Kapitel 7 - Don't mess with Jess!

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„Das war sie!"

„Wer? Die da? Die Rothaarige da?"

„Ja, die Kleine dort!"

„Sie hat Piper gestern beim Backen geholfen!"

„Sie wollte uns alle vergiften!"

Wieder einmal ähnelte Jessie mehr einer Steinskulptur als einer Brawlerin. Sie war starr vor Schreck. Ihr Schocker fiel aus ihrer Hand und kam scheppernd am Boden auf.

Sämtliche Handykameras waren nun auf sie gerichtet. Feuer schoss in ihr Gesicht, während ihr Herz sich von jetzt auf gleich in einen Presslufthammer verwandelte. Warum sie? Warum war es immer sie, die ungewollt von einer schlimmen Situation in die andere gezogen würde?

„Sag mal geht's noch?! Ist euch eigentlich bewusst, was ihr da für einen Müll redet?!"

„Niemals würde Jessie so etwas tun! Sie ist eine Brawlerin und eine von uns!"

Wütend stellten Meg und Penny sich vor ihre Freundinnen und versperrten den Sensationslustigen die Sicht auf die vereiste Konstrukteurin.

„Kein Wunder, das du das sagst! Warst sicher ihre Komplizin, was Lesbe!"

Ehe Penny durchdrehen und eine Schimpfwortbombe auf die Meute abfeuern konnte, vermutlich von ein paar echten Bomben aus ihrer Kanone gefolgt, trat Pam dazwischen und blockierte mit ihrer massiven, angsteinflößenden Gestalt jegliche Sicht für jeden! Ärger stand ihr ins Gesicht geschrieben. Wäre sie ein Tier gewesen, dass würde sich nun eine blutdurstige Wölfin schützend vor das rote Kaninchen stellen.

„Lassen. Sie. Meine. Tochter. In. Ruhe.", knurrte sie gefährlich ruhig.

Für eine kurze Zeit war es Still und prompt wurden einige Kameras ausgeschaltet.

Doch es war natürlich nur die Ruhe vor dem Sturm.

„Das ist die Mutter der Göre?"

„Bestimmt war sie es dann, die den Kuchen vergiftet hat!"

„Ich kenne sie! Ihrer Tochter wegen hat sie es nicht auf die Uni geschafft und nun will sie sich an allen Brawlern dafür rächen!"

„Sie war es sicher! Schaut euch das arme Kind an! Das könnte doch niemanden Vergiften."

„Vielleicht war es doch die Bäckerin selbst?"

„War in den anderen Kuchen auch Gift?!"

„Diese Piper soll es gewesen sein?!"

„Blondinen sind doch immer freundlich, oder?"

„KLAPPE; SONST SCHÄDEL WEG; KLAR?!"



***



Die Stimme erschütterte den Raum, wie das Donnergrollen eine Stadt, während das heftigste Sommergewitter des Jahres über diese herzieht. Sosehr sich die Blitze auch bemühen: es ist jedes Mal der Donner, der alles erzittern lässt. Und so war es auch dieses Mal die zu höchst aggressiven, durch Mark und Knochen gehenden Worte, welchen sämtlichen Handylichtern endgültig Einhalt geboten.

Schlagartig verstummte alles und ein Mann in schwarzen Stiefeln, schwarzer Jacke und schwarzer Frisur stampfte zu Pam in die Mitte.

„Diese Wohltätigkeitsfeier ist vorbei! Kann mir sowieso nicht vorstellen, dass Menschen, die eine Mutter und ihre Tochter ohne jegliche handfeste Beweise bloßstellen wirklich an Wohltätigkeit interessiert sind!"

Der Mann erinnerte Jessie an ihre Begegnung mit Edgar, auch wenn er älter, stämmiger sowie muskulöser gewesen war und überhaupt starke Ähnlichkeiten mit einem Bullen hatte. Sowohl äußerlich als auch vom Temperament her.

„Alle Brawler nach nebenan! R-T hat wie immer alles aufgezeichnet, auch schon Stunden davor, was heißt, dass der oder die wahre Schuldige definitiv auf Video ist. Alle Nicht-Brawler RAUS!"

Seinem Beispiel folgend, trat Wild West Ranger Shelly in die Mitte, gab einen Warnschuss Richtung Decke ab und rief mit strenger Stimme: „Ihr habt Bull gehört Leute, alle nach nebenan! R-T, ich glaub du weißt, was du zu tun hast."

Bevor sie den anderen folgte, drehte sie sich nochmals zu Jessie und ihrer Mutter um.

„Tut mir so leid für das Benehmen dieser Leute Pam. Bitte, ihr könnt schon gehen. Es steht ohnehin außer Frage, dass ihr die Schuldigen seid! Wahrscheinlich ist nur aus Versehen eines von Crows Messern im Kuchen gelandet und ausgelaufen, oder so was Ähnliches halt!"

Dankbar nickte Frau Peverell dem Cowgirl zu, bevor sie sich zu ihrer leichenblassen Tochter umwandte. Meg stand bei ihr redete beruhigend auf sie diese ein, während ein hübsches Mädchen mit Hasenhut ihr vorsichtig ihren leicht ramponierten Roboterhund in die Arme legte.

„Soll ich euch nach Hause begleiten, Pamela?"

„Danke, ist lieb das du das anbietest, aber ich muss das erst einmal verdauen. Menschen werden immer bescheuerter. Im einen Moment jubeln sie einem zu, im nächsten beschuldigen sie uns des Giftmordes oder was weiß ich!"

„Erinnert mich irgendwie an das Wertesystem!"

„Du hast so recht! Starpower sei Dank, haben die endlich die Regeln gelockert!"

„Sehen wir uns bald wieder? Es ist schon ewig her."

„Ich weiß ich war überrascht, dich hier zu sehen."

„Brawlen hat mich auf trapp gehalten. War viel los mit Hypercharge und so. Kommt im neuen Update raus. Aber jetzt möchte ich auch wieder etwas Zeit mit meinen Kindern verbringen."

„Passt es dir da überhaupt?" Beilläufig wischte sich Pam über die Stirn um auftretende Schweißperlen zu verdrängen.

„Für dich jederzeit. Egal wann, egal wo."

„Danke dir, ich melde mich."

„Gute Nacht Pamela."

Lächelnd nahm Pam Peverell Jessie an der Hand und führte sie durch die große Eingangstür der Halle, durch die Straßen nach Hause.

„Und hör endlich auf mich so zu nennen, Bull."





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Kaum habe ich Chroma in einen geeigneten Plot gewickelt, wird er abgeschafft! Typisch ich, aber in meiner Geschichte lebt er noch etwas weiter. Außerdem gab es ihn zur Zeit des Enchanted Wood Season noch und hey, es ist Fanfiction. Ich hoffe ich habe euch damit aufgeklärt und nicht noch zusätzlich verwirrt (eine meiner Spezialitäten;)

Das Kapitel entsprang zwar meiner Imaginisation, doch es gibt wirklich immer noch Personen, die andere ohne jegliche Beweise und teilweise für die lächerlichsten Gründe bloßstellen. Ich kann da nur an eine alte Weißheit referieren:

Der Erste Eindruck ist ein falscher Freund, während du durch deine Vorurteile mögliche echte Freunde verlierst.

Anyhoot, frohes Faschingswochenende euch allen, daaaaaankeeeeeeee, dass ihr meine Geschichte lest und viel Spaß beim Lunar Brawl!!!

Bye, Coco


LesbeWhere stories live. Discover now