Freddys kleine Nancy

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ACHTUNG! Dieses Kapitel enthält eventuell Szenen, die nicht für Minderjährige geeignet sind!

"Und? Seid ihr brave Mädchen gewesen?" Der widerlich süße Geruch weißer Blüten stieg Freddy in die Nase, als er sich mühsam über Nancy und Kris beugte, die am Rand vom Rasen Blumen pflückten. Gleichzeitig blickten sie auf und schenkten ihm dieses süße Lächeln, das er über das Wochenende vermisst hatte. Oh ja.
Nicht, dass er über die zweiundhalb Tage nicht genug zu tun gehabt hätte, aber über diese ihm ewig erschienene Zeit, waren ihm die runden, jungen Gesichter mit den langen Haaren nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Besonders nicht Nancy , bei der Freddy heute das rosafarbene Kleidchen vermisste. Sie trug stattdessen einen türkisfarbenen Pullover mit roten Blumen, die sich gestickt in einer Linie über die Brust zogen. Diese Stelle mit der Linie musste er sich merken. Vielleicht kann man aus diesem dummen Pulli doch seine Vorteile ziehen.
"Ja, Freddy!" Die kleinen Mädchen sprangen auf und schickten ein Schaudern über die weißen Blumen, die sie gerade noch so fröhlich gepflückt hatten. Fred hockte sich wieder schwankend hin, damit er auf Augenhöhe mit ihnen war. Wie eine kleine Dame verschränkte Kris ihre Arme hinter dem Rücken. "Wir waren extra ganz brav!" Nancy nickte eifrig. "Ja, ja genau! Besonders über das Wochenende!" Aus irgendeinem Grund interessierte Fred das hellblaue Kleid von Kris heute nicht, obwohl er immer gern daran gefühlt hatte, wenn die Lehrer mal nicht hinsahen. Es zeigte zu wenig Haut und hatte ein, für seinen Geschmack, zu altes Design. Aber immerhin war es kurz.
"Auch in der Schule! Heute Morgen hat uns Misses Fowler einen Stern gegeben!" Nancy ist ja richtig glücklich. Gut so. Da wo wir hingehen, muss sie glücklich sein. "Für gute... Mi... Mit-arbeit, hat sie gesagt!", fügte Kris eifrig hinzu. So stolz hatte Fred sie selten erlebt. Lob spornte die kleinen Dinger wirklich mehr an, als er gedacht hatte. Erst jetzt fiel ihm ein, dass die Kinder ihm natürlich auch mehr vertrauten, wenn er sie viel lobte. Das musste er umsetzen.
"Das habt ihr aber schön gemacht!", säuselte er, wohlwissend, dass er dadurch ihr Vertrauen in ihn wie ein Feuer anfachte. "Ihr seid wirklich noch bravere Mädchen als ich erwartet hatte! Und die Kleidung so schön ordentlich! Wirklich gut!" Ihre Augen glänzten bei dem erneuten Lob und Fred hatte sein Ziel fast erreicht. Sie wurden rot, anscheinend waren sie auch ein wenig verlegen. Er zog den kurzen Ärmel seines hellblauen Hemdes hoch und rückte näher, bis er Bonbons und Shampoo mit Kaugummiduft auf der zarten Haut roch. Kichernd sah Kris ihm direkt ins Gesicht. "Du hast so schöne Augen, Freddy!" Er tat überrascht. Natürlich mochten die Kinder seine Augen, die im richtigen Licht wirklich strahlend himmelblau waren, und seine dunkelbraunen Haare, die die Kinder immer streicheln wollten, weil sie, wie sie sagten, "so flauschig" waren. Sein Aussehen hatte auch seine Vorteile. "Wirklich?", fragte er in einem übertrieben überraschten Ton. "Ja! Ich will auch so eine Farbe haben! Nicht so eine wie ich hab'! Die sieht nicht schön aus." Nancy hörte sich beinahe traurig an, wie