KAPITEL 7

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KAPITEL 7

„Das Leben war nicht ordentlich. Das konnte es gar nicht sein. Menschen konnten gar nicht perfekt sein, egal wie sehr sie sich bemühten.

Es würde immer Chaos herrschen.

Doch manchmal konnte man das einfach nicht begreifen.

Menschen waren albern und wollten immer mehr, als sie hatten.

Ich war albern.

Sie war albern.

Wir waren beide – zusammen – albern.

Wir stritten uns.

Wir versöhnten uns.

Wir fingen von vorne an.

Liebten uns.

Hassten uns.

Blieben immer zusammen..

Materielle Dinge waren mir egal.

Die Ordnung war mir egal.

Alles war mir egal.

Außer Sie.

Sie war mir nicht egal."

Tanner war zur Bar gegangen und kam nun mit einem Drink zurück. Er hielt ebenfalls einen Whisky in der Hand.

„Heute also nur Bier?"

Wir blieben auf einfachem, ungefährlichem Terrain. Das war gut für mich.

„Ich hatte mit Whisky angefangen, doch bis alle da sind, bin ich dann vermutlich betrunken." Erklärte ich lächelnd und stellte zufrieden fest, dass auch er lächelte.

„Das könnte bei dir sicher passieren. Doch das letzte Mal, als du nur Bier hattest, wissen wir beide, was passiert ist." Scherzte er und lachte.

„Als wäre ich die einzige, die gerne mal einen über den Durst trinkt." Stellte ich empört fest.

Er jetzt wurde mir klar, in welche Richtung sich dieses Gespräch entwickelte.

Auch Tanner spürte die umschlagende Stimmung und schluckte. Zu meiner Überraschung grinste er und nickte.

„Wir sollten uns gegenseitig von dem Teufelszeug abhalten. Es ist schade, dass du abhaust, Tora."

Ich nickte. Damit hatte er Recht. Ich wollte nicht weg. Es war ja nicht so, dass ich Unmengen an Leuten lieben gelernt hatte.

Oder dass ich beruflichen Reichtum gefunden hatte. Oder irgendwas.

Doch ich fühlte mich einfach wohl.

Da war Randy. Und da war Stew. Und Rud. Moira und Rutherford, der wie ich herausfand Frank mit Vornamen hieß. Da war auch Wesley, dessen selbstgebrannten ich echt vermissen würde.

Und da war Tanner.

Ich wollte nicht weg. Doch das hier war ein Job und so, wie es aussah, würde Graham Green kommen und meinen Job retten.

Ich würde Karriere machen in Berlin und dann würde ich wieder herkommen.

Und ich würde beten, dass Tanner mich dann noch besser finden würde.

Das Randy genauso lustig war, wie jetzt und, dass jeder von ihnen hier sich an mich erinnern würde.

„Ich hoffe nur, dass du deinen Job behältst." Erklärte Tanner gerade, als Randy einen Arm um meine Schultern legte und Stew sich auf den Hocker neben mir schwang.

GRAHAM GREEN- Regen und DonnerWhere stories live. Discover now