»Sommer 1541

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"Nun kommt schon", flüstere ich Thomas Culpeper zu. "Warum tust du das für mich?", ich zucke mit den Schultern. "Ich hoffe doch, dass auch wenn ihr eine Affäre mit der Königin pflegt, ihr auch trotzdem noch die unsere pflegt", ein schelmisches Grinsen schleicht auf seine Lippen "Selbstverständlich". Ich winke ihn hinter mir her "Nun dann kommt schnell weiter". Wir befinden uns auf einer Sommerreise des Königs und der Königin. Weshalb wir uns des häufigeren ein wenig verlaufen, doch letztendlich finde ich doch meinen Weg. Der König ist, wie Culpeper es mir bereits mitteilte, bereits schlafen gegangen, weshalb keinerlei Gefahr besteht, dass er die Königin noch aufsuchen möchte.
Ich klopfe leise gegen die Tür und trete anschließend ein. "Eure Majestät", ich verbeuge mich und beobachte wie langsam hinter mit Thomas hervor kommt. Ein breites Grinsen macht sich auf ihrem Gesicht breit und ich spüre welchen Hass ich gegen sie Pflege. Ob ich doch Eifersüchtig bin? "Eure Majestät", begrüßt Thomas sie und verbeugt sich. "Lady Rochford, ihr könnt nun gehen", ich mache einen kleinen Knicks und bedeute mich zu gehen. "Aber ich befehle euch vor der Tür Wache zu stehen, wenn jemand kommt, so klopft zwei Mal gegen die Tür", ich nicke und verschwinde nach draußen.

Während ich vor der Tür sitze und für eine ungewisse Zeit warte habe ich viel Zeit zum nachdenken, wobei meine Gedanken sofort auf George zurück gehen. Doch umso mehr ich über unsere gemeinsame Zeit nachdenke, desto mehr bekomme ich einen Hass auf ihn und der letzte Funke Reue, den ich verspürte, ist verschwunden.
Ich versuche Königin Catherines Stöhnen zu ignorieren und hoffe das es auch sonst niemand hört, sie ist unglaublich laut! Nach zwanzig weiteren Minuten wird die Tür geöffnet und Thomas Culpeper steht unglaublich zufrieden vor der Tür. "Wir haben für morgen um die Gleiche Zeit ein Treffen vereinbart, sofern der König sie nicht aufsucht", ich nicke, verabschiede mich, und bin heilfroh als ich endlich in meinem Bett liege.

»November 1541

Die ganze Affären Geschichte geht bis heute gut. Der König ahnt nichts, denn er kann Königin Catherine kaum noch aufsuchen. Die Wunde an seinem Bein verursacht ihm fürchterliche Schmerzen und lässt ihn leiden. Nur noch selten geht er an die Öffentlichkeit. Zum Glück für Thomas, denn er, beziehungsweise wir, verbringen jede Nacht bei Catherine. Er in ihrem Bett, ich vor ihrer Türe. Auch als wir zurück am Hof sind, geht alles gut.
Ich grinse Thomas an "Und, hält Catherine euren Vorstellungen stand?", ich ernte einen bösartigen Blick. Er spricht nicht gerne über das was die Beiden tun, obwohl ich jeden Tag alles höre und so gut wie Live dabei bin.

So nahmen die Dinge ihren Lauf, und so geschah es das die Beiden sich einmalig ohne mich trafen. Welch großer Fehler, denn immer wenn ich Schritte hörte, klopfte ich an die Tür als Zeichen, das sie leise sein sollten. Doch dieses eine Mal, lief ausgerechnet Sir Thomas Seymour vorbei, und sah anschließend Culpeper verschwinden.
Der König wollte zu erst Prüfung ob die Vermutung wahr ist, so ließ er Catherine in einem Guten Glauben, vorerst. Zwar wunderte sie sich, dass Culpeper solange nicht aufsuchte, doch so ging sie davon aus, er wäre spontan auf Reise geschickt worden. Doch ich kannte die Wahrheit. Culpeper ist derzeit im Tower und wird gefoltert, aus einer guten Quelle erfuhr ich, dass er bisher nichts gestanden hat. Doch der Folter hält nie jemand lange stand. So wurde ich schnell zur Befragung einberufen und alle Dinge nahmen ihren Lauf. Ich beschuldigte Thomas und Catherine, dass ich sie gesehen hätte, doch die Beiden beschuldigten mich, dass ich sie zu dieser Tat überredet hätte. So fanden wir uns alle drei im Tower wieder.

Doch ich weiß wie nah ich meinem Tod bin, was mich wahnsinnig machte. Nicht einfach so wahnsinnig wie man es gerne einmal sagt. Nein ich wurde tatsächlich wahnsinnig, verrückt. Das wurde sogar von den Heilern bestätigt.
Das einzige was mich ein wenig ruhiger machte, so fern es in meinem Zustand noch möglich war, ist der Gedanke das Wahnsinnige nicht hingerichtet werden dürfen.

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The Lady Rochford Where stories live. Discover now