sie ihm da ihre kindlichen Wünsche anvertraute. Kris trat einen Schritt zurück und sah jetzt fast genauso traurig aus wie Nancy. Stieg auf die Steinkante. Blauer Stoff rutsche hoch und entblößte kleine Flecken weißer Baumwolle. Weiter hoch. Weiter hoch! Freddy war bei diesem Anblick beinahe wütend, aber dann wurde ihm klar, dass ihn Nancy doch viel mehr interessierte. Jetzt war ausnahmsweise etwas in ihm angefacht wie ein Feuer. Er kam also näher, legte Nancy die alte Hand auf die Wange und die andere aufs Bein. Gleichzeitig lächelte er Kris an. Seine linke Hand fuhr hoch, berührte den Knöchel. "Deine Augen sind richtig schön. Wie die von einer echten Prinzessin! Ich wünschte ich hätte diese Farbe!" Grünblau. Fast wie ihr Markenzeichen. Zarte, makellose Haut. Kaugummi. Wärme. Nicht zu hoch mit der Hand, Fred. Nicht, dass sie noch allzu viel bemerkt. Erst wenn du sie richtig an der Angel hast... So schön. Es wäre fast schon verschwenderisch, wenn er sie nicht haben wollen würde, fand Freddy. Wenn er sie nicht nehmen wollen würde. Aber das wollte er. Er wollte sie haben. Dort unten. Ganz für sich allein. Ganz für mich allein. Er hatte für sie doch extra seinen geheimen Ort vorbereitet. Das durfte er nicht verschwenden. Seine Hand glitt hoch, bis seine Fingerspitzen ihr Höschen berührten. Er durfte es nicht. Dort konnten sie so wunderbar allein sein. So... wunderbar. Das Zimmer hatte er ja übers Wochenende richtig eingestellt, so, wie er es wollte. Dunkel. Mit Kerzen. Einem Tisch. Und Bildern, die Nancy für ihn gemalt hatte. Dem Fotoapparat, den er dort in einem Schuhkarton aufbewahrte. Er stellte sich den Fotoapparat vor. Geheim. Und er stellte sich Nancy vor. In der Dunkelheit. Und dann würde er zum Einsatz kommen. Ja. Er würde noch.
Seine Hände, die ihr Höschen herunterzerrten. Seine Finger, die sie berührten. Wie er sie schmeckte. Oh ja... Er stöhnte leise bei dem Gedanken, was er alles dort mit Nancy machen konnte.

Und bei seinen kranken Fantasien (Sind meine Fantasien wirklich so krank? Kann sein. Vielleicht. Vielleicht auch nicht. Muss ja niemand wissen. Sie ist schließlich meine kleine Nancy.) hatte er gar nicht bemerkt, wie laut er gestöhnt hatte, oder wie geil er geworden war, denn er hörte durch den Nebel an Gedanken Nancys Stimme. "Freddy?" Besorgte Augen in die er blickte, als er hochsah. Trotz der Besorgnis hörte sie sich wieder fröhlich an. "Alles gut?" "Ja, ja!", sagte er schnell und nahm die Hände von ihrem Bein. Scheiße! Insgeheim verfluchte er sich für die Aktion von gerade, wo ihn nur seine Lust angetrieben hatte. Wenn sie das jemandem erzählt, bin ich am Arsch. "Warum sollte nicht alles gut sein?" Jetzt sprach er leise, als wäre er besorgt, dass sie sich um ihn sorgte. "Misses Fowler hat gesagt, dass du ein krankes Bein hast", plapperte Kris mit mitleidigem Gesicht aus. "Ja! Tut dir das weh?", forschte Nancy in einer Art, die Fred irgendwie niedlich fand. "Nein, mein Bein tut mir nicht weh", beruhigte er sie. "Ich kann nur nicht so gut laufen und... und deswegen mache ich so komische Geräusche wenn... weil das anstrengend ist, mit meinem kranken Bein, wisst ihr?" Hübsch herausgeredet, Fred, dachte er. Wieder nickten sie, und Kris sah aus, als wolle sie noch mehr fragen, würde