Jahr 3: Kapitel 9 - Weihnachtsferien

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Die letzten Wochen bis zu den Weihnachtsferien vergingen ohne einen weiteren Angriff, doch das ganze Schloss war angespannt. Die Schüler stellten wilde Vermutungen an, Potter wurde gemieden wie die Drachenpocken und das Kollegium lief nächtlich stundenlang durch das Gebäude. Die Rundgänge sorgten jedoch nicht nur dafür, dass alle Lehrkräfte zu wenig Schlaf bekamen, sondern auch, dass Severus und sie sich seit Wochen nicht mehr allein begegnet waren. Sie vermisste seine Gesellschaft und würde sich schon über einen gemeinsamen Abend auf dem Sofa freuen. Auch im Eberkopf schien es schon Gerüchte über die Vorkommnisse im Schloss zu geben, denn Aberforth fragte sie bei einem ihrer Besuche bei ihm danach. Sie berichtete ihm von den Überfällen, ließ die Vermutung, dass es sich um einen Basilisken handelte, aber aus.

Die Weihnachtsferien begannen mit einer regelrechten Flucht der Schülerschaft aus dem Schloss. Es blieben um einiges weniger Lernende da wie die Jahre zuvor. Es wurde im Schloss gespenstisch still. Amina lief bei ihren Spaziergängen nur selten jemandem über den Weg und unterhielt sich viel mit den Gemälden, die ihre Wahrnehmung bestätigten.

An den Weihnachtstagen verkrochen Severus und sie sich wieder in dem Alchemie-Klassenzimmer und führten ihre jährlichen Experimente durch. Es war schön, nach Wochen wieder so viel Zeit mit ihm zu verbringen und dem nachzugehen, was beide so gerne taten. Severus hatte dieses Jahr auch einige Zaubertrank-Experimente zum Ausprobieren und so waren die Tage sehr abwechslungsreich. Amina hatte Severus nach dem Vielsafttrank in den Toiletten gefragt und er meinte, er hatte ein-zwei Mal etwas nachhelfen müssen, doch er müsste inzwischen fertig sein und würde die Drei beim Verzehr auch nicht umbringen. Das beruhigte Amina. Myrte war zwar weniger begeistert, dass Severus ständig zu ihr in die Toilette kam, doch Amina hatte sie besänftigen können.

Einige Tage nach Weihnachten war alles wie zuvor. Sie hatten keine Zeit füreinander und Amina lief allein durch die Gänge. Da kam ihr Percy Weasley entgegen. „Hallo Professor. Schön Sie zu sehen. Ich bin gerade auf dem Rundgang der Vertrauenslernenden. Wir unterstützen Sie so gut es geht." Er lächelte ihr zu. Amina zog eine Augenbraue hoch und sah ihn mit scharfem Blick an. „Mr. Weasley, wie wollen Sie ein Monster in den Gängen bemerken, wenn Sie es seit Tagen für nötig halten, mit der Aufschrift Eierkopf auf ihrem Abzeichen herumzulaufen. Bei ihrer Aufmerksamkeit scheint mir diese Hilfe doch sehr fragwürdig.", antwortete sie ihm mit frostiger Stimme.

Sie konnte Lernende wie ihn nicht ausstehen. Die Sorte Mensch, die alles tun würde, um ihren vorgesetzten Personen zu gefallen. Der Weasley wurde rot und sah zu seinem Abzeichen hinunter. „Verzeihen Sie, Frau Professor. Das waren bestimmt meine Brüder. Wenn ich die in die Finger bekomme..." „Sparen Sie sich die Entschuldigungen und beheben Sie das Problem. Einen schönen Tag, wünsche ich." Sie lief an ihm vorbei.

Auf Höhe des Krankenflügels hörte sie Poppy schimpfen. „Was haben Sie angestellt? Sie sehen furchtbar aus! Das wird Wochen dauern, bis sie keine Haare mehr im Gesicht haben. Vielleicht können Ihnen Professor Snape oder Frau Professor Tahnea ja helfen. Ich kann es jedenfalls nicht." Interessiert betrat Amina den Krankenflügel. Sie würde sowieso früher oder später erfahren, was passiert war. Also konnte sie es jetzt schon herausfinden.

Im Krankenflügel saß Miss Granger. Sie hatte überall Haare und aus ihrem Kopf wuchsen zwei buschige Ohren. Sie sah aus wie eine menschliche Katze. „Ich habe meinen Namen gehört. Wobei könnte ich helfen?", fragte sie mit ruhiger Stimme. „Amina! Merlin, haben Sie mich erschreckt! Miss Granger hier hat, wie Sie sehen, ein Problem mit einer Katzen-Verwandlung. Wissen Sie zufällig etwas, womit Sie ihr helfen könnten? Ich kann sie lediglich so lange hierbehalten, bis es von allein verschwindet." Amina musterte die Schülerin. „Wie kam es zu dieser...Verwandlung?", fragte Amina, auch wenn sie sich die Antwort schon denken konnte. „Ich weiß es nicht.", log Granger sie an. Amina zog eine Braue nach oben.

Die Alchemistin - Bis in den TodWo Geschichten leben. Entdecke jetzt