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"We would be together and have our books and at night be warm in bed together with the widows open and the stars bright." ~ Ernest Hemingway

L O U I S

"Lou...ich glaube wir sollten langsam mal aus der Badewanne." murmelte Harry und drückte mir einen sanften Kuss auf die Schulter.

Ich saß wieder zwischen Harrys Beinen, mein Rücken an seiner Brust und mein Kopf an seiner Schulter.

"Hm..." summte ich weniger zustimmend und öffnete leicht meine Augen.

Plötzlich wurde die Stille durch das klingeln eines Handys unterbrochen.

"Sorry." entschuldigte sich Harry, griff nach einem Handtuch, ging aus der Badewanne und wickelte sich das Handtuch um die Hüfte.

Schnell wühlte er sein Handy aus der Hosentasche und nahm an.

"Styles?" grummelte er in den Hörer und lauschte kurz.

Plötzlich fiel seine Miene. Seine Kiefermuskeln spannten sich an, ebenso wie seine Brust. Er zog seine Augenbrauen zusammen und ich sah ihn besorgt an.

"Hab ich nie." sagte er in den Hörer und ich wurde misstrauisch.

Stille.

"Pass auf. Lass uns das später klären. Jetzt ist es gerade unpassend." er sah zu mir und ich stieg schnell aus der Badewanne, nahm mir ebenfalls ein Handtuch um mich abzutrocknen und zog mich dann wieder an.

Dann lehnte ich mich an das Waschbecken und sah zu Harry.

"Ich habe-...James! Es ist gerade unpassend....Nein. Habe ich nicht...gut...ich dich auch." schnell legte er sein Handy wieder weg, doch in mir zog sich alles zusammen.

Ich dich auch...

Sagte man das nicht immer, wenn der eine sagte: "Ich liebe dich!" ?

"Louis? Alles okay?" Harry schlüpfte in seine Boxershorts und seine Jeans, bevor er zu mir kam und seine Hände auf meine Hüfte legte.

"Wer war das?" fragte ich scharf und versuchte nicht meinen Missmut zu verstecken.

Warum auch?

"D-Das war bloß ein Bekannter." erwiderte er, doch ich nahm es ihm kein bisschen ab.

"Ein Bekannter oder eher ein Geliebter?"

"Louis..."

"Also ein Geliebter?" schrie ich entsetzt und Harry sah mich schockiert an.

Ich schlug seine Hände von meinen Hüften und drängelte mich an ihm vorbei in den Flur.

"Louis!" hörte ich Harry rufen, was mich dazu veranlasst schneller zu laufen.

Ich fasste es nicht!

"Louis! Verdammt." Harry erschien plötzlich hinter mir und presste mich gegen die Wand, sodass ich mit dem Rücken zu ihm stand.

"Lass mich!" rief ich und versuchte mich aus seinen Fängen zu befreien, doch er presste sich nur noch stärker gegen mich.

"Hör mir zu." knurrte er und ich spürte seinen Atem in meinen Nacken, was mich kurz aus dem Konzept brachte.

"Was soll ich denn da noch zuhören." zischte ich und schlüpfte unter seinem Arm hindurch.

Diesmal hinderte er mich nicht, als ich hinunter in die Küche joggte, doch folgen tat er mir.

"Louis. Jetzt hör mir bitte-" versuchte er es erneut, doch ich unterbrach ihn.

"Weißt du, Harry. Ich glaube da gibt es nichts mehr zu klären! Und mich sollte es auch nicht stören, da wir nicht zusammen sind.
Wenn es jemanden stören sollte, dann deinen Freund, da ich bezweifle, dass er es so toll findest, wenn dir ein anderer Mann einen Blowjob gibt, du mit einem anderen Mann in der Badewanne sitzt und du einen anderen Mann küsst!" zum Ende hin schrie ich es nur noch aus mir heraus und Harry sah mich schockiert an.

"So ist das nicht..." murmelte er und ich atmete einmal tief ein und aus.

"Geh." ich zeigte auf die Küchentür und schloss meine Augen."

"Aber-"

"Geh!" schrie ich erneut und hörte wie sich seine Schritte langsam entfernten.

Und da wo vorher die Wut ihren Platz hatten, machte sich Trauer und Verzweiflung breit.

Langsam glitt ich an der Theke hinab und ließ mich auf den Boden fallen.

Mein Gesicht vergrub ich in meinen Händen, während ich meine Knie anzog und leise schluchzte.

Ich fühlte mich schuldig und benutzt.

Schuldig, weil ich quasi einem anderen Mann seine Beziehung kaputt gemacht hatte und benutzt, weil ich so naiv war und mich von Harry verführen lassen habe.

Die Tränen flossen meine Wangen hinab zu mein Händen, wo sie weiter hinab liefen, bis sie sich an meinen Ellenbogen in der Jeans einsogen.

Wie musste sowas immer mir passieren?

War ich wirklich so dumm?

War ich wirklich so naiv?

Oder lag es einfach daran, dass alle auf das selbe aus waren?

War es die Lust die mich blind gemacht hatte, oder war es vielleicht sogar Liebe?

So viele Fragen und keine Antworten.

Ich hörte wie Harry die Treppe hinunter kam und im Türrahmen der Küche stehen blieb.

Vorsichtig linste ich durch meine Finger hindurch, sodass er es nicht sehen konnte.

Er stand tatsächlich im Türrahmen, angezogen und mit seiner Jacke über seinem Arm.

Seine nassen Haare waren wieder in einem Dutt.

Verzweifelt sah er zu mir und kaute auf seiner Unterlippe. Seine Augen waren leicht gerötet, doch das hätte ich mir auch einbilden können, da meine Sicht durch die Tränen relativ verschwommen war.

"Es tut mir leid, Louis. Es ist nicht so wie du denkst." hörte ich ihn flüstern, doch ignorierte das krampfhaft.

Schließlich drehte er sich um und verschwand aus dem Türrahmen. Kurz drauf hörten ich wie die Haustüre zuknallte und erneut brach ich in Tränen aus.

Doch diesmal stärker als sonst.

Ich schrie und ließ meine ganze Frustration aus mir heraus.

Ich war dumm...zumindest dumm und naiv genug um zu glauben, dass Harry jemals mehr von mir als nur Sex haben wollte.

Aber so schnell kann man sich in Menschen täuschen!

~*~

Authors note: 914 Wörter

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Lieb euch,
Carlotta ❤️

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