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Schloss Bran ist riesig. Ich liebe es jedes mal hier zu sein. Es hat bestimmt sechs Schlafzimmer. Einige meiner Verwandten kamen und übernachteten bis morgen, da sie eine lange Anreise hatten. Morgen ist die Beerdigung von meiner Großmutter. Mein Großvater will sie in der Familiengruft beerdigen lassen. Diese liegt unter der kleinen Kapelle im Hof. Ich war schon mal unten, dort ist es dunkel und still. Außerdem etwas muffige Luft. Die meiste Zeit auf Schloss Bran verbringe ich auf dem kleinen Aussichtsturm. Von dort oben sieht man einfach besonders gut ins Tal. Als kleines Kind bin ich jeden Tag hoch, um mir den Sonnenuntergang anzusehen.

Es war schon früher Abend, als mir auffiel, dass meine Spitzen etwas ausgefranst waren. Deshalb beschloss ich meinen Vater zu fragen, ob ich zum Frisör durfte. Als ich ihn und Großvater fand, standen sie in der Kapelle und richteten schon alles für den Gottesdienst morgen her. "Dad? Kann ich noch zum Frisör?", fragte ich. "Ja kannst du, aber ich kann dich nicht fahren, ich helfe gerade deinem Großvater", antwortete er. "Mein Butler kann dich in die Stadt fahren, aber pass auf gegen Abend tummeln sich so manch komische Gestalten herum!", bot er an. Ich nickte, als Zeichen des Verständnisses. Nicht viel später wurde ich von dem Butler vor einen Frisörsalon abgeladen. Er sagte mir noch, dass er um die Ecke parke und dort auf mich warten würde.

Ich musste nicht lange warten bis ich dran kam. Eine junge Dame namens Olga schnitt mir meine Spitzen. Sie lockte meine Haare für morgen. Ich zahlte und ging. Draußen war es nun dunkel und kalt geworden. Als ich die Straße hinunter lief, war es schon wieder da. Ich blickte über meine Schulter. Langsam kam es mir so vor, als würde ich von jemandem verfolgt. Plötzlich rannte ich gegen jemanden. Es war ein zwielichtiger Typ in Begleitung von seinen Freunden. Ich entschuldigte mich bei ihm und versuchte weiter zu gehen, aber er hielt mich fest. Er schaute mich von oben bis unten an. "Du bist doch die Enkelin von dem alten Schlossherrn... wenn du uns genügend Geld gibst, dann lassen wir dich gehen", drohte er mir. Das Gefühl wurde immer stechender. "Was passiert, wenn ich euch nichts gebe?", wollte ich wissen. "Dann nehmen wir es uns gewaltsam." Ich versuchte mich von seinem fesselnden Griff zu befreien, doch das war zwecklos. Ich versuchte ihn mit meinen Füßen zu treten. Einmal traf ich ihn und er setzte zu einem Schlag an. "Deine letzte Chance...", warnte er mich, doch ich schlang meine Arme fester um meine Tasche. Er holte aus. Ich fühlte ein kaltes Hauchen in meinem Nacken. Kurz darauf wurde ich von jemandem weggezogen. Ich knallte gegen die Wand eines Gebäudes. Diese Person machte die Typen alle. Innerhalb von Sekunden war sie auch schon verschwunden. Ich rannte so schnell ich konnte um die Ecke zum Auto. Ich war froh, dass ich nun in Sicherheit war. Der Butler fuhr zurück aufs Schloss.

Als ich die Tür öffnete kam mir der Geruch von Essen entgegen. "Liana!", stürzte meine Cousine Dorina auf mich zu. Ich war so glücklich, dass sie schon da war. Sie musste wohl angekommen sein, als ich in der Stadt war. Dorina's Mutter ist Köchin und wir halfen ihr immer gern beim Kochen. Als sie uns nicht mehr gebrauchen konnte, deckten wir den Tisch und zündeten die Kerzen an. Danach brachten wir ihre Sachen auf mein Zimmer, sodass sie bei mir schlafen konnte. Nach dem leckeren Essen wünschten wir allen eine gute Nacht. Anschließen redete ich mit Dorina darüber, was heute passiert war. "Ich war heute unten in der Stadt und da war so ein Typ, der wollte mein Geld... wenn ich es ihm nicht geben würde schlägt er mich. Er hatte schon ausgeholt, aber... dann... dann zog mich etwas weg. Diese Person hat die fertig gemacht", berichtete ich ihr. "Oh du Arme... aber du solltest dieser Person dankbar sein, ich meine du weist nicht was sie mit dir sonst noch gemacht hätten", meinte Dorina. "Ja du hast Recht. Komm lass uns schlafen gehen. Morgen wird ein langer Tag." Meine Cousine bejahte und sie schlief schnell ein. Nur ich musste an diese mysteriöse Person denken, die mich vor dem Schlag gerettet hatte.

Sorin.Kde žijí příběhy. Začni objevovat