Kapitel 3

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James' Sicht:

James war so nervös, als wäre es seine Häuserauswahl. "Krone, jetzt komm mal runter.", sagte Sirius zum zehnten Mal. "Nikky wird schon in das richtige Haus kommen." Auch Remus und Peter sagten dies, doch letztendlich konnten sie und er nur hoffen. Dann kam Nikky endlich wieder und James umarmte sie von hinten. Er konnte einfach nicht glauben, was passiert war, was der Grund war, weswegen sie schon jetzt hier war. Eigentlich sollte sie erst nächstes Jahr, ihrer aller Abschlussjahr, kommen. Es war ziemlich traurig, aber hier in Hogwarts gibt es vieles, die einen von traurigen Sachen ablenken, so hatte er gute Hoffnung, dass auch Nikky nicht so lange allzu traurig sein wird.
Erst spannte sie sich an, als sie aber wusste, wer sie umarmt, entspannte sie wieder. James war sehr, sehr, sehr, sehr geschockt, als das hübsche Mädchen verkündete, dass sie nach Slytherin gekommen war. Moony war der einzigste, der erkannte, dass dies nur ein Scherz war und James war so erleichtert, dass Nikky in Gryffindor war, dass er nicht einmal sauer war.
Dann kam der nächste Horror für Nicole. Dumbledore wollte beim Abendessen eine Ansprache halten und wenn es etwas gab, was Nikky hasste, dann war es Aufmerksamkeit und das jemand herausfand, unter welchen Bedingungen sie hergekommen war. Aber so war es nunmal und Dumbledore hielt es für nötig, die anderen Schüler des Schlosses zumindest darüber zu informieren, dass die Gryffindors nun eine Bewohnerin mehr hatten. Nur das war so ziemlich überflüssig, da das jeder schon wusste. Das ist ein Nachteil in Hogwarts, Geheimnisse existieren so gut wie nicht. Dass bis jetzt noch niemand herausgefunden hatte, dass James, Sirius und Peter Animagi und Remus ein Werwolf war, war ein kleines Wunder.
"Wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt, hat Gryffindor eine neue Schülerin. Bitte begrüßt mit mir zusammen Nicole.", erklärte Dumbledore. Alle Schüler (abgesehen von den Slytherins, aber die hielten sich sowieso für etwas Besseres) applaudierten und Nikky sah so aus, als wäre sie am liebsten ganz woanders. Aufmunternd lächelte James ihr zu und er sah, wie Sirius ihr tröstend über den Arm strich, doch es half nicht wirklich. Dann setzte sich Dumbledor wieder und die Platten auf den Tischen füllten sich mit den leckersten Speisen - somit war ersteinmal von Nikky abgelenkt. Sie atmete auf und füllte sich ein wenig auf ihren Teller, während sie skeptisch auf Sirius' Teller sah, welcher schon über und über mit Essen gefüllt war. "Man, ich hab vergessen wie gefräßig du bist, Tatze.", sagte sie. Ich musste bei Tatzes Gesicht lachen, während er beleidigt sagte: "Ich bin nicht gefräßig!" "Doch!", sagten fünf Leute - James, Remus, Peter, Nikky und überraschender Weise auch Lily Evans. James sah sie stirnrunzelnd an. "Seit wann sitzt du hier?", fragte er. Seine Freunde staarten ihn an. "Hast du was genommen?", fragte Sirius und Peter sagte gleichzeitig: "Bist du krank?" Remus fühlte seine Stirn, schüttelte den Kopf. "Also, Fieber hat er nicht. Vielleicht hat er wirklich etwas genommen." James schnaubte, verbiss sich aber jeden weiteren Kommentar und sah lieber zu Nikky. Diese schob ihr Essen lediglich umher. "Du solltest zumindest ein wenig essen.", tadelte er sie sanft, sie zuckte zusammen. "Jaja...", murmelte sie, aß dennnoch nichts. Lily sah ihn immernoch erstaunt an, so hatte sie ihn noch nie erlebt. "Kommt einer mit hoch?", fragte Nikky und James erhob sich. Er wollte sie nicht alleine lassen und auch er hatte nicht wirklich Hunger. Das lag aber eher daran, dass er und Sirius noch vor Nikky's Ankunft in der Küche waren und dort viel gegessen hatten.
Schweigend gingen die beiden nebeneinander zum leeren Gemeinschaftsraum der Gryffindor. Das Schweigen brach erst, als James der fetten Dame das Passwort nannte. Er wusste, dass Nikky den Schock noch nicht überwunden hatte, man sie aber am besten in Ruhe ließ. Sie würde schon darüber reden, wenn sie soweit war. Sie setzten sich auf zwei Sessel vor dem Kamin und Nikky warf James einen verzweifelten Blick zu. Das reichte aus, er ging zu ihr rüber und umarmte sie. "Es tut so weh.", flüsterte sie und hielt die Tränen zurück.
Nikky war nicht der Typ Mensch, der vor anderen weinte. Nein, sie wollte sich immer fröhlich geben oder zumindest nicht traurig wirken. Dass sie James zeigte, wie es ihr wirklich ging, bewies ihr Vertrauen in ihn. Es tat ihm selber weh, sie so zu sehen, die beiden standen sich sehr nahe.
Er drückte sie fester an sich, sagte nichts. Ganz gleich, was er nun sagen würde, es würde alles schlimmer machen. "Ich sehe sie immer vor mir, wie sie... wie sie...", sie schluchzte erstickt auf. "Shh.", murmelte er und zog sie auf seinen Schoß. Nikky vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter. "Und was das Schlimmste an der Sache ist, ich höre sie im Schlaf. Höre ihre Schreie, ihr Flehen und stehe immer wieder daneben, ohne etwas tun zu können." Noch immer weinte das Mädchen nicht und der Junge bewunderte sie dafür. Er kannte niemanden, der so stark war wie sie. Aber auch die Stärksten hatten mal schlechte Momente und dies war einer von ihnen. "Prinzessin, du kannst immer zu mir kommen, wann immer du willst.", flüsterte er zärtlich und strich ihr einige Strähnen aus dem Gesicht, doch Nikky schüttelte den Kopf. "Ich will dich damit nicht auch noch belasten.", sagte sie. "So brauchst du gar nicht erst anzufangen.", sagte James Potter bestimmt. "Ich... es tut mir weh, dich so zu sehen, Nick, ich will nur, dass es dir besser geht. Du kannst immer, an jedem Ort, um jede Zeit zu mir kommen." Sie sah in an. "Und in der Nacht?" "Kommst du in unseren Schlafsaal. Er hat die Nummer 10.", sagte er und strich ihr über das Gesicht. "Nikky, wir schaffen das. Du bist nicht alleine, vergiss das nie. Du hast mich, Tatze, Moony und Wurmschwanz, wir sind immer für dich da."
"Der Esel nennt sich selbst zuerst.", murmelte sie leise und lockerte so die Stimmung ein wenig. Krone lachte leise und Nikky fügte noch hinzu: "Danke." "Nicht dafür, Prinzessin, nicht dafür."

Nach dem Regen kommt der Sturm | Pausiert |Where stories live. Discover now