39. secrets of the darkest arts

Începe de la început
                                    

Doch wenn man einem von ihnen auf der Straße begegnete, konnte man keinen Funken Licht in ihren Augen erkennen. Ich hatte nie herausgefunden, wie der dunkle Lord es geschafft hatte, eine so große Anzahl an Menschen zu manipulieren und sie zu seinen Marionetten zu machen, doch ein Teil von mir war froh darüber. Denn ich wusste nicht, wie viele Risse mein erschöpftes Herz noch ertragen konnte.

Mein Innerstes verkrampfte sich plötzlich, als ich das verblasste Schild von Fortescues auf dem Boden vor dem Geschäft liegen sah, die Scheiben eingeschlagen und der einst so belebte Eissalon völlig verlassen.

Mattheo drückte meine Hand, als wir an dem Ort vorbeiliefen, mit dem wir beide so viele glückliche Erinnerungen an die heißen Sommer unserer Kindheit verbanden, während uns jetzt statt zuckersüßer Vanille, nur noch der Geruch von zerplatzten Träumen und Kummer entgegen wehte.

»Lebt er noch?«, fragte ich den jungen Todesser an meiner Seite leise, während wir Hand in Hand die pfützenbedeckte Gasse entlang liefen und hin und wieder an unseren Kaffeebechern nippten. Ich hob den Kopf und sah zu Mattheo, dessen Unterkiefer sichtlich angespannt war. »Oh«, murmelte ich. Sein Schweigen verriet mir alles, was ich wissen musste.

Florean Fortescue war tot.

Was für ein unbeschreiblicher Verlust für unsere Welt, denn der ältere Zauberer mit den freundlichen braunen Augen hatte ein so unglaublich großes Herz voller Wärme und Güte gehabt. Doch in einer Regierung, die die Ideologie reinen Blutes auf brutalste Weise durchsetzte, war ihm wahrscheinlich am Ende genau das zum Verhängnis geworden.

Sein Herz.

Als wir uns Olivanders ebenfalls völlig verwüsteten Laden näherten, wandte ich seufzend den Blick ab und zupfte stattdessen am Saum meines dunkelgrauen Wollpullovers mit Zopfmuster herum.

Es war eines meiner liebsten Kleidungsstücke, die Mattheo mir heute Morgen nach unserem Bad zusammen mit einer engen schwarzen Jeans, frischer Unterwäsche und meinen eleganten Schnürstiefeln aus meinem Zimmer in Hogwarts geholt hatte, damit ich nicht in meiner Schuluniform nach London hatte reisen müssen. Mal ganz davon abgesehen, dass die Hälfte meiner Unterwäsche im Kamin gelandet war.

Meine Wangen begannen zu glühen, als die Erinnerungen an die letzte Nacht zurückkamen, was dafür sorgte, dass sich die Regentropfen noch eisiger auf meinem Gesicht anfühlten. Ich warf einen kurzen Blick zu Mattheo, der mit wachsamer Miene die Winkelgasse beäugte, während der Wind ihm sein rebellisches Haar immer wieder in die Augen blies.

Ich strich mir eine Haarsträhne aus der Stirn und folgte seinem Blick, doch wir schienen momentan die einzigen zu sein, die sich an diesem regnerischen Tag in der magischen Einkaufsmeile aufhielten.

Mein frisch gewaschenes Haar trug ich heute offen, sodass es mir in kastanienbraunen Wellen bis über die Brüste fiel. Nur einigen Strähnen hatte ich geflochten, kunstvoll an meinem Hinterkopf drapiert und mit einer perlenbesetzten Haarspange fixiert.

Doch trotz meiner warmen Kleidung bemerkte ich, wie ich plötzlich zitterte. Kälte begann mir in die Haut zu beißen und sickerte bis in meine Knochen. Der plötzliche Temperaturabfall war alarmierend und ließ meinen Puls in die Höhe schießen.

Kurz befürchtete ich, die Nebenwirkungen des unverzeihlichen Fluches wären zurückgekehrt, doch dann erfasste mich ein weiteres, vertrautes Gefühl.

Eines purer Hoffnungslosigkeit.

Abrupt blieb ich stehen, als ich in der Ferne mehrere schemenhafte Gestalten in zerfledderten Umhängen ausmachen konnte, die sich verstohlen um eine Backsteinmauer drückten. »Gib ihnen keinen Grund, dich zu beachten, Amelie«, murmelte Mattheo mit gedämpfter Stimme an meiner Seite, der die Dementoren natürlich ebenfalls bemerkt hatte.

heaven & hell | mattheo riddle 18+ Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum