Shadowsoul - Pfad der Schatten - Kapitel 11

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Kapitel 11 – übernatürliche Rettungsaktion

Zane  zeigte ihr den Zettel nicht ein einziges Mal. Doch sie vertraute ihm so weit, dass es sie nicht allzu sehr beunruhigte, wenn sie ihn nicht lesen durfte. Allerdings zeigte er ihn den Nachtmahren, diese sahen wiederum ungläubig darauf. Jared wurde sogar leicht grün im Gesicht. Irgendwas Schreckliches musste darauf stehen. Nun war sie froh, den Zettel von Zane nicht bekommen zu haben. Sie saß neben Sarah auf ihrer Couch, mittlerweile waren sie wieder bei ihr zu Hause. Ihr Bungalow war sozusagen zu ihren Stützpunkt umfunktioniert worden. Cassy, ganz krank vor Sorge um ihre Pflegeeltern, konnte nicht stillsitzen. Schließlich legte Jared einen Arm um sie, damit sie endlich an Ort und Stelle sitzen blieb. Cassy sah entschuldigend zu ihm auf. „Tschuldigung, ich kann einfach meine Hände nicht in den Schoß legen. Nicht, wenn ich weiß, dass die beiden Menschen, die ich am meisten liebe irgendwo da draußen gefangen gehalten und vielleicht umgebracht werden!“

Jared nickte. „Ich verstehe dich sehr gut. Unserem Volk bedeutet Blutsverwandtschaft und Familie sehr viel. Familienstreitigkeiten sind für Nachtmahre immer mit schwerwiegenden Folgen behaftet. Glaub mir, du willst nie zwischen einen Streit zweier Familien unseres Volkes geraten.“

Sie staunte nicht schlecht. „Wow, ihr seid uns Menschen gar nicht so unähnlich.“

Jared nickte. „Ich bin einer der wenigen Aegäiens, die die Theorie vertreten, dass die acht Völker und die Menschen gemeinsame Vorfahren haben. Aber wie gesagt, glauben die meisten das nicht. Einige Formwandelnden versuchen allerdings gerade diese Theorie zu beweisen.“

Cassy sah neugierig zu ihm auf. „Das ist wirklich faszinierend. Wenn das hier geklärt ist möchte ich eure Welt gern besser kennenlernen.“

Jared sah sie verwundert an. „Du klingst so sicher, dass wir das alle heil überstehen. Cassidy, das hier ist die Wirklichkeit. Ich habe genug Erfahrung mit Kriegen und Kämpfen, um das zu wissen.“

Entsetzt starrte sie ihn an. „Du glaubst du wirst sterben!? Oh nein, hier wird nicht negativ gedacht!“ Sie hatten zwar einen schwierigen Start, aber, warum auch immer, sie  mochte ihn. Niemand – mal abgesehen von den Dämonen – sollte sterben. Zum Glück brauchte sie sich um Zane keine Sorgen zu machen.

Jared weigerte sich auf ihre Frage zu antworten und Cassy wollte ihn zu nichts drängen. So saßen sie eine Weile lang stumm auf dem Sofa. Sie bemerkte nicht, wie die Zeit vorüberstrich, bis Sarah sie schließlich aus ihrer Starre holte. Und das nicht gerade sanft. Jared und sie wurden einfach zur Seite geschupst. So dass Jared auf der Lehne Platz nehmen musste, John besetzte die zweite Lehne. Während sie protestierte kuschelte sich Sarah seelenruhig mit einer Schale Popcorn neben sie. Cassy verstummte und schaute sie gleichzeitig überrascht und entsetzt an.

„Wo in aller Welt hast du das Popcorn her?“

Sarah zuckte gelassen die Schultern. „Ich habe da so meine Quellen. Und jetzt: Was willst du sehen?“ Sie nahm sich die Fernbedienung und schaltete den Fernseher an. John und Jared sahen sich ratlos an. Cassy war sich zu hundert Prozent sicher, dass die beiden etwas derartiges noch nie gesehen hatten. Johns nächste Frage bestätigte ihr das.

„Wozu brauchen die Menschen so ein sinnloses Gerät?“ Sarah stopfte sich eine Hand voll Popcorn in den Mund und schaltete weiter durch.

„Da wir nicht alle gegeneinander Krieg führen, bleibt und auch Zeit für Freizeitaktivitäten. Ihr wisst schon, Zeugs, das Spaß macht und was man gerne tut. Lasst mich raten, ihr habt so was noch nie gemacht.“

John sah weiterhin ratlos auf den Fernseher. Ich glaube du hast Recht. Wir sind im Krieg geboren und wahrscheinlich werden wir auch im Krieg sterben. Die Völker Aegäiens werden sich nie einen. Bei uns ist so etwas wie ein Fernseher völlig überflüssig. Genauso wie das, was ihr Schule nennt.“

Shadowsoul - Pfad der Schatten - A Book by MadlWhere stories live. Discover now