sich aber nicht trauen, als sie sein Bein musterte, mit dem er sich so seltsam steif abstützte. "Warum hast du das denn verletzt?", ertönte wenig später doch ihre hohe, kindliche Stimme. Soll ich es ihnen wirklich erzählen? Er dachte nach. Dass er damals vor das Auto gelaufen war? Dass er dort auf der Straße gelegen hatte, in seinem eigenen Blut? Dass er einen Monat im Koma gelegen hatte und die Rechnung immer noch nicht abbezahlt hatte? Und dass er wahrscheinlich nie wieder richtig wird laufen können? Nein. Lieber nicht. Mit sowas muss ich aufpassen. Er wollte sie ja nicht ängstigen, er wollte ihr Vertrauen. "Ich... ich hab nicht richtig aufgepasst als ich Fahrrad gefahren bin. Ich bin nah an der Straße gefahren. Aber ich hatte Glück. Nur mein Bein ist verletzt und ich weiß, dass das damals dumm von mir gewesen war", log er. Die Mädchen sahen ihn entsetzt an, nicht allzu sehr, aber sie glaubten ihm anscheinend. "Also..." Stöhnend hievte er sich hoch und strich ein letztes Mal über das glänzende Blond. "Passt immer schön auf, okay? Dann passieren euch auch nicht so dumme Dinge wie mir." Kleine Mädchen. Gehorsam waren sie. "Ja, Freddy! Wir passen sehr gut auf!" "Natürlich." Glattes Holz an seinen Fingern. "Ihr seid ja auch zwei brave, kleine Mädchen." Er wollte sich verabschieden und abwenden, da sprang Nancy vor. "Was ist denn jetzt mit dem geheimen Ort?", bohrte sie und schien sich selber noch rechtzeitig zu ermahnen, leise zu sprechen. Ach ja... "Der geheime Ort, den werde ich euch morgen zeigen. Weil ich jetzt weiß, dass ihr ganz brav wart", zischte er feierlich. "Aber ihr dürft es wirklich niemandem verraten. Denn das ist unser kleines Geheimnis? Ja? Könnt ihr das bis morgen für euch behalten?" "Oh ja, Freddy! Das können wir! Das wird bestimmt toll!", bestätigten Kris und Nancy im Chor. Sie wirkten aufgeregt. Ja. Das wird bestimmt lustig werden. Das Blut musste er noch auftauen. Nancy liebte es doch zu malen, oder? Seine kleine Künstlerin. "Dann..." Er winkte ihnen zu, denn gerade ertönte, wie als würde sie ihn ermahnen, die schrille Pausenklingel. "Bis morgen!" "Bis morgen, Freddy!" So schöne Stimmen. Sie ein wenig schreien zu hören, wäre auch nicht schlecht. Wieder Lachen, Plappern. Das Rascheln von Gras, als sie hinüber zum Schulgebäude rannten. Gott sei Dank hatte er keinen Ständer gekriegt. Das wäre etwas schwerer zu erklären als die Sache mit dem Bein. Jetzt fühlte er auch das Humpeln stärker als je zuvor. Es war nervtötend, wenn man genau darauf achtete. Doch dann wurde wieder das Bild von Nancy in seinem Kopf aktiviert, das er unbedingt bei sich haben wollte, real haben wollte. Wieder fiel ihm der Fotoapparat ein. Alles war gegeben, nur überreden musste er sie noch. Aber das würde leicht sein. Schließlich teilten sie ja ein Geheimnis. Er strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Sie sind wirklich flauschig. Da hatten sie recht. Der Gärtner steuerte auf die nächste Reihe Blumen zu, die gegossen werden mussten. Während der Arbeit dachte er an Nancy. Diesmal nackt. Diesmal war er alleine. Es würde nicht mehr lange dauern. Sie für ihn, ganz allein. Alles war vorbereitet. Und wenn er Glück hatte, musste er nur noch bis morgen warten.

FreddyWhere stories live. Discover now