Prolog

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Teil 2 von Götterstimme! Teil 1 ist auf meinem Profil zu finden!<3 <3
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Wie war es nur möglich, dass jemand diesem kleinen Engel solche Schmerzen zufügte? Wie konnte jemand das nur über sich bringen?

Leander starrte auf diese Szene, die er nur erblickte, weil Leya geschrien hatte. Sie hatte um Hilfe geschrien und er war gekommen um sie ihr zu geben.

Und jetzt... das.

Es war zu dunkel um Einzelheiten zu erkennen, aber dennoch wusste er, was geschah, was Hermes Leya gerade antat. Er hatte ihn daran erkannt, dass aus seinen Füßen Flügel sprossen. Und dieses ... Monster, dieser Gott kniete gerade zwischen den Beinen dieser wunderschönen, klugen, starken Frau und vergewaltigte sie ohne auch nur einen Funken Reue zu verspüren.

Am liebsten würde sich Leander auf ihn werfen, auf diese Bestie und ihn von der Klippe stoßen, damit die Fluten des Meeres dem Gott zeigen konnten, wie es war, wenn einem das angetan wurde, was der Gott gerade der wunderbaren Leya antat.

Doch da er wusste, dass Hermes unsterblich war und unglaublich stark noch dazu - ein Gott, wie er im Buche steht eben - begnügte er sich mit einem Ausruf, als er entdeckte, dass der leblose Körper seines Bruder, Cals Körper, in der Nähe von Leya lag: „Cal! Leya!"

In etwa dem selben Moment, grunzte der Gott noch einmal laut auf, bewegte sich ein Stück nach hinten um sich aus Leya zu entfernen und flog ein Stück nach oben. Mit einem breiten, ekelhaften Grinsen, aus dessen Mitte zwei lange, spitze Zähne - sie sahen aus wie übergroße Schlangengiftzähne - herausragten, drehte Hermes sich um und fing an zu sprechen:

Huch, wer kommt denn da? Sieht ja fast so aus, wie der andere." Der Gott musterte Leander wohlwollend und fing dann an laut zu lachen. Dabei schrumpften die Schlangenzähne auf normale Menschengröße zusammen. Er schwebte ein kleines Stück vor Leya und drehte nun seinen Kopf zu ihr: „Dann hast du ja Ersatz, meine Kleine..." Er runzelte einen Moment die Stirn, dann schmunzelte er und fügte an: „Huch. Du bist ja schon total weg. Hm... Liegt wohl daran, dass du so klein bist. Traurig." Kurz klang er wirklich bedauernd. Das verschwand aber ganz schnell wieder aus seiner Stimme. Leander wollte eigentlich zu Leya und seinem Bruder, aber er wusste nicht, was Hermes tun würde, wenn er das versuchte.

Aber egal." sprach der Gott weiter. Er drehte sich mit einem zwinkern zurück zu Leander. „Viel Spaß noch... Wie heißt du denn? Ach, eigentlich interessiert mich das nicht." Hermes deutete ohne zu dem regungslosen Körper des Mädchens hinzusehen auf sie und meinte: „Ein bisschen dürfte die Kleine noch leben, also halbwegs warm sein und sich lebendig anfühlen. Wenn du dich beeilst, kannst du wirklich noch deine Freude an ihr haben, bevor sie stirbt. Vorbereitet hab ich sie ja schon." Er lachte dreckig. Leander versuche seinen Zorn zu verbergen, er versuchte es wirklich, aber er konnte sich nicht davon abhalten die Fäuste zu ballen und mit seinen Zähnen zu knirschen. Würde er das nämlich nicht tun, dann könnte er sich nicht auf die kleinen Wunden konzentrieren, die seien eigenen Fingernägel in seine Hand gruben oder auf das Blut, das dadurch über seine Finger floss.Und wenn das wiederum geschehen würde, dann würde er losrennen und mit allem, was er hatte gegen diesen verdammten Gott kämpfen.

Süß. Jetzt bist du wütend. Ja, ich kann das an deinem Blick sehen, aber wenigstens bist du kontrollierter als dein - wie ich vermute - Zwilling. Gut so. Hast dadurch bessere Überlebenschancen." Hermes nickte anerkennend mit seinem Kopf. „Aber jetzt hab ich sowieso keine Lust auf deinesgleichen. Ich hab, was ich wollte. Jetzt geh ich Hummer essen. Tschüsselchen."

Diese ganze Situation wirkte so surreal. Hermes, ein Jahrtausende alter Gott, hatte gerade ernsthaft das Wort 'Tschüsselchen' von sich gegeben, während er über den bewegungslosen Körper von Leanders Bruder und von dem Mädchen, das sowohl Leande, als auch Cal liebten, schwebte. Gleichzeitig gab es auch noch ein Wintergewitter, ein höchst seltenes Phänomen bei dem ein Gewitter mit Schneefall tobte, das allerdings bereits wieder am abklingen war und es war mitten am Tag so stockdunkel wie in finsterster Nacht.

Götterstimme - Lieder der UnterweltWhere stories live. Discover now