Kapitel1

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(was jetzt kommt ist hoffentlich erst mittig im ersten Teil zu erwarten wenn die Struktur fertig ist,  davor würde noch viel passieren um show not tell besser hin zu kriegen, da dieses Kapitel viel zu viel tell hat, aber show viel mehr Zeit kostet, die ich noch nicht hatte.)



POV SVEA

„Die Pressemeldung der Polizei lässt tatsächlich vielerorts Hoffnung wieder Auftauen! Es ist inzwischen ein Jahr und etwas mehr als zwei Monate her, dass die drei Schülerinnen der Strling High vermisst gemeldet wurden-"

Die Übermotivierte Stimme des Sprechers kam nicht zu mir durch.

Ein Piepsen presste sich seinen Weg durch mein Trommelfell.

Eine Augen füllten sich zum tausendsten Mal an diesem Tag mit Tränen.

Das erste Mal, dass ich heute die hellblaue Schleife mit den Blutspritzern sah, die in den Asservaten des Tatorts untergegangen war, war um 04:23 Uhr.

Ebba, Lars und Elsa hatten alle wach gemacht, da sie die Nachricht zuerst erhielten.

An der Schleife hingen Haare von Majlena, das Blut war der Leiche zuzuordnen, die mir seit dem Prozess nicht mehr aus dem Kopf ging.

Die Ermittlungen gegen Dave verliefen sich schnell im Sand. Nicht einmal die Staatsanwaltschaft, die ihn ursprünglich angeklagt hatte, glaubte nach dem Gutachten, dass er mit einem Schwert den Kopf, eines knapp zwei Meter großen Mannes hätte fast abtrennen können.

Und auch die Theorien, er hätte es möglicherweise mit mehreren Gehilfen schaffen können, die zwei Riesen mit Schwertern und Rüstung zu töten, überzeugten niemanden so recht.

Ich hatte nie geglaubt, dass Dave ein Mörder war, oder den anderen auch nur ein Haar gekrümmt hätte.

Obwohl ich zugeben muss, dass ich oft gerne daran glauben wollte, dass er RPGler im Wald geschlachtet und dabei meine besten Freundinnen entführt hätte.

Eine einfache Lösung für ein viel zu Komplexes Problem.

Als würde ich mit Steinen auf ein aggressives Krokodil zielen.

Dumm.

„Die DNA-Spuren an der Schleife wurden noch nicht vollständig ausgewertet, aber einer der leitenden Officers schien überzeugt zu sein, dass eine erneute Analyse der Schrittprofiele-"

Meine Gedanken klebten wieder im hier und jetzt an der Matscheibe.

Als würde eine unsichtbare Hand mein Gesicht sachte zur Seite drehen wand ich mich Majlenas Bett zu.

Leer.

Ihre Zimmerhälfte war das letzte halbe Jahr leer.

Zuvor hatten ihre Eltern ihre Seite des Zimmers wie einen Schatz gehütet. Sie kamen oft vorbei, stellten einen neuen Blumenstrauß auf ihren Nachttisch, als wäre ihre Tochter nur krank und nicht tot.

Früher dachte ich wie sie.

Wir durften keine von Majlenas Sachen anfassen.

Was wenn sie zurückkommen würde?

Sie wäre wütend, wenn wir ihre Schränke durchwühlt hätten.

Das hatte die Polizei ohne hin schon.

Aber man musste ihnen lassen, alles stand nach der Durchsuchung genau wie davor. Mit Ausnahme der Dinge, die sie für das Labor oder ähnliches mitgenommen hatten.

Doch im Gegensatz zu Elsa und Lars suchte ich mir früh professionelle Hilfe mit meiner Trauer, der Wut und all diesen anderen widerlich starken Emotionen, die nach der Entführung immer mehr Platz in meinem Leben einnahmen.

Blackbird (firstversion)Donde viven las historias. Descúbrelo ahora