Ungeeignet

Kampftraining

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„Dieses Programm zeigt dir den Aufbau des Untergrunds und du kannst auch bestimmte Räume suchen, wenn du auf die Lupe da drückst." Olivias hellbraune Augen funkelten fröhlich, als ich vorsichtig auf den Bildschirm meines Intercoms drückte, woraufhin sich darauf eine Karte entfaltete. „Momentan sind wir hier." Sie deutete auf einen Raum ziemlich weit unter der Erdoberfläche. „Und bald müssen wir noch weiter runter."

Ich nickte langsam und schloss die Karte wieder, sodass man den Startbildschirm wieder sehen konnte. „In Ordnung, ich glaube, langsam begreife ich es."

Sie lachte leise. „Das hoffe ich für dich. Ohne Intercom bist du hier hilflos."

Ein verärgertes Schreien verschluckte den Rest ihres Satzes. Als ich aufblickte, fielen mir die beiden Jungs ins Auge, die uns gegenüber auf ihren Intercoms ein Spiel spielten. Adil sah geknickt aus, während Leon triumphierend um ihn herumsprang. Daneben sass Melvin in seinem Intercom lesend und gab sich ziemlich unbeeindruckt.

„Ich hab's dir doch gesagt, Adil, diesmal besiege ich dich!" Leon fuchtelte mit dem Intercom vor der Nase seines Freundes herum. „Aber nein, der Herr wollte mir natürlich nicht glauben. Er würde ja immer gewinnen." Er kicherte hämisch. „Ha, diesmal habe ich gewonnen!"

Olivia verdrehte ihre Augen und seufzte laut, sodass Leon mit seinem Siegesgeplänkel inne hielt, um ihr einen verwirrten Blick zu warf. „Meistens nutzt man es aber nicht für den vorgesehenen Zweck."

„Ich merke es", entgegnete ich und lachte, während ich erneut zu Leon schaute, der seinen Siegestanz fortgesetzt hatte. „Richtige Kindsköpfe."

Olivia nickte lachend, doch ehe sie eine Entgegnung geben konnte, unterbrach sie Thea, die mittlerweile aufgestanden war und sich nun mit verschränkten Armen in unserer Gruppe herumblickte. „Ich finde, wir sollten langsam runter in den Trainingsraum. Ihr wisst ja, wie verärgert Hiro werden kann."

„Du hast immer solchen Stress, Thea", brummte Adil, immer noch schlecht gelaunt wegen seiner Niederlage, erhob sich aber trotzdem. „Wir kommen schon nicht zu spät."

Auch wir anderen standen auf, nur Olivia schien Probleme zu haben. Als ich ihr helfen wollte, schüttelte sie nur abwehrend den Kopf und rappelte sich schlussendlich hoch.

„Mein verdammtes Bein", erklärte sie mir schlecht gelaunt. Sie deutete auf ihr rechtes Bein. „Es ist gelähmt."

Ich konnte nicht wirklich einen Unterschied zum anderen erkennen, erst als sie zu gehen begann, fiel mir auf, dass sie das Bein leicht hinter sich herzog. „Tut es weh?"

Das braunhaarige Mädchen grinste. „Nein, es ist einfach nur unpraktisch." Sie zögerte einen Moment. „Im Kampf schlage ich dich aber dennoch um Längen!"

„Werden wir ja sehen", erwiderte ich und boxte ihr sanft in den Arm. Ich wollte ihr nicht gestehen, dass ich eigentlich ziemlich Angst hatte und keine Ahnung hatte, was ich vom Kampftraining erwarten sollte. Diese Unsicherheit wollte ich mir auf keinen Fall anmerken lassen. Deshalb setzte ich ein tapferes Lächeln auf, als ich hinter Thea den Aufzug betrat.

„Nervös?", erkundigte sich Adil, als sich der Aufzug in Bewegung setzte und hob fragend seine Augenbrauen.

„Nein", log ich und hoffte, dass meine Stimme nicht zu stark gezittert hatte. Die ganze Gruppe im Aufzug lachte augenblicklich und ich fühlte, wie die Röte in mein Gesicht stieg. „Was?"

„Ich glaube dir nicht wirklich." Leon legte einen Arm um meine Schultern und zwinkerte mir zu. „Du darfst ruhig ehrlich zu uns sein."

Unwillig verzog ich mein Gesicht und schüttelte seinen Arm ab. „Ich bin ehrlich!"