Jahr 8: Kapitel 12 - Die Schlacht beginnt

571 59 9
                                    

„Ich erwarte von Ihnen allen bis zur nächsten Stunde einen Aufsatz über die Kategorisierung eines Zaubers in die fünf Richtungen. Anderthalb Zoll." Mit diesen Worten beendet Amina ihren Unterricht des vierten Jahrgangs in Arithmantik.

Seit Wochen hatte keiner von ihnen etwas von Potter und seinen Anhängseln gehört und die Schulklassen wurden immer kleiner. Allein in dieser Klasse fehlten vier Lernende. In Alchemie waren sie im siebten Jahr gerade mal noch zu dritt.

Vom Dunklen Lord hatten sie in den letzten Wochen allerdings auch nicht viel gesehen oder gehört. Er hatte seine ganz eigenen Pläne und hatte sogar den Malfoys nichts Schlimmeres angetan, nachdem ihnen Potter und seine Anhängsel entwischt waren.

Die Klasse verließ eilig das Klassenzimmer. Amina seufzte leise. Hoffentlich würden sie sie bald nicht mehr so hassen. Es bedrückte sie mit jedem Tag ein wenig mehr, dass alle dachte, sie wäre auf der Seite der Carrows und des Dunklen Lords. Sie spürte den Hass, die Angst und das Unverständnis. Anfangs hatten einige noch Mitleid mit ihr, weil sie angeblich unter dem Einfluss eines Tranks stand, doch inzwischen glaubten viele nicht mehr daran oder es war ihnen einfach egal.

Da diese Stunde die letzte war vor dem Wochenende, räumte Amina ihre Unterlagen zusammen und schloss dann das Klassenzimmer ab. In den Fluren waren nicht viele Teenager anzutreffen. Die meisten verbrachten die Nachmittage in der Bibliothek oder in den Gemeinschaftsräumen. So gingen sie ärger aus dem Weg. Durch die hohe Anzahl fehlender Lernende fand auch seit einigen Wochen kein Quidditch mehr statt. Es fehle einfach an Spielenden. Lediglich Slytherin hatte noch eine vollständige Mannschaft.

Sie traf Severus im Schulleiterbüro an, wo er gerade einige Unterlagen durchging. Er sah auf, als sie durch den Spiegel trag. „Bist du soweit?", fragte sie ihn. Er sah kurz auf die Unterlagen und nickte. Sie hatten vor den Nachmittag in ihrem Labor zu verbringen und den Abend bei einem heißen Bad und einige verführerischen Steinen zu entspannen.

Gemeinsam traten sie durch den Spiegel und fingen dann direkt an mit ihrer Arbeit. Sie hatten sich für den Tag vorgenommen eine Methode auszuprobieren, die die Langlebigkeit von Tränken und anderen Gebäuen stark verlängern sollte. Außerdem wollte Severus wissen, wie man einen Blob herstellte und Amina freute sich darauf, ihm den Vorgang zu zeigen.

Sie standen stundenlang gemeinsam im Labor und unterhielten sich auch ein wenig. Beide genossen die Anwesenheit des anderen. Nach dem Abendessen machten sie direkt weiter. „Ist das so wirklich richtig?", fragte Severus skeptisch und sah in den Kessel mit dem blauen Glibber. In diesem Bewegten sich seit einigen Sekunden merkwürdig aussehende Kreise, die zuvor nicht da waren. „Ja, ganz sicher. Seltsam, nicht wahr? Ich dachte beim ersten Mal auch, dass es falsch sei.", antwortete Amina, die direkt neben ihm stand. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und lief in ihr Zutatenzimmer. Dort suchte sie einige Dinge heraus, die sie als nächstes brauchen würden. „Wie lange muss das Ganze ruhen?", fragt Severus, der ihr gefolgt war. „Eine halbe Stunde. Bis dahin sollten die Kreise weg und der Schleim ungefähr so groß, wie ein Aschwinderin-Ei sein. Es bildet sich eine Schale darum. Wenn die zerbricht, breitet sich der Blob aus.", erklärte sie ihm. Als sie sich umdrehte, stand er vor ihr.

Sie hatte bereits gespürt, dass er nähergekommen war. „Dann haben wir ja etwas Zeit für andere Dinge.", stellt er mit gekräuselten Lippen fest. Dann legte er seine Hände auf ihre Wangen und küsste sie. Sein Kuss war zärtlich und doch verlangend. Er raute ihr den Atem. Sie war diesem Plan absolut nicht abgeneigt und steckte eilig die Zutaten in ihre Hosentasche, bevor sie ihre Hände in seinem Haar vergrub. Er drückte sie leicht gegen eines der Regale. Ihre Küsse wurden drängender und Amina spürte seine Hände überall an ihrem Körper. Sie stöhnte, was wiederum ihm zum Keuchen brachte. Irgendwie schaffte Severus sie auf den Tisch in der Mitte des Raumes zu heben und ihr dabei zu helfen ihren Umhang abzustreifen.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt