#12

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"Wusstest du das von unseren Eltern?", fragte ich ihn mit einem wütenden Unterton. Der Groll richtete sich nicht gegen ihn, sondern gegen meinen Vater.

"Nein...", sagte er mit sanfter Stimme. Er versuchte mich zu beruhigen.

"Der Mistkerl verheimlicht mir was!" Ich war kurz vor dem Durchdrehen.

"Liana... ganz ruhig."

"Ich frag ihn einfach! Er kann mir nicht alles vorenthalten. Ich hab ein Recht darauf!"

Noch bevor Sorin zu einem weiteren Satz ansetzen konnte, war ich schon auf dem Weg zu Schloss Bran.

Es war noch sehr früh. Nicht einmal mein Großvater war schon wach. Ich nahm einen Stapel Papier von der Kommode meines Zimmers. Damit stürmte ich in das Zimmer meines Vater. Ich riss den Vorhang zur Seite und weckte ihn nicht gerade auf die nette Art.

"Was arbeitest du?"

"Ich Vizechef! Dir ist schon klar wie viel Uhr es ist?"

"Ja ist mir. Dann sag mir doch mal warum die Firmenchefin solche Bilder im Internet hat... Für wen oder was arbeitest du?"

Auf  den bedruckten Blättern waren einige diverse Bilder von Tereza zusehen. Es war die Website einer Modelagentur. Die meisten Bilder waren Akte.

"Ich weiß, dass du gerne fotografierst. Machst du das? Sind die Bilder alle von dir?", als mir diese Worte über die Lippen kamen, liefen mir die Tränen nur so an den Wangen herab.

"Ja einige sind von mir... Aber nicht alle."

Es machte mich nicht glücklicher oder wütender, aber immerhin gab er es zu! "Du verheimlichst mir noch was! Willst du es mir gleich sagen oder soll ich es erst selbst heraus finden?"

"Liana ich weiß, die letzten 3 1/2 Jahre waren nicht gerade einfach für dich, weder für mich. Aus diesem Grund werde ich es dir nicht sagen. Genau ich verheimliche was vor dir und du wirst es in kurzer Zeit erfahren."

"Wenn du die Affäre zwischen dir und Tereza meintest, das weiß ich bereits. Ich wollte was anderes wissen!", ich rückte bedrohlich nahe an ihn.

"Komm schon woher weißt du das alles?"

"In dir schlummert etwas... ich weiß zwar nicht was, aber da ist was!"

Ich zog ab, als ich erkannte, dass das nichts mehr brachte. Er wollte mir nichts sagen. Ich blieb bis zum Abendessen in meinem Zimmer.

Großvater war bei einem Freund eingeladen, so waren es nur noch mein Vater und ich. Während dem Essen sah ich ihn wütend an, nein ich sah ihn nicht an, ich starrte ihn an. Meine Finger krallten sich um das Messer, bis meine Knöchel schon weiß hervorragten.

"Hör auf du damit! Du verletzt dich doch nur!"

Ich ignorierte ihn.

Übermorgen hatte ich Geburtstag. Endlich 18. Ich konnte abhauen, denn ich war dann volljährig.

Ich konnte nicht schlafen. Um Mitternacht hörte ich ein komisches Geräusch. Ich öffnete die Tür einen Spalt, um hinunter in die Empfangshalle zu spähen. Ich konnte es kaum glauben. Die Zeit war sowas von nicht  vorbei. Dicht aneinander gepresst küssten sie sich. Seine Hand wanderte mit dem Reißverschluss des Kleides nach unten. Mit seiner Hand blieb er an ihrem Po. Ihre Hände wanderten zu seinem Gürtel, den sie schon kurz darauf geöffnet hatte. Ich beobachtete die Beiden. Er küsste sie den Hals entlang. Aber plötzlich veränderte sich etwas in seinem Gesicht. In der Dunkelheit konnte ich es nicht genau erkennen. Tereza schrie leise auf. "Pssst, willst du Liana aufwecken? Sie hat schon Verdacht geschöpft!" "Nein, aber das rechtfertigt nicht, dass du mich beißt! Wir könnten das im Schlafzimmer weiter ausführen." Ich konnte nicht mehr, schloss leise die Tür und schrieb Sorin, dass er an mein Fenster kommen solle.


Sorin.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt