Without You - George &' Max

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„I can't win, I can't reign... I will never be the same without you."
Die Worte summten in Georges Kopfhörern, während er allein in der dunklen Ecke des Motorhomes saß.
Er hatte das Lied schon tausendmal gehört.
Heute fühlte es sich an wie ein Stich direkt ins Herz.
Weil es um Max ging.
Schon seit Monaten.
Seit dem Streit in Monaco.
Seit sie aufgehört hatten zu reden.
Seit Max ihn weggestoßen hatte, bevor George überhaupt begreifen konnte, dass seine eigenen Gefühle tiefer gingen, als er sich eingestehen wollte.
Er schloss die Augen.
Und alles, was er sah, waren Max' Augen — voller Wut, voller Schmerz, voller irgendwas, das nie ausgesprochen worden war.
1. Max nach dem Verlust
Max stand am Fenster des Red Bull Motorhomes, die Hände verkrampft in den Taschen seiner Hose.
Sein Handy lag auf dem Tisch.
Es vibrierte.
Zum zehnten Mal.
George.
Er sah auf den Namen, der in seinem Display aufleuchtete.
Er konnte nicht rangehen.
Nicht heute.
Nicht nach dem Rennen.
Nicht nach dem Fehler, der ihn den Sieg gekostet hatte.
Und George hatte nichts dafür gekonnt.
Aber Max sah nur diesen einen Moment.
George an seiner Seite.
George im Zweikampf.
George, der ihn überholte.
George, den er nie wirklich aus seinem Kopf bekommen hatte.
War es Eifersucht?
War es Angst?
War es Schmerz?
Er wusste nur:
Er konnte nicht ohne ihn sein, aber mit ihm tat es gerade genauso weh.

Es klopfte leise hinter ihm.
Max drehte sich nicht um.
Er wusste schon, wer es war.
„Max?"
Georges Stimme war müde.
Unsicher.
Brüchig.
„Können wir reden? Bitte?"
Max schloss die Augen.
Atmete aus.
„Ich will heute nicht reden."
„Aber ich muss."
George kam näher.
Seine Schritte waren kaum hörbar.
Sein Duft — vertraut.
Zu vertraut.
„Ich habe nichts falsch gemacht, Max," sagte George leise.
„Aber du behandelst mich, als hätte ich—"
„Weil es weh tut!"
Max fuhr herum, seine Stimme zu laut, zu ehrlich.
„Weil es immer weh tut, wenn es um dich geht!"
George blinzelte.
„Max... was soll das heißen?"
„Dass ich dich brauche, verdammt!"
Max griff sich ans Haar, verzweifelt.
„Mehr, als ich will. Mehr, als ich je zugeben wollte.
Und jedes Mal, wenn du stark bist, wenn du lächelst, wenn du dieses verdammte Risiko eingehst—
Ich verliere die Kontrolle.
Ich verliere..."
Sein Blick senkte sich.
„...mich selbst."
George stockte.
Alles in ihm wurde schwer und warm zugleich.
„Also... war das heute wirklich wegen mir?" fragte er vorsichtig.
„Nicht wegen dem Rennen?"
„Das Rennen war Mist."
Max' Stimme war heiser.
„Aber der Gedanke, dich nicht mehr zu haben... der war schlimmer."

George trat näher, langsam, fast schüchtern.
Max wich nicht zurück.
„Warum hast du dann keinen einzigen Anruf beantwortet?" fragte George.
„Warum hast du mich ignoriert, Max?"
Max sah ihn an.
Ohne Mauern.
Ohne Maske.
„Weil ich Angst hatte."
Seine Stimme brannte fast.
„Angst, dass du irgendwann jemanden findest, der nicht so kaputt ist wie ich.
Jemanden, der... einfacher ist.
Normaler.
Besser für dich."
George schüttelte langsam den Kopf.
„Du hast es nicht verstanden."
Er hob eine Hand.
Zögernd.
Aber nicht auf Max' Wange — das war zu offensichtlich — sondern an Max' Jacke, ganz leicht, an der Kante, fast unmerkbar.
Ein Kontakt, den nur sie bemerkten.
„Das hier," flüsterte George, „geht nicht weg."
Max atmete scharf ein.
„Ich hätte dich nicht weggestoßen sollen," sagte er.
„Ich wusste nicht wohin mit den Gefühlen.
Ich dachte, wenn ich dich verletze, wirst du irgendwann aufgeben."
George lachte bitter.
„Ich gebe dich nicht auf."
Ein Moment.
Ein langer, schmerzhafter, schöner Moment.
Zwei Atemzüge.
Eine Berührung.
Ein Blick.
„Ich kann ohne dich nicht gewinnen," sagte Max leise.
„Nicht wirklich."
„Du musst nicht ohne mich gewinnen."
Georges Stimme vibrierte.
„Du kannst mit mir leben.
Auch wenn du mich manchmal hasst.
Auch wenn du dich selbst hasst."
„Ich hasse mich nicht," flüsterte Max.
„Ich hab nur Angst, dich zu verlieren."
George stellte sich direkt vor ihn.
So nah, dass ihre Stirnen sich fast berührten.
„Dann verlier mich nicht."

Max hob endlich eine Hand.
Er legte sie in Georges Nacken.
Warm.
Behutsam.
Zitternd.
Und George schloss die Augen.
„Komm heute Abend zu mir," sagte Max, fast geflüstert.
„Nicht als Feind.
Nicht als Fahrer.
Als... der, den ich brauche."
George lächelte leise.
„Ich war immer der, den du gebraucht hast."
Ein Atemzug, der viel sagte.
Ein Blick, der zu viel fühlte.
Max ließ die Stirn gegen Georges sinken.
„Without you..."
Flüsterte er.
„Bin ich nichts."
George hob seine Hand, legte sie auf Max' Brust — genau über sein Herz.
„Dann hör auf, vor mir wegzulaufen."

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