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Ich freute mich als ich die Klingel betätigte. Sorin öffnete uns. Er sah heute so süß aus. Er trug ein braunes Sweatshirt. "Freut mich, dass ihr gekommen seid!" "Die Freude liegt ganz auf meiner Seite", sagte mein Vater. Tereza kam den Gang entlang zur Haustür. "Traian?! Das ist ja eine Ewigkeit her!", sagte sie. "Und du Tereza, bist keinen Tag gealtert!", bemerkte mein Vater. "Du alter Charmeur!", gab sie lächelnd zurück. Ich weiß Gott, ich hab mich in letzter Zeit sehr von der Kirche abgewendet und nicht an deine Existenz geglaubt, aber glaub mir ich will für meinen Vater nur das Beste und ich bete, dass er nichts mit Tereza am Laufen hat. Ich meine sie ist eine sympathische Frau, aber sie ist verdammt nochmal die Mutter meines Freundes! Wenn du irgendwo da draußen bist, bitte mach was. Das darf auf gar keinen Fall passieren! Er folgte ihr, wie ein kleiner Terrier, der seinem Frauchen hinterher läuft. "Was war das gerade?", fragte mich Sorin. Ich zuckte nur mit den Schultern. Ich war genauso verwirrt, wie er selbst.

Wir setzten uns an den Tisch. Kurz darauf kam Cosmina, dann stießen Tereza und mein Vater dazu. Das Essen war wirklich gut, aber ich konnte nicht aufhören sie zu beobachten. Irgendwann konnte ich nicht anders. "Woher kennt ihr euch eigentlich?", wollte ich neugierig wissen. "Wir haben früher zusammen gearbeitet, als ich deine Mutter noch nicht kannte. Jetzt ist sie Firmenchefin und hat mich zum Vizechef ernannt. Du weißt ja, wegen meiner Versetzung." Jetzt wurde mir so einiges klar, besser gesagt ich hatte einen Verdacht. Die Beiden waren mal ein Paar gewesen. Mein Vater kam öfters mit Sorin ins Gespräch. Ich hoffte, dass er ihn mochte. Der Abend ging rasch vorbei. Sorin küsste mich und Cosmina umarmte mich zum Abschied. Tereza gab mir die Hand. "Schön dass ihr gekommen seid. Es war schön!", stellte sie fest.

Mein Vater saß mir gegenüber auf der Couch. Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen.

"Ich hab Mum genauso sehr vermisst, wie du. Du hast deine ganzen Gefühle für dich behalten. Du hättest dein Leid mit mir teilen können!"

"Ich weiß Süße... das viele Arbeiten hat mich abgelenkt. Ich war auch nicht der beste Vater, das gebe ich offen zu und das tut mir so leid. Es wird sich vieles ändern, sobald wir hier wohnen."

"Wie findest du Sorin?"

"Er macht einen ordentlichen Eindruck. Ich bin stolz auf dich!" 

"Willst du mir vielleicht sagen, was das zwischen dir und Tereza ist?"

"Wir waren und sind jetzt wieder Kollegen. Ich wusste nicht, dass sie bei dem Unternehmen geblieben ist."

"Wirklich? Und da läuft nicht mehr zwischen euch?"

"Liana... nein!"

"Ach echt? Es sah, aber stark danach aus!"

"Vor deiner Mutter gab es eine Zeit mit ihr, aber die ist vorbei!"

Ich wusste, er verheimlicht mir was. Diese Zeit war nicht vorbei.

Am nächsten Morgen traf ich mich mit Sorin. Es war nötig.


Sorin.Where stories live. Discover now