cause love is a battlefield

10 1 0
                                    

Hey ihr Lieben,
das ist das erste mal, dass ich etwas für das Gallavich Fandom etwas schreibe. Ich sage mal vorweg, ich hab die Serie eigentlich auf Englisch geschaut, doch leider habe ich das Gefühl, meine Schreibskills sind auf Englisch noch nicht ganz so veröffentlichungswürdig :D Daher weiß ich nicht ganz so genau, wie gut ich die Charaktere nun in der deutschen Sprache treffe.

Die Geschichte ist quasi ein Alternativende für die 10. Folge aus der 5. Staffel. Was wäre passiert, wenn Sami Ian nicht verhaften lassen hätte?

Viel Spaß beim Lesen!

———

Vor ein paar Jahren hätte es sich wohl keiner der beiden erträumen lassen. Und nun saßen sie da. Es war wohl nicht das schönste oder gar teuerste Restaurant. Aber das war egal. Scheißegal. Denn sie waren zusammen. Mickey konnte es noch immer kaum glauben. Vor ein paar Stunden hatten sie sich noch blutig geprügelt. Auf dem Boden gewälzt und aufeinander eingeschlagen. Er war so wütend auf Gallagher gewesen. Dass er es einfach nicht wertschätzen konnte, was er gerade für ihn tat. Dass er nur das Beste für ihn wollte. Wieso konnte er das verdammt nochmal nicht verstehen?

Aber das war jetzt egal. Zumindest in diesem Moment. Zumindest für diesen Abend. Zumindest für dieses Date. Sie saßen sich gegenüber, im gedimmten Licht. So sah man zumindest ihre demolierten Gesichter nicht. Oder der Schaden sah nicht ganz so schlimm aus, wie er eigentlich war. Das Blut hatten sie sich noch von den Gesichtern gewaschen und Mickey hatte sich ein T-Shirt von Ian geliehen. Sie waren beinahe wieder ansehnlich. Morgen würden sicher noch ein paar blaue Flecken dazukommen, aber das war jetzt nebensächlich.

„Weißt du schon, was du nimmst?"

Mickey hatte zwar in die Karte geschaut, aber keines der gedruckten Wörter wirklich wahrgenommen. Sein Fokus war die ganze Zeit nur auf Ian. Wie er da saß und das bescheuerte Grinsen den halben Abend schon nicht aus seinem Gesicht bekam. Endlich war auf seinem Gesicht wieder so etwas wie ein Lächeln zu sehen. Mickey hatte sich in seinem ganzen verkackten Leben nicht erträumen lassen, dass er mal so etwas wie ein Lächeln vermissen würde, aber hier war er. So weit war es nun um ihn gekommen.
Sie hatten die letzten Monate so viel durchgemacht, so viel überstanden. Dann würden die beiden das hier jetzt auch noch durchstehen. Diese beschissene Krankheit. Die seinen Freund so leiden ließ. Aber gerade war Ian glücklich. So glücklich hatte er ihn seit Wochen nicht mehr gesehen. Diesen Moment wollte er nicht zerstören. Auf keinen Fall.

„Fuck, keine Ahnung. Du?", fragte er daher. Ian grinste. „Ich glaube, ich nehme das Hähnchen mit dem Kartoffelbrei. Oder vielleicht doch einen Salat dazu..."
„Was willst du mit nem beschissenen Salat?", pöbelte Mickey direkt. Und dann spürte er auch schon einen Tritt gegen sein Schienbein. „Oh nein, einen Salat zu essen ist ja so schwul.", spielte sich Gallagher gekünstelt auf. Mickey verdrehte die Augen. Er spürte dennoch, wie ihm bei dem Wort [style]schwul [/style]noch immer ein ganz klein wenig unwohl wurde. Er hatte sich damit abgefunden, ja, dass er scheinbar nicht nur darauf stand, einen Schwanz in den Arsch geschoben zu bekommen. Sondern wohl auch die Person, zu der der Schwanz gehörte, irgendwie mochte. Trotzdem schmeckte es das Wort [style]schwul [/style]noch bitter auf seiner Zunge. Zu viele schlechte Assoziationen waren daran gehaftet.
Mickey blickte durch den Laden, um zu schauen, ob irgendwelche Gäste die beiden ansahen. Aber nein, niemand hier schien nicht den geringsten Fick zu geben. Er spürte, wie die leichte Anspannung in seinen Schultern nachließ. Ians Fuß, der eben noch gegen sein Schienbein getreten hatte, glitt nun langsam an seinem Bein hoch und runter.
„Was zum...?!", zischte Mickey und Ian grinste selbstgefällig.
„Entspann dich, keine Sau interessiert sich hier für uns."

Mickey seufzte. Er war in den letzten Monaten so oft über seinen eigenen Schatten gesprungen, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Er hatte sich vor den Augen seines Vaters geoutet, verdammt nochmal. Wenn er das hinbekam, dann würde er es auch hinkriegen, jetzt mit seinem Freund unter dem Tisch in einem öffentlichen Restaurant zu füßeln. [style]Füßeln[/style]. Auch bei dem Wort könnte ihm beinahe schlecht werden. Aber drauf geschissen. Sie hielten ja nicht mal Händchen. Und außerdem, wen interessierte es schon? Richtig, niemanden! Also warum hatte er es nicht auch mal verdient, glücklich zu sein?

