Flammen im Herzen

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Hey Du. Ich habe Deine Geschichte auf Wattpad gelesen und finde sie recht gut gelungen. Allerdings ist sie an der einen, oder anderen Stelle noch sehr ausbaufähig. 

Diese Nachricht stand nun im Fenster. Ich musste nur auf den Senden Button drücken und mein Schicksal damit besiegeln. 

Gott, diese Nervosität brachte mich fast um. 

Klick. Es ist passiert. Mein Herz rastet vor Freude aus. Die Nachricht ist jetzt irgendwo im Internet unterwegs zu ihrer Empfängerin. Für mich Sekunden des Bangens. 

Ich traue mich gar nicht mehr, auf den Bildschirm zu gucken. 

Pling. Das Geräusch einer neuen Nachricht reißt mich aus dieser leichten Schockstarre. Ich schaue mit halb offenen Lidern zum Bildschirm und mein Atem bleibt eine Sekunde lang stehen. 

O mein Gott, sie hat mir tatsächlich geantwortet und sich für meine magere Kritik sogar bedankt. 

Tränen der Freude rinnen nun unaufhaltsam an meinen Wangen hinunter. Ich hatte nämlich mit allem gerechnet, aber sicher nicht damit. Mein Herz schlägt einen Salto in meiner Brust. Doch wie soll es nun weitergehen? Darüber habe ich mir keine Gedanken gemacht, da ich nie mit einer Antwort rechnete. 

Hat mir wirklich keine Umstände bereitet. Ich würde die und die Stelle mit mehr Emotionen füllen. Sonst stehen die Charaktere nämlich regungslos da. 

Die Nachricht ist getippt. Mir rutscht alles in den Magen und hinterlässt dort ein sehr flaues Gefühl. Ich möchte gerne weiter mit ihr über ihre Geschichte schreiben, jedoch weiß ich nicht, wie es bei ihr damit aussieht. 

Minuten verstreichen. Ich sitze auf heißen Kohlen. War diese Nachricht etwa zu viel? 

Szenarien tauchen vor meinen Augen auf, die ich schon längst gewohnt bin. Ich sehe Ablehnung und Spott. Diese beiden Gewichte rauben mir den Atem, während ich auf den Bildschirm starre. 

Ein erneutes Pling drängt diese trüben Gedanken in weite Ferne. Wieder eine neue Nachricht von ihr, die mich ein wenig schmunzeln lässt. Mir wird Recht gegeben, allerdings nicht ohne Hinterfragung. 

Ich spüre, wie es in meinem Inneren anfängt zu brodeln. Es fühlt sich an, als würden Ameisen durch meinen gesamten Körper jagen. Dabei ist es nur Schreiben mit einer mir unbekannten Person. Was löst also diese neuartigen Gefühle in mir aus? 

Erinnerungen prasseln in diesem Moment auf mich nieder. Meine Gedanken tun dies immer, wenn ich etwas genieße. Sie bringen mich gerne in jene Zeit zurück, die ich am liebsten für immer aus meinem Leben verbannen würde. In die Zeit einer naiven Phase von mir. 

Zu jener Zeit war mir alles komplett egal gewesen. 

Männer schrieben mich haufenweise an und ich ließ mich ohne zu zögern auf sie ein, wenn auch nur rein virtuell. Ein reales Treffen wollte ich nämlich mit keinem von Ihnen. 

Ich sehnte mich einfach nach jemandem, der es schaffte, die unsichtbaren Ketten von mir zu lösen. Dabei ging ich jedes Risiko ein. Verschickte sogar Videomaterial von mir, was im Internet als sehr gefährlich gilt. 

Ich schüttle mich. Möchte diese Gedanken damit zum Teufel jagen. Schaue auf den Bildschirm. Möchte ihr gerne zurückschreiben, doch irgendetwas scheint mich zu blockieren. Die Angst schnürt mir die Kehle zu. Meine Hände sind schwitzig und ich habe keinerlei Gefühl in ihnen. War es eventuell doch ein Fehler, diese Person zu kontaktieren?

Allerdings ist da noch meine innere Stimme, welche stets positiv auf jede mögliche Situation eingestellt ist. Sie meint, dass ich jetzt bloß nicht meinen Kopf in den Sand stecken soll. Aufgeben ist in ihren Augen nämlich keine Option. Meine anderen Emotionen vermitteln mir allerdings das komplette Gegenteil. 

365 Tage devotWhere stories live. Discover now