Kapitel 4

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Ich versuchte so normal wie möglich zu atmen, doch ich merkte schnell das es nicht ging. Wie denn auch?
Jeder normale Mensch hätte bei diesem Anblick los gekreischt, ich konnte mich gerade noch so beherrschen.
"Ich dachte mir, wir nehmen zum üben erst mal einen von mir."
Begann mein Vater zu sprechen.
Ich drehte mich zu ihm um.
"Wieso hast du schon angefangen? " Meine Kehle fühlte sich Staub trocken an, weswegen sich meine Stimme rau anhörte.
Mein Vater zuckte mit den Schultern.
"Er hat sich ziemlich verwehrt, mir blieb nichts anders übrig. "
Ich nickte und setzte wieder mein gefälschtes Lächeln auf.
"Dann lass uns mal anfangen, Jane."
Er trat zu einem Regal, was mir jetzt aufgefallen ist. In dem Regal lagen unzählige Foltergeräte. Die meisten kenne ich schon, doch einige sehen so merkwürdig aus das ich mir gar nicht vorstellen kann, dass es überhaupt welche sind.
Während mein dad herumkramte
nahm ich den jungen Mann genauer unter die Lupe. Er sah davor bestimmt ziemlich gut aus. Seine Haare haben ein helles Braun und sein Gesicht hat auch einen dunkle Farbe. Ich merkte wie seine braunen, schmerzenfüllten Augen auf mich ruhten, trotzdem schaute ich nicht weg. Aus seinem Armstumpf tropfte alle zwei Sekunden Blut. Ich überlegte wie lange er noch ungefähr leben wird.
Lange aufjedenfall nicht mehr, höchstes 10 Minuten. Sein Arm lag in einer rießen Blutlache und war gedrängt vor Blut.
"Dann wollen wir mal anfangen. "
Ich schreckte zusammen als mein dad plötzlich neben mir stand und in der Hand hielt er einen kleinen Kanister.
"Was hast du vor? " Wollte ich neugierig wissen.
"Ich werde dir zeigen was passiert wenn zuviel Salzsäure im Menschen landet. "
Ich bekam weiche Knie und unser Opfer versuchte zu schreien als er dies hörte. Allerdings brachte er keine vernünftige Worte zustande da der stramme Faden seine Lippen zu hielt.
Mein dad grinste gierig und komischerweise fand ich es spannend zu sehen was mit dem Mann gleich passieren wird.
Wir gingen auf den gefesselten Mann zu, der die Augen vor Schreck auf riss und auf seinem Stuhl herum wackelte.
"Jane bringst du mir bitten den Maulkorb? "
Ich schnaubte und ging auf das Regal zu. Soweit ich weiß werden Maulkörbe nur für Tiere benutzt, doch es an einem Menschen anzubringen fand ich außerordentlich lächerlich.
Zum Glück sah ich den ersten in der untersten Etage.
Schnell, um nicht die anderen Foltergeräte zu sehen, holte ich ihn darauf und brachte ihn zu meinem Vater. Dieser nahm ihn mit einem nicken entgegen und zog ihn über den währenden Kopf rüber.
Trotz dieser situation konnte ich mir ein lachen nicht verkneifen, da es ziemlich beklobt aussieht.

"Pass jetzt auf! " Knurrte mein Vater mit zusammen gebissen Zähnen.
Er schraubte den Kanister auf und reichte ihn mir.
"Jetzt bist du dran. Schütte alles in die kleinen Löcher. "
Mit zittriger Hände nahm ich den kleinen Kanister entgegen.
"Ich....ich glaub. ..."
"Du schaffst das." Unterbrach mich mein dad und schaute mir in die Augen.
"Er ist nur ein Mensch. Außerdem."
Er deutete auf den abgtränter Arm
"Kann man ihm eh nicht mehr helfen. Er ist eine Erlösung für ihn."
Ich nickte langsam und umklammerte den Kanister so sehr, das meine Fingerknochen weiß wurde.
Ich machte einen Schritt auf den Mann zu. Dieser schüttelte wie wild mit dem Kopf und schaute mich flehend durch seine Augen an. Ich sah wie einzelne Tränen an seinen Wangen hinunter kullerten.
"Es tut mir leid!" Flüsterte ich so leise das es wahrscheinlich nur der Mann hören konnte.

Ich hoffe das du nicht so krank wirst wie deine Familie!

Ich kniff die Augen zusammen. Wieso vielen mir ausgerechnet jetzt die Worte von Kate ein?
"Es tut mir leid Kate aber ich muss es tun. " Flüstere ich.
Dann nahm ich allen Mut zusammen und schüttete die Salzsäure in die Löcher von dem Maulkorb.
Die Säure befand sich nun auf den zugenähten Lippen. Doch plötzlich kreischte der Mann auf und riss mit voller Wucht den Mund auf. Seine Lippen wurden rissig und Haut bröselte herunter. Währenddessen gelang die Säure in seinen Mund. Der Mann hustete und kreischte dabei. Immer wieder war ein kurzes Würgen zuhören, wenn er versucht die Säure wieder hoch zu würgen.
Ich schaute mit voller entsetzen zu.
"Was passiert mit ihm?" Ich schaute ängstlich zu meinem Vater der im Gegensatz zu mir völlig ruhig zu sah.
"Salzsäure verätzt die Organe und vom ganzen Salz trocknet der Körper aus. Aber er soll nicht sterben findest du nicht auch?"
Ich nickte hastig, merkte aber dann das es ein Fehler war im zu zustimmen. Denn wer will lieber weiter gequält werden, anstatt zu sterben?
"Also ich meine...." versuchte ich zu erklären, doch mein dad winkte ab.
"Man kann nur einmal abstimmen."
Ich schluckte und merkte wir einzelne Schweißtropfen meine Stirn hinunter liefen.
Mein dad zog eine lange Spritze aus seiner Tasche und rammte sie ohne zu zögern in die Schulter des Mannes. Dieser kreischte auf und zappelte wie wild. Kurz darauf erstarrte er und begann wie als hätte er bei einem Marathon mitgemacht zu keuchen, dann blieb er still.
"Die Flüssigkeit zerstört die Säure." Erklärte mein Vater.
"Und jetzt" er deutete auf das Regal
"such dir was aus." Ich nickte.
Ich runzelte die Stirn als ich vor dem Folterregal stand und die Geräte begutachtete. Einige waren sogar noch mit Blut befleckt.
Ich will denn Mann nicht leiden lassen. Es muss irgendwas geben wovon er verblutet oder sofort stirbt.
Ich überlegte. Ich könnte den Dolch nehmen und ihn ins Herz stechen. Allerdings würde das mein Vater nicht erlauben, da dies zu "harmlos" ist. Mein Augen wanderten weiter zu einer Säge, die dafür gedacht ist Körperteile zu trennen. Ich schüttelte den Kopf. Ganz oben standen in mehreren Kanistern Säuren. Auch dieses will ich nicht an den Mann testen. Doch dann blieb mein Blick an einem Kabel hängen das ein einer Strombox befestigt ist. Ich lächelte Strom ist das schnellste Hilfsmittel zu sterben. Zwar erleitet man dabei schmerzen aber etwas besseres werde ich jetzt nicht finden. Vorsichtig zog ich die Box, die die Größe einen Schuhkartons, hat heraus.
Eilig lief ich damit zu meinen Vater.
Dieser runzelte bei dem Anblick die Stirn.
"Strom?"
"Ich bin neugierig wieviel Strom ein Mensch aushält." Entgegnete ich.
"Das könnte ich dir eigentlich jetzt schon sagen, aber nun gut."
Er zog einen Blut befleckten Lappen aus seiner Jackentasche und wischte sich daran die Hände ab.
Er nahm mir die Strombox entgegen und stellte diese vor den Mann auf den Boden. Das Kabel hielt er mit den Fingerspitzen in der Hand.
"Wo muss ich das Stromkabel anschließen?"
Ich überlegte fieberhaft. Der Mann keuchte immernoch und war ziemlich blass geworden.
"Wenn du bei deiner Mutter im Physikunterricht aufgepasst hättest, würdest du es wissen, Jane." Er lächelte mich an.
"Ähm also...."
Wasser leitet Strom deswegen sollte man beim Gewitter nicht draußen in der nassen Wiese stehen. Wir könnte das Kabel in seinen blutigen Armstumpf stecken, aber..... nein ob Blut leitet weiß ich nicht. Doch im Mund befindet sich Speichel und es wäre der weg zu Herz.

"In den Mund." Sagte sich deshalb entschlossen.
"Sehr gut Jane. Und wie hoch soll die Ampere sein?"
Mit Ampere meint er Strom. Jetzt ist nur die frage wie hoch ich die Ampere stellen soll damit der Mann sofort stirbt.
"Also ich denke mal...."
Oh man wie hoch muss es sein?!
"Also ich denke mal 65mA. "
Mein dad schaute mich stutzig an, dennoch verflog sein Blick sofort.
"Dann mach mal."
Ich drehte das Rädchen auf 65mA.Es ging insgesamt bis 200mA, ob es wohl zu wenig ist?
Anschließend nahm ich das Kabel und versuchte es durch den Maulkorb in den Mund von dem Mann zu stecken. Dieser presste entschlossen seine blutigen Lippen aufeinander und schüttelte mit den Kopf.
"Mach auf!" Knurrte ich mich zusammen gebissen Zähnen.
"Willst du etwa auf brutaler Art sterben?" Fügte ich leise hinzu. Ich gebe zu, durch Strom zu sterben ist nicht besonders schmerzlos aber eine andere schnelle Möglichkeit viel mir nicht ein.
"Ich mach schnell. " Versprach ich.
Der Mann blickte mir noch einmal fest in die Augen dann öffnete er vorsichtig seinen Mund, schnell schob ich das Kabel weit in seinen Rachen. Erst jetzt sah ich die Widerhaken die dafür sorgten das er das Kabel nicht mehr ausspucken konnte.
Gerade wollte ich den Strom anschalten das spürte ich eine große Hand auf meiner Schulter die mich zurück zog.
"10mA und nicht mehr!" Mahnte mein Vater.
"Aber...."
"Nein! 10mA nicht mehr. Verstanden?"
Ich ließ den Kopf hängen.
Der Mann der dies ebenfalls gehört hat, zappelte wie wild auf dem Stuhl herum und schmiss dabei die Strombox um. Diese viel direkt auf den grünen Anschaltknopf.
"Nein!" Schrie mein dad und stürzte sich auf die Box. Doch der Strom ging mit einem Ruck schon los. Der Mann erstarrte und blieb Kerzengerade sitzen. Jetzt schon roch ich seine verbrannten Haare und auch seine Haut bekannt zu stinken und färbte sich wie ein Stück Fleisch rotbraun.
Ich würgte bei dem Geruch und zog mich allmählich zurück.
Die Augen dampfen und auch aus dem Armstumpf begann es zu dampfen.
Er schmort vor sich hin!
Stellte ich erschreckenderweise fest.
Schließlich betätigte mein Vater den roten Ausschaltknopf und der Mann sackte in sich zusammen.
Er ist tot!
Ich ließ mich auf den Boden sinken obwohl es so fürchterlich stank sagte ich nichts.
"Er hat sich selbst umgebracht." Stellte mein Vater fest.
Ich nickte erleichtert.
"Du kannst jetzt gehen. " Brummte er.
Ich stand auf und wendete mich zur Tür.
"Es tut mir leid." Murmelte ich.
"Deine Geschwister haben sich am Anfang nicht so angestellt. "
Ich ließ beschämt den Kopf sinken.
"Sogar James würde es besser hingekommen als du! Jane?"
Ich hob dem Kopf. "Ja?"
"Ich sehe das du es nicht schaffst Menschen zu töten." Seine hellen Augen bohrten sich in mich hinein.
"Ich..." begann ich.
"Nein! Verdammt ich lasse nicht zu das du so mitfühlend wirst. Okay?" Er schaute mich zornig an.
"Ab sofort wirst du mir jeden Tag helfen Menschen auszunehmen und zu foltern. Klar?!"
Ich bekam eine Gänshaut.
"Ja." Antworte ich heißer.
"Und wenn du in ein paar Wochen soweit bist, wirst du dein können an Kate ausprobieren. "
Dabei lächelte gierig. Ohne etwas zu sagen öffnete ich die Tür und rannte die Treppen hinauf.
Nein! Ich werde niemals Kate verletzen. Ich will kein Monster werden. Niemals!

Das Leben einer PsychofamilieWhere stories live. Discover now