Und ja, dazu gehörte mit seinem Freund ein scheiß Steak in einem scheiß Restaurant mit Messer und Gabel zu essen. Es machte Ian glücklich. Und nach dem ganzen Müll, der in den letzten Wochen passiert war, war es seine Priorität, ihn glücklich zu sehen. Wenn Ian schon nicht glücklich darüber war, dass er ihn umsorgte, dann wenigstens so.
Er wollte, dass sie beide glücklich waren. Mickey dachte immer, sein Leben sei so vorbestimmt. Vorbestimmt, ein Haufen Scheiße zu sein. Aber nun hatte er erkannt, dass das nicht sein musste. Er hatte ein klein wenig Hoffnung, dass es ein bisschen besser sein könnte. Wenn auch nur ein kleines bisschen.

Die beiden bestellten. Wenig später hatten sie auch schon zwei Biere an ihrem Platz stehen. Mickey konnte sich den Kommentar allerdings nicht verkneifen. „Das ist aber das letzte für heute, klar? Will dich später nicht nach Hause tragen müssen, mein Lieber.", „Keine Angst, nur eins. Und jetzt stoß' mit mir an." Und das taten sie. Für einen Moment blieb die Welt kurz stehen, als beide sich in die Augen schauten. Mickey beobachtete, wie Ian an seinem Bier schlürfte und sah in diesem Moment alles, was er jemals wollte, vor sich. Er konnte nicht glauben, wie sehr er diese bescheuerten roten Haare liebte, die unzähligen Sommersprossen, diese grünen Augen. Etwas ganz tief in ihm wollte ihn zwar noch immer dafür verprügeln, dass er diese Gedanken hatte. Aber diesen kleinen Teil stopfte er nach ganz tief unten. In die hinterste Ecke seines Hirns. Er wollte nichts mehr mit diesem Teil von sich zu tun haben. Er wollte Ian das geben, was er verdient hatte. Mickey wollte einen Teil zu dem Leben beitragen, das [style]er [/style]verdient hatte.

"Gefällt dir die Aussicht?"

Erwischt.

"Halt die Fresse."

Manche Dinge blieben eben immer dieselben. Nur weil er jetzt scheinbar schwul war, würde er seine Ausdrucksweise nicht ändern.
Aber er würde es Gallagher heute schon noch sagen. Diese drei Wörter, die er zuvor nur auf seine Mailbox gesprochen hatte. Er wusste nicht, ob Ian die Nachricht jemals abgehört hatte. Er würde es ihm nochmal sagen. Nur nicht hier. Nicht jetzt.

Mickey bekam sein Steak, zwar nicht ganz so blutig, dass es beim Reinbeißen anfing zu schreien, aber es war nah genug dran. Ian bekam sein beknacktes Hühnchen mit Kartoffelbrei und nicht mit Salat. Die beiden aßen überwiegend schweigend, in gemütlicher stiller Übereinkunft. Sie waren nicht gehetzt, sie hatten keine Angst, denn heute Abend gab es nur sie beide. Mickey konnte es immer noch nicht glauben. Er war auf einem Date. Auf einem verdammten [style]Date[/style]. Und es fühlte sich gut an. Es fühlte sich richtig an.

Er wusste, dass diese Glückseligkeit nicht anhalten würde. Morgen würde er Ian wieder daran erinnern, seine scheiß Pillen zu schlucken. Morgen würde er sich wieder von Ian anhören müssen, was für eine scheiß Pussy er geworden war. Morgen würde dieser Moment wieder vorbei sein. Aber das war jetzt egal. Er wollte nicht zu viele Gedanken daran verschwenden.

"... Cause love is a battelfield!"

Man musste ihre Stimmen in der ganzen Nachbarschaft hören. Laut, schrill, sie trafen keinen einzigen Ton. Mickey fühlte sich so gut wie nüchtern. Fühlte sich eher betrunken von etwas anderem.

Ihre Liebe war ein Schlachtfeld. Sie schlugen sich die Köpfe ein, sie warfen sich Beschimpfungen an den Kopf und dann vögelten sie sich die Seele aus dem Leib. So waren sie einfach. Auch, wenn es vielleicht niemand anderes verstand. Aber das war nicht wichtig. Niemand brauchte sie verstehen, solange sie sich hatten.

Ian lag eng an Mickey Brust gekuschelt. Sie lagen dort zusammen in Ians viel zu kleinen Bett. Mickey lauschte nichts außer seinem leisen, gleichmäßigen Atem. Sie waren im Gallagherhaus direkt zusammen ins Bett gefallen, hatten ein paar heiße Küsse ausgetauscht, doch Gallaghers Schwanz tat leider immer noch nicht das, was er verdammt nochmal tun sollte. Aber das war jetzt egal. Mickey merkte, dass der Mann auf seiner Brust schon halb eingepennt war, während er langsam mit seinen Fingern durch die roten Haare kraulte.
Vor einem Jahr noch hätte es sich für ihn komplett fremd angefühlt, mit einem anderen Menschen derart intim zu sein. Ficken war für ihn nicht intim. Kuscheln, streicheln, küssen, zusammen einschlafen - das war für ihn verdammt nochmal intim. Und mit intim sein hatte er immer etwas Unangenehmes verbunden.

Und nun lag er hier, Ians Kopf auf seiner Brust. Und es fühlte sich nicht [style]intim[/style] an, nein, es fühlte sich einfach nur verfickt richtig an. Vertraut. Wie Zuhause. Mickey drückte seine Lippen sanft auf den roten Schopf und sog dabei tief seinen Duft ein. Er hatte das Gefühl, sein Herz würde ihm gleich aus der Brust springen, als er mit leiser, kaum hörbarer Stimme "Ich liebe dich", flüsterte. "Fuck... Ich liebe dich so sehr... ich hoffe, du weißt das, du blöder Wichser."

Ian schlief. Und wenn er es auch dieses mal nicht gehört hatte, dann würde Mickey es ihm auch noch ein drittes Mal sagen.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Feb 12 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

love is a battlefieldWhere stories live. Discover now