Kapitel 12

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Diese Kapitel möchte ich NiciLay widmen, da sie dieses wundervolle Cover erstellt hat und (so wie es aussieht) die Einzigste ist, die meine Geschichte ließt. Ohne dich hätte ich diese Geschichte schon längst gelöscht ♥
Kuss, Yaolaa


James' Sicht:

Er bat, alle zu gehen, Nikky würde nicht eher reden, wenn sie alleine waren, dass wusste James. Sie gingen schließlich widerwillig und James schloss seine Cousine in seine Arme. Tränen liefen ihr nun über das Gesicht, sie schluchzte auf. Er konnte sich ihre Qualen nicht vorstellen, vielleicht annähernd. Doch niemand wusste, was sie wirklich durch machte. So ließ er sie weinen. Nikky krallte sich an ihm fest, wie ein Ertrinkender an einem Rettungsring.
Während er darauf wartete, dass sie sich beruhigte, dachte er nach.
Über sich, Sirius, Remus, Peter, Nikky, Hogwarts - und über Lily. Sie war seine große Liebe, dass war ihm klar. Ihm war auch klar, dass er früher ein Arschloch war, doch James hatte sich wirklich geändert. Sicher, er war noch immer ein Rumtreiber und er würde es auch immer bleiben, doch der Tod seiner Tante und seines Onkels hatten ihm klar gemacht, dass die Welt grausam war. Am liebsten würde er alle, die ihm etwas bedeuten, nehmen und sich mit ihnen verstecken, bis das alles vorbei war. Doch das ging nicht. Andere würden immer weiter ihre Familien und Freunde verlieren, Voldemort würde weiterhin ungestraft morden. Das würde er sowieso, sie konnten lediglich hoffen, dass alles bald ein Ende haben würde. Niemand wusste, wann es geschehen würde, es könnten noch viele Jahre dauern. Ihm wurde bewusste, dass er nicht einfach tatenlos zusehen würde, sondern er würde kämpfen, für die Freiheit aller würde er kämpfen. Und hier, in diesem Moment schwor er sich, dass er Nikky beschützen würde, selbst wenn er dabei starb. Sie war nicht seine Cousine, nein, sie war seine Schwester, genau wie Sirius sein Bruder war. Auch für Remus, Peter, Marlene und Lily, ja, sogar für Dorcas würde er sein Leben geben, wenn dies bedeuten würde, dass sie lebten. Er hoffte inständig, dass er entweder lange und glücklich mit allen zusammen leben könnte. Doch niemand wusste, was die Zulunft bringen würde, niemand ahnte es...
Nikky beruhigte sich schnell und sah James mit geröteten Augen an. "Sorry." Ihre Stimme war rau vom ganzen Weinen. "Wofür?" Er sah sie entgeisert an.
Entschuldigte sie sich dafür, dass sie traurig war, weil ihre Eltern tot waren? Verdammt, das Mädchen hat so viel Leid ertragen müssen, mehr als es einige wissen, ja eigentlich wussten nur noch James und Nikky bescheid, und sie entschuldigte sich dafür?!
Beschämt senkte die Schwarzhaarige den Blick, doch James zwang sie hochzusehen. "Jetzt hör mir mal zu. Du muss dich für gar nichts entschuldigen, niemand kann dir einen Vorwurf mache. Es ist vollkommener Schwachsinn, dass du dir die Schuld am Tod von deinen Eltern und Amber und Kevin gibst. Das ist nicht nur meine Meinung, sondern auch Marlene's, Remus', Peter's und Sirius' Meinung. Wir verstehen einfach nicht, wie du das denken kannst. Du kannst nichts dafür, die Einzigen, die etwas dafür können sind Voldemort und seine hässlichen Todesser, klar?!" James schrie beinahe, er war fassungslos. Dieses Mädchen war einfach zu gut für diese Welt.
Nikky nickte und umarmte James. "Danke.", flüsterte sie. "Nichts zu danken, Kleines, nichts zu danken..." Sie ließen sich los und gingen hoch ins Schloss. "Kann ich heute Nacht bei dir schlafen?", fragte James' Cousine schüchtern, er nickte. "Natürlich." Nikky und James waren auf dem Weg zur Küche, es war Mittagspause und sie hatten keine große Lust auf Fragen, als sie Dorcas fragen hörten: "Stimmt das, was der Tagesprophet schreibt?" Wie konnte ein Mensch so eingebildet klingen? Das gleiche fragte sich auch Nikky, denn sie erwiderte kalt: "Nein es stimmt nicht, doch wenn du unbedingt Informationen zum rumtratschen brauchst, dann solltest du lieber uns fragen." Alle zuckten zusammen und Tatze erkundigte sich vorsichtig bei Nikky, ob sie in Ordnung war. Sie zuckte mit den Schultern.
Sie wollten weiter gehen, doch James konnte nicht widerstehen. "Evans? Willst du..." Doch Lily ließ ihn gar nicht ausreden. "NEIN, Potter!! Ich werde NIEMALS mit dir ausgehen, ganz egal wie oft du noch fragst! Wann geht das endlich in deine Schädel rein?!", schrie sie ihn an. James behielt sein Grinsen bei, zuckte aber zusammen. Lily war sich nicht bewusst, wie sehr ihn ihre Worte verletzten. Er konnte sie verstehen, sie dachte, er sei immer noch ein Frauenheld, doch der war er schon lange nicht mehr. Genauso bei Sirius, auch er hatte schon länger keine mehr gehabt. Nikky dagegen wusste, wie weh ihrem Cousin die Worte der Rothaarigen weh tat, denn sie warf ihr einen kalten Blick zu. Auch Marlene sah die beiden nicht sehr freundlich an. Sirius versuchte, die Situation zu retten und fragte, ob sie weitergehen sollten, Remus bejahte und zog alle vorwärts.
Auf dem Weg zur Küche sprach niemand mehr ein Wort und alle waren sehr erleichtert, als James die Tür zur Küche öffnete und sie eintraten.
Sofort wuselten mehrere Hauselfen herbei und komplimentierten die Gryffindor zu einem Tisch, brachten ihnen Essen und trinken.
Hauselfen waren kleine, liebe Dinger, welche jedoch oft nicht sehr nett behandelt wurden. Hier in Hogwarts dagegen hatten sie ein gutes Leben und ihre Arbeit machte ihnen Spaß. Alle schlugen zu, auch Nikky zeigte ihren Appetit und Marlene sah erstaunt, dass Nikky's Menge an Essen es sogar mit Sirius' aufnehmen konnte. Sie grinste leicht, als sie Lene's Blick sah. "Ich hab hunger.", sagte sie zu ihrer Verteidigung und aß weiter. Sie blieben mehrere Stunden dort, am Ende redeten sie nur noch über dies und das, aber niemals über den Zeitungsartikel. Es tat Nikky gut, sich einfach so mal wieder zu unterhalten, mit Leuten, denen sie vertraut. Sie lachte ungezwungen, machte Scherze und sah relativ entspannt aus und auch James konnte seinen Schmert über Lily's Worte für's Erste vergessen. Leider konnten sie der Realität nicht für immer entfliehen und so kam es, dass sich die Rumtreiber und die beiden Mädchen gegen Abend auf den Weg zu dem Gryffindorgemeinschaftsraum machten. Nikky drängte sich ängstlich an James und die anderen sorgten dafür, dass die beiden in der Mitte gingen, während sie die beiden verdeckten. Das war auch gut so, denn was sie im Gemeinschaftsraum erwartete, war alles andere als eine gute Überraschung.

Nach dem Regen kommt der Sturm | Pausiert |Where stories live. Discover now