#Chapter41

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- Samantha's Sicht -

Ich drehte mich um, um Ryan nicht die Genugtuung zu geben, zu sehen, wie ich vor Scham rot anlief.

War aus mir echt so eine Schlampe geworden, die sich einem Typen an den Hals warf und ihn küsste, nur um etwas zu beweisen? Anscheinend.

He, jetzt hör mir mal -

Dich hat keiner gefragt, würdest du mal ausnahmsweise die Klappe halten und mich meiner Depri-Stimmung überlassen?! Danke!

Ich watete durch das Wasser auf einen niedrigen Felsen zu, durch den man leicht aus dem Wasser steigen konnte. Etwas ungeschickt kletterte ich rauf und ging so schnell ich konnte zum Haus zurück. Ich wusste nicht, ob Ryan nach mir rief oder mit hinterherkam wie die ganzen Kerle aus den Filmen. Die Außenwelt nahm ich nur noch durch meine Augen war. Meine Ohren waren von einem stetigen Summen erfüllt, das einfach nicht weggehen wollte.

Ich ging duschen, um mir das Wasser der Bucht vom Körper zu waschen. Denn das klebte dann doch ein wenig, vor allem, da ich durch Sand gelaufen war und ich Tollpatsch - wie hätte es auch anders sein können? - der Länge nach hingeflogen war, da ich eine tief gebogene Palme nicht gesehen hatte. Folglich war ich von oben bis unten mit Sand bedeckt und sah aus wie ein paniertes Schnitzel.

Ich machte mir einen Dutt und trocknete mich ab, bevor ich mir meine Unterwäsche anzog und nach meiner kurzen Shorts griff. Meine Fingerkuppen trafen schmerzhaft den Boden, da ich mal wieder nicht hingesehen hatte.

Ich hatte meine Sachen vergessen. Na ganz toll. So ein verdammtes Klischee. Und wenn ich sie holen würde, würde Ryan da sein und mich ansprechen. Doppeltes Klischee. Doppeltes verdammt!

Aber vielleicht war er ja noch in der Bucht. Möglich, denn Ryan schien mir nicht der Typ Mann zu sein, der einer Frau hinterher rannte.

Ich fluchte leise und schnappte mir wieder mein Handtuch. Wenn Ryan in diesem Zimmer war würde ich unter keinen Umständen in meiner Unterwäsche da rein gehen. Obwohl es zwischen Unterwäsche und Bikini eigentlich so gut wie keinen Unterschied gab. Aber es war allein das Prinzip, was hier zählte.

Ich lugte vorsichtig in den Raum und all meine Hoffnungen wurden zerschlagen, als ich ihn auf dem Bett sitzen sah.

Ich atmete noch mal tief durch, dann stieß ich die Tür auf und marschierte mit neutraler Miene zu meinem Schrank, den Knoten des Handtuchs hielt ich so fest umklammert, als würde mein Leben davon abhängen.

Ich nahm meine Shorts und ein Top und wollte gerade zurück ins Bad gehen, als mir der Fluchtweg versperrt wurde.

"Ich werde mich nicht vor dir umziehen", knurrte ich sofort und funkelte Ryan an.

Diese ganzen Mädchen, die Jungs nicht in die Augen sehen konnten, ohne nervös zu werden ... nein, so eine war ich wirklich nicht. Aber das ging auch nicht gerade leicht an mir vorbei. Trotzdem trug ich mein Herz nicht auf der Zunge.

"Wo ist der Unterschied zwischen Unterwäsche und Bikini?", grinste er.

"Prinzip. Wenn du mich jetzt bitte vorbeilassen würdest ..." Ich lächelte übertrieben und schob ihn mit einem einfachen Trick beiseite.

Ich zog mich um und ging ins Wohnzimmer. Auf der Couch fand ich einen Zettel, der einmal in der Mitte gefaltet war. Ich klappte ihn auf und las ihn durch.

Hey Sam,
Ich bin auf dem Festland etwas einkaufen. Heute Abend bin ich wieder da, sollte was sein, ruf mich an. Jederzeit.
x Ryan

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