Kapitel 29

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Charly's P.O.V

"Wirklich gekämmt hast du deine Haare heute aber noch nicht, oder?"
Kathys Haare standen zwar nicht mehr in alle Richtungen ab, so wie gestern, dennoch hatten sie Ähnlichkeit mit, naja, Stroh.

Okay, die Beschreibung war untertrieben, sie sahen eher aus wie ein jahrhunterte altes Vogelnest.

"Is mir egal" sagte sie. "Aber wo willst du hin?"

"Merkst du noch" ich grinste sie an.
Kathy saß links neben mir im Auto. Um meine Idee in die Tat umzusetzen, mussten wir etwas fahren.
"Aber hast du die Gesichter der Jungs gesehen, als wir einfach an ihnen vorbei raus gegangen sind?" Fügte ich lachend hinzu.

Es sah wirklich lustig aus. Sie hatten förmlich so ein großes, rotes Fragezeichen über dem Kopf. Und dann die starren Blicke von Louis, die auf Kathy gerichtet waren.
Junge! Ich hätte ihn so hauen können. Aber ich riss mich zusammen. Wieso litt Kathy so wegem ihm? Was war denn falsch mit ihr? Als ob er sie auch wirklich lieben würde.

"Ich hab nich drauf geachtet" sagte Kathy knapp.
Ach komm, als ob! Man hatte genau gesehen wie sie versuchte Louis' Blicken aus zu weichen.

Wärend der Fahrt hätte ich am liebsten dieses verdammte Radio rausgerissen und aus dem Auto geworfen. Was sollte das denn?!

Gerade hatte ich Kathy etwas zum Lächeln gebracht, da meinte Herr von Super-Geilo Radio DJ, er müsste jetzt, genau jetzt One Direction spielen! Warum?! Diese beschissene Ironie des Schicksals! Das schon um 10:44 Uhr am Montagmorgen!

Sofort verschwand das Lächeln von Kathys Lippen. Warum macht Louis sich denn so an Kathy ran?! Ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er sie auch so liebte. Man hört ja oft genug wie Stars mit ihren 'Geliebten' spielten. Für genau so einen hielt ich Louis. Zwar war dies nicht nur bei Stars so, aber ich wollte es nicht zulassen, dass Kathy dann auch noch öffentlich so fertig war.

Nach kurzer Zeit kamen wir meinem Ziel immer näher. Was man daran bemerkte, dass die Straßen einem immer leerer erschienen und nirgends ein Haus stand. Das einzige was noch an die Zivilisation erinnerte war der kleine Supermarkt.
Ich wusste nicht wie viele Jahre er jetzt schon geschlossen hatte. Er sah von außen total heruntergekommen aus, doch irendetwas war besonders an ihm, man spürte es einfach. Ich hatte mal gehört, dass die ganze Einrichtung noch vorhanden war und es war sicher auch nicht besonders schwer dort rein zu gelangen.

"Achso, ich verstehe" sagte Kathy und lächelte doch ehrlich, als man dann etwas später den See sehen konnte. "Das ist also dein Plan."

"Jap. Immer wieder gerne Schwesterherz. Wir waren schon ewig nicht mehr hier, und du brauchtest Ablenkung" grinste ich.

Nicht weit entfernt von dem See hielt ihn an und stieg aus. Kathy folgte.
Zusammen gingen wir querfeld ein über die Wiese auf den See zu.

Hier war so gut wie nie jemand, was ich gar nicht verstand. Es war wunderschön hier.
Die vereinzelten Bäume, die Sonne die sich auf dem See spiegelte, der lange Steg, welcher weit hinaus auf den See führte und die geisterhafte Atmosphäre des Supermarktes.

"Hier sieht es noch fast so aus wie vor zwei Jahren" sagte Kathy.

"Ja immer noch genau so toll" antwortete ich und machte mich auf den Weg zu dem Steg.

"Ich weiß nicht Charly, ob der noch so stabil ist?"

"Warum so eine Spaßbremse? Komm einfach! Dann werden wir halt nass, na und?"

Langsam machte ich einen Schritt vorwärts auf den Steg und... er hielt. Hab ich doch gesagt! Zwar knarrte er heftig, aber was solls!

Vorsichtig ging ich weiter und war nach einer Weile auf der Mitte des Stegs angelangt.

We hate You? - Wird ÜberarbeitetWo Geschichten leben. Entdecke jetzt