S I X T Y T H R E E ★63★

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L O U I S  P O V

Harry's Gesichtsausdruck fiel und er starrte mich entgeistert an.

"W-Wie bitte?" fragte er geschockt und nahm seine Hände von meinen Knien.

"I-Ich bin schwanger." stammelte ich erneut, völlig verwirrt von der Nachricht, die mir heute Mittag die Ärztin mit großen Augen überbracht hatte.

"Louis. Das ist wirklich keine Situation,
um Witze zu reißen." fauchte Harry, doch ich schüttelte den Kopf.

"Ich mach keine Witze. Harry. Ich bin schwanger."

Es klang so ungläubig. Wieso ausgerechnet ich?

"D-Du- nein, nein, nein! Du verarscht mich doch gerade. Bitte sag, dass das ein Witz ist, Louis." Harry stand auf, fuhr sich durch die Haare und sah auf mich hinab.

"Ich mache keine Witze. Ich-" plötzlich wurde es zu viel und ich brav in Tränen aus.

"Louis. Darling." hörte ich Harry verzweifelt sagen und die Couch neben mir sank, "Weine doch nicht. Bitte, Baby." er zog mich auf seinen Schoß und wiegte mich sanft hin und her, "Schhhhh. Alles wird gut, mein Schatz. Alles wird gut."

Ich wusste genau wie aufgebracht er gerade war. Sein Herz rammte mit jedem Schlag gegen seinen Brustkorb und die Adern an seinem Hals waren deutlich zu erkennen. Und doch versuchte er mich zu beruhigen.

"I-Ich- wieso ausgerechnet ich?" schluchzte ich und er schüttelte nur den Kopf.

"Ich weiß es nicht, mein Schatz. Ich weiß es nicht." er küsste meine Stirn und strich mir die Haare aus dem Gesicht.

Ich fing heftiger an zu weinen und kugelte mich auf Harry's Schoß zusammen.

Einheitlich sollte ich mich freuen. Doch es war einfach zu viel. Es würde nicht gut ausgehen.

Harry und ich waren gerade mal zwei Wochen offiziell ein Paar, hatten nicht ausreichend Geld und Harry hatte immer noch mit sich selbst zu kämpfen. Wir hatten noch keine Zukunft, wir hatten noch keine Pläne, oder zumindest Harry nicht und mit dem organisatorischen war auch noch so eine Sache.
Wie sollten wir es schaffen, ein Kind zu versorgen? Ich müsste mein Studium abbrechen. Harry müsste Überstunden machen. Es würde einfach nicht hinhauen.

Ich spürte wie mit den Tränen meine Kraft verschwand. Wie ich müder wurde. Und schließlich schlief ich in Harry's Armen ein, die er schützend um mich geschlungen hatte.

* * *

Ich wachte mitten in der Nacht von einem Geräusch neben mir auf.

Müde drehte ich mich um und öffnete meine Augen. Meine Wimpern waren verklebt und meine Nase verstopft. Außerdem glühten meine Backen förmlich.

"Hab ich dich geweckt?" ertönte eine Stimme und ich sah langsam nach oben.

Harry saß an der Bettkante, ein Glas Wasser in seinen Händen.

"Nein." meine Stimme klang rau und kratzig, weswegen ich mich schnell räusperte.

"Hier." er reichte mir das Glas und ich richtete mich vorsichtig auf, ehe ich ein paar Schlücke nahm.

"Wie geht es dir?" Harry strich besorgt über meine Wange und musterte mich.

"Wie geht es dir?" stellte ich die Gegenfrage und er seufzte.

"Wie denkst du geht es mir , wenn mein Freund ankommt, mit der Nachricht er sei schwanger." er nahm mir das Wasserglas ab und stellte es auf das Nachtkästchen.

"I-Ich weiß nicht. Ich - e-es tut mir s-so l-leid." erneut brach ich in Tränen aus.

"Nicht wieder weinen, Louis." murmelte Harry verzweifelt und zog mich erneut auf seinen Schoß, "Hör bitte auf zu weinen." er streichelte mir über die Wange und übersäte meine Stirn mit Küssen.

"Es tut mir so unendlich leid." schluchzte ich erneut und Harry strich mir meine Tränen weg.

"Es muss dir nicht leid tun, Babe. Du hast an nichts die Schuld. Wir könnten einfach ein Kondom benutzen sollen. W-Wir hätten-" er stockte, kniff die Augen zusammen und legte seine Stirn an meine.

Er wusste - so wie ich - dass das Kind keine Zukunft hatte.

"Ich will es nicht t-töten." schluchzte ich und er schüttelte den Kopf.

"Ich weiß." zärtlich tippte er mit seiner Nasenspitze an meine Wange und flüsterte mir beruhigende Dinge ins Ohr.

"A-Aber wir m-müssen es t-töten." ich schluchzte lauter.

Und auch diesmal flüsterte Harry: "Ich weiß."

~*~

IHR MÖRDER

PS:
Kuchen

Revenge ⇾ larry/niamWhere stories live. Discover now