KAPITEL 4

2K 148 6
                                    

KAPITEL 4

Sich zu betrinken ist schlecht. Ich wusste nicht warum ich das überhaupt als gute Idee habe empfinden können.

Mein Schädel brannte und ich wollte nicht aufstehen. Allerdings musste ich mich bewegen.

Das Problem bei der Sache war leider, der Kerl der neben mir lag und seinen Arm um mich geschlungen hatte.

Ich öffnete die Augen und wagte einen Blick. Die Sonne war schon aufgegangen und ich fragte mich, wie spät es wohl war.

Erst als ich das ganze Zimmer gemustert hatte, traute ich mich rüber zu gucken.

Randy lag mit nackter Brust neben mir und schnarchte. Mit offenem Mund sabberte auf sein Kissen.

Vorsichtig schälte ich mich aus seinem Griff und rutschte aus dem Bett. Hastig suchte ich meine Sachen zusammen und zog mich an. Allerdings hielt ich es kaum länger aus und so huschte ich aus der kleinen Baracke auf eine kleine Veranda.

Diese Behausung erinnerte mich an ein Motel. Sechs einzelne Zimmer verbunden durch diese Veranda. Hinter dem Hügel war Tanners Haus.

„Guten Morgen." Begrüßte mich Rud und grinste verschmitzt als ich mich zu ihm umdrehte.

„Guten Morgen." Antwortete ich vor Scham errötend. „Lange Nacht gehabt?" Er hatte einen Kaffebecher in der Hand und nippte daran.

„Willst du auch einen?" Fragte er und lächelte. Etwas peinlich berührt schüttelte ich den Kopf und sah an mir herunter.

Ich presste mein Shirt und meine Jacke an meine Brust. Allerdings verbarg das nicht viel. Zum Glück hatte ich meinen BH schon angezogen.

„Ich will nur nach Hause." Erklärte ich und sah mich um. „Aber ich habe keinen Wagen." Ich schloss die Augen. Massierte mir den Nasenrücken und versuchte die Kopfschmerzen zu ignorieren.

„Alex fährt gleich in die Stadt. Er kann dich sicher mitnehmen." Bat er hilfreich an und ich nickte.

Das es mich wahnsinnig störte, dass er mich so sehen würde, während meines Walk of Shame, gab ich nicht zu.

„Beeil dich lieber und zieh dich vernünftig an, Coyote." Lachte er und ich nickte. Huschte an ihm vorbei und hastete zum Haus.

Währenddessen zog ich mir mein Shirt drüber und band mir die Jacke um die Hüfte.

Alex lud gerade etwas auf die Ladefläche seines Pick- ups und stieg dann ein. „Tanner." Rief ich und er blickte mich überrascht an.

Als wäre es völlig normal stieg ich in seinen Wagen und verbarg das Gesicht kurz in den Händen. Atmete kurz ein und aus und verdrängte den gestrigen und heutigen Tag – wenn ich schon mal dabei war.

Tanner räusperte sich und startete den Motor.

Er umgriff das Lenkrad fest und fuhr vom Hof. Ich konnte mich nur auf seine weiß hervor tretenden Fingerknöchel konzentrieren.

„Hast du einen schönen Abend gehabt?" Fragte er mich und ich schluckte.

„Nicht wirklich."

Tanner schnaubte abfällig. „Was soll das denn bedeuten?" Fragte ich bockig und sah ihn an.

„Nichts." Ich kniff die Augen zusammen. „Und was hat das zu bedeuten?" Hakte ich nach. „Nichts." Brachte er wieder hervor nur diesmal war er genervt.

„Ja na klar." Erklärte ich zickig.

„Die Leute werden über dich reden, wenn du dich jedem Kerl an den Hals schmeißt. Das sie dich anmachen liegt nur daran, weil Männer neues Spielzeug lieben."

GRAHAM GREEN- Regen und DonnerWhere stories live. Discover now