29. it all fell down

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»Seht nur, sehnt nur, Blaisie Bärchen bekommt eine Haarkur«, giggelte Peeves und positionierte sich über dem schlafenden Slytherin, doch bevor er ihm eine Flasche Kürbissaft über den Kopf kippen konnte, beförderte ich den kunterbunten Poltergeist mit zauberstabloser Magie quer durch die große Halle, wobei er ein quietschvergnügtes Hui von sich gab und den Saft über den Köpfen der Gryffindors verkippte.

Sehr zum Ärger von Filch, dem magielosen Hausmeister, der ihm mit einem Mopp nachjagte und dabei um ein Haar über seine Katze gestolpert wäre.

Ich setzte mich zu Blaise auf die Bank, befreite mich von meinem Umhang, bevor ich meinen Zauberstab zog und zaghaft gegen den blutigen Kratzer an seiner Schläfe tippte, woraufhin er heilte und verschwand.

Verschlafen regte sich der dunkelhäutige Slytherin und blinzelte, dann breitete sich sein typisch breites Lächeln auf seinem Gesicht aus, als er mich erkannte.

»Morgen, Amelie«, gähnte er herzhaft und berührte seine Schläfe. »Ich danke dir, du hübscher Engel.«

Meine Wangen begannen zu glühen.

»Gern geschehen«, entgegnete ich mit sanfter Stimme, goss erst ihm, dann mir einen Becher Kaffee ein, wobei ich beide mit etwas Vanille und einer Prise Zimt versetzte. Dankbar nahm er ihn, nippte daran und stöhnte auf. »Schmeckt ja wie Weihnachten«, sagte er begeistert, woraufhin ich zustimmend nickte.

»Geht es dir gut, Blaise?«, fragte ich ihn, angesichts der dunklen Schatten, die unter seinen Augen lagen.

Er zog eine Grimasse, bevor er sich sechs Croissants auf den Teller lud. »Alles gut, bekomme in letzter Zeit nur etwas zu wenig Schlaf. Früher konnte ich den in Geschichte der Zauberei immer gut aufholen, nichts bringt einen mehr in den Tiefschlaf als Binns Geplapper, oder?« Ich kicherte, als er sich hungrig drei Gebäckstücke auf einmal in den Mund stopfte, als hätte er tagelang nichts zu essen bekommen.

»Definitiv«, stimmte ich zu und blickte zum langen Lehrertisch vor Kopf, an dem Professor Binns jeden Morgen pünktlich gegen acht Platz nahm, obwohl er seit drei Jahrhunderten mausetot war und sein Frühstück weder schmecken, noch es überