3. Kapitel

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Ich lege sie glatt vor mir hin und starre Minuten lang, wie so ein bescheuerter, darauf. Es ist wirklich Harrys Jacke.

Mit meinen Händen fahre ich mir durch die Haare. Auf der einen Seite ist es schön zu wissen, wer das damals im Club war, auf der anderen Seite weiß ich, dass Harry mich noch mehr hassen wird als er sowieso schon tut.

„Lottie, niemand darf davon etwas erfahren, klar? Diese Jacke existiert nicht!" stelle ich klar und sie schaut mich verwundert an.

„Wieso das? Ich dachte du liebst ihn." fragt sie verwundert.

„Ja aber er mag mich doch jetzt schon nicht. Wie soll das sein, wenn er erfährt, dass genau ich ihm seine Unschuld gestohlen habe? Ich habe da echt keine Lust drauf. Ich meine er merkt wahrscheinlich nichtmal, dass ich weg bin."

„Das glaubst auch nur du" grinst sie.

„Nein, Lottie. Er hasst mich wirklich" ich versuche die Tränen zu unterdrücken, doch es funktioniert nicht. Ich bin so eine Memme.

„Wenn da Kameras sind, dann tut er so, als würden wir ganz normale Bandkollegen sein, sonst ignoriert er mich und wenn nicht, dann beleidigt er mich nur oder so. Und bei den Kameras macht er das auch nur, weil das Management ihn gewarnt hat, es könnten deswegen Gerüchte entstehen."meine Stimme zittert und meine Schwester nimmt mich nach meiner Erzählung einfach in eine Umarmung.

„Wie lange bleibst du eigentlich Lou?"fragt sie leise.

„6Tage....also ich muss in 5 Tagen los, wegen dem Flug. Dann ist das nächste Konzert." antworte ich leise.

Und dann muss ich IHN wieder sehen... füge ich in Gedanken hinzu.

Ich setze mich Lottie wieder gegenüber. „Sehe ich sehr verheult aus?" frage ich unsicher.

„Nein, tust du nicht" versichert sie mir.

„Gut, weil das Essen müsste jetzt fertig sein" ich lächel wieder, etwas gezwungen, aber etwas echt ist es schon.

Wir gehe die Treppe runter und sofort empfängt mich eine schöne Atmosphäre, bei der man einfach gut gelaunt sein muss.

Die Tage bei meiner Familie vergehen wie im Flug. Leider muss ich heute schon wieder abreisen und verabschiede mich von allen. Im Van hole ich mein Handy das erste Mal seit den Tagen hier in Doncaster wieder aus dem Flugmodus.
Sofort werden mir hunderte Nachrichten angezeigt. Die meisten von Liam. Aber auch von Niall und Zayn sind welche dabei. Alle drei fragen, wo ich abgeblieben bin und sagen mir, ich solle mich dringen melden.

Zu meinem erstaunen ist sogar eine einzige Nachricht von Harry dabei.

„Liam meint ich soll fragen, wo du bist, weil du nicht antwortest."

War nicht klar, dass er mir nicht von mir aus geschrieben hat, wäre auch zu schön gewesen.

Kurz vor dem Flug lasse ich mir vom Management die Konzertdaten schicken und leider sind zwischen den nächsten Konzerten in den nächsten 6 Wochen höchstens 3 Tage. Mit 20 Stunden Flug kann ich also leider so bald nicht wieder nach Hause.

Als ich in die große Hotel Suite komme ist Harry anscheinend der einzige der da ist, doch er bemerkt mich nicht, da er am Handy ist.

Ich gehe an ihm vorbei und er schaut auf.

„Louis, warte mal!"

Ich zucke automatisch zusammen, als ich seine Stimme höre.

„Warum sollte ich?" gebe ich, zugegeben etwas schnippisch zurück.

„Vielleicht, weil ich dich drum gebeten habe?" und da ist er. Der typische Unterton, den Harry immer hat, wenn er mit mir redet...WENN! Genervtheit. (?)

„Wo warst du die letzten Tage?"

„Zuhause. Ich musste hier weg" antworte ich kurz gefasst und drehe mich zu ihm um. Zu meinem Erstaunen steht Harry und kommt etwas auf mich zu.

„Hätte nicht gedacht, dass du mitbekommst, wenn ich weg bin." schiebe ich ehrlich hinterher.

„Warum nicht?"

„Sind wir mal ehrlich Harry. Du hasst mich, warum sollte es dir auffallen....nein..ich korrigiere mich...als Hassen kann man das schon gar nicht mehr bezeichnen....eher..so was wie...du verachtest mich und wünscht mich weg" Ich versuche mir so gut, wie möglich nicht anmerken zu lassen, das meine Fassade gerade gewaltig bröckelt. Meine Stimme zittert etwas, doch schnell habe ich mich wieder gefasst.

„Das denkst du also?" fragt Harry sarkastisch und schaut mich arrogant an.

„Nein..ich WEISS es! Was hast du mal gesagt? Wir werden immer beste Freunde bleiben? Weißt du noch? Ich denke du hast gelogen, denn dich würde eher sagen, dass wir so gut befreundet sind, dass es dich nen Scheißdreck interessieren würde, wenn ich hier auf der Stelle Tod umfallen würde!" Mittlerweile schreie ich, drehe mich auf der Stelle um und renne in mein Zimmer.

„Weißt du was?!" ruft er mir hinterher. „Du hast recht, mich würde es nicht interessieren! One Direction ist ohne dich sowieso viel besser, Fettsack!"

Ok, meine Fassade hält doch nicht Stand. Ich breche. Hier in diesem Moment, bin ich gebrochen. Er hat er wirklich geschafft.

I still love you || Larry StylinsonWhere stories live. Discover now