Doch nicht sie, sondern Sakura antwortete. „Weil er dich sonst flachlegen wird, darum."
„Oh.", war alles was ich herausbrachte. Na, wenn er Playboy war, legte er natürlich auch Mädchen flach. Logisch...
Ich dachte noch ein paar Sekunden darüber nach, dann wandte ich mich wieder an die Sabakuno.
„Und warum warnst du mich? Du bist doch mit ihm befreundet!", meinte ich.
Sie nickte. „Aber Befreundet zu sein heißt doch nicht, dass man alle Entscheidungen gut finden muss, die ein Freund trifft, oder? Also ich für meinen Teil, bin gegen dieses Playboy Getue der Jungen."
Da hatte sie allerdings wirklich Recht.
Ich seufzte geschlagen. „Stimmt."
Dann lächelte sie. „Siehst du."
Wir schwiegen. Bestimmt zehn Minuten lang, dann ertönte vor dem Klassenraum ein poltern, gefolgt von einem lauten Fluchen.
„Teeenteeeen, Saaakkkuuuraa, Teeemmaariiiii, Hiiinnnnaaaatttaaaa!", ertönte die unverkennbare Stimme von Naruto Uzumaki.
Sobald Hinata die Stimme des blonden Chaoten vernahm, lief sie rot an und versteckte sich hinter Temari, die mich nur wissend angrinste und auf Hinata zeigte.
Ich nickte lächelnd.
Temari hatte also auch bemerkt, dass die Hyuuga total in Naruto verschossen war.
Na ja, wahrscheinlich wussten das alle, außer der Begriffsstutzige Vollpfosten selbst.
Da würde ich noch nachhelfen, nahm ich mir vor.
„Jaahaaa!", brüllte Sakura in der gleichen Lautstärke wie Naruto zurück.
Man sollte echt meinen die beiden würden einen Schreiwettbewerb veranstalten.
Also echt, meine armen Ohren...

What I hate the MostWo Geschichten leben. Entdecke jetzt