Kapitel 4

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Josie's Sicht

Kurz bevor Kati in die Küche kam, hatte Connor mich endlich in Ruhe gelassen und war nach oben zu den Gästezimmern verschwunden. Der Badboy hatte mich die ganze Zeit genervt und ich war froh, über die Pause von seinen schlechten Anmach-Sprüchen. Als ich mich von Kati löste, bemerkte ich, dass auch sie ein Anhängsel hatte.
„Und wer ist das?", fragte ich sie und ich erkannte, dass sie auch leicht genervt von dem Typen war.
"Ach das? Das ist Anthony. Er stalkt mich seit gestern und hat mir zwischenzeitlich das Leben gerettet", erklärte sie und schien ihn wenigstens in ihrer Nähe zu akzeptieren.
„Oh, dann sollte ich mich bedanken, aber da er meinem Anhängsel im Charakter wahrscheinlich ziemlich ähnelt, lass ich das mal. Warst du noch lange wach?", plapperte ich und ignorierte Anthony, der eindeutig ein Badboy war.
„Ich weiß nicht genau. Bin in den Pool gefallen", nuschelte Kati und trank aus der Cola, die Anthony ihr hingestellt hatte.
„Deshalb also das Outfit?", fragte ich und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.
„Ja, wie gesagt. Er hat mir zwischenzeitlich das Leben gerettet", antwortete sie und zeigte ebenfalls lächelnd auf Anthony.
„Gegen eine Gegenleistung hätte ich nichts einzuwenden", meinte dieser Idiot und grinste ein Badboygrinsen.
Kati und ich rollten nur mit den Augen und wandten uns wieder unseren Getränken zu. Als jedoch jemand in die Küche kam, sahen wir auf. Claris und Franzi kamen herein und sahen schlimmer aus, als alles, was ich je gesehen hatte. sofort reichte ich ihnen die Schmerztabletten und ein großes Glas Wasser.
„Hey Clary, Franzi. Habt ihr eine Ahnung, wo Josie und...", hörte ich Tamino, der aber abbrach, als er in die Küche kam.
„Da seit ihr ja. Ich hab mich schon gefragt, ob ihr vielleicht heim seit. Connor konnte ich auch nicht finden, also hab ich mir echt Sorgen gemacht und... wer ist das?", plapperte unser Kumpel fröhlich drauf los, bis er Anthony sah.
„Das ist Anthony. Er stalkt Kati und hat ihr gestern im Pool das Leben gerettet", stellte ich den Badboy vor und grinste Mino vielsagend an.
„Ah. Einer von Connor's Freunden also", schloss er aus meinem Blick.

Wir blieben noch eine Weile in der Küche, um unseren Kater zu beruhigen und entschlossen uns dann, in unser Lieblings Café frühstücken zu gehen. Ich trennte mich von den anderen, weil ich mein Handy im Zimmer vergessen hatte und suchte überall, aber ich fand es nicht.
„Suchst du das?", hörte ich plötzlich Connor von der Tür aus und erschrak fast zu tode.
Ich drehte mich zu ihm um und tatsächlich. Der Badboy hielt mein geliebtes Handy in der Hand. Schneller, als er reagieren konnte, schnappte ich es mir und entsperrte es. Geschockt starrte ich meinen Hintergrund an.
„Tut mir leid, aber du warst so süß, als du geschlafen hast.", verteidigte sich Connor sofort.
Das Bild zeigte mich, wie ich mich fest an Connor's Brust kuschelte und seelenruhig schlief.
„Du solltest keine Bilder machen, bei denen du nur unvorteilhaft getroffen bist", meinte ich, steckte mein Handy in meinen BH und lief an Connor vorbei, um endlich meine Ruhe vor ihm zu haben.

Kati's Sicht

Nachdem Josie mitsamt ihres Handys zu uns gestoßen war, brachen wir endlich auf um etwas zu frühstücken, auch wenn mein Stalker mich nur ungern gehen lies und um mein Leben bangte. Zum Abschied warf ich ihm bloß einen bösen Blick zu und er schenkte mir ein Badboygrinsen.

Wir verbrachten den Rest des Tages bei Franzi und schauten Filme, bestellten Pizza und tranken Cola. Am Abend fuhren wir alle nach Haus und ich fiel erschöpft in mein Bett.

Fuck! Ich wollte mich gestern nur kurz hinlegen und mich danach fertig machen, meine Tasche packen und vor allem MEINEN WECKER STELLEN! Ich sah auf mein Handy. Halb Acht. Fuck.
Ich sprang auf, duschte in drei Minuten, zog mich in Rekordzeit an, schmiss den Föhn an, schminkte mich, warf wahllos Dinge in meine Tasche und spurtete nach unten. Frühstück? Keine Zeit.
Viertel vor Acht. Ich schnappte mir meine Jacke, suchte nach zwei passenden Schuhen und raste aus dem Haus. Ich wohnte circa siebzehn Minuten mit dem Fahrrad entfernt, aber eh ich das aus der Garage bekommen hätte, wäre es zehn vor. Deshalb beschloss ich spontan zu rennen. Tatsächlich schaffte ich es zwei Minuten vor dem Klingeln ins Schulgebäude, wo Josie 'schon' auf mich wartete. "Mal wieder verschlafen, Sonnenschein?" "Haha, ich hatte einen scheiß Start in den Tag!", maulte ich, während wir auf dem Weg zu unsrer ersten Stunde waren.

"Ich hab nichts gefrühstückt und mein Fahrrad hab ich auch nich!", beschwerte ich mich weiter, als wir auf unseren Plätzen saßen. "Ich glaub, ich hab noch einen Apfel", meinte meine beste Freundin und kramte in ihrer Tasche. Obwohl ich so hungrig war, dass ich sogar mit einem Stück altem, hartem Brot zufrieden gewesen wäre, war ich doch froh, als sie einen saftigen Apfel hervorholte und mir das himmlische Teil hinhielt.
Ich schnappte ihn mir, nahm einen riesen Bissen und gab einen Stoßseufzer von mir. "Gott ist der lecker" Ich grinste Josie an und dann kam auch schon der Lehrer, weshalb ich schnell vom Tisch hopste und mich auf meinen Stuhl fallen lies.

Bis zur Mittagspause passiert nichts wirklich spannendes. Ich sagte den andern, dass ich noch ein paar Bücher in mein Schließfach bringen müsste und das sie doch schonmal vorgehen sollten. "Hey Kati! N' paar Leute gehen nachher zum See. Kommt ihr auch?", brabbelte ein Typ mich voll. "Mal sehn", antwortete ich und lief weiter. "Typ, den ich noch nie zuvor gesehen hab", murmelte ich, als ich außer Hörweite war.

"Hey, Kratzbürstchen! Wusste ja gar nicht, dass du ne Brille trägst?! Hätte dich fast nicht erkannt" "Du weißt so ziemlich GAR NICHTS von mir. Angefangen bei meinem Namen", gab ich zurück und lief schnell an ihm vorbei. Leider hielt er aber Schritt. "Falsch. Ich weiß ne ganze Menge! Du bist ein Mädchen" Ich sah ihn gespielt schockiert an. "Woher weißt du das nur?" Er sah mich böse an. "Ist ja gut, ist ja gut...mach weiter" "Okay, also, du bist ein Mädchen, hast braunes Haar, trägst eine Brille, bist ein widerspenstiges Kratzbürstchen und hast keine Freunde" "Oh Gott, Anthony! Du hast mich durchschaut!", mit den Worten lies ich den Badboy unter den neidischen Blicken der Mädchen stehen und ging zu meinen FREUNDEN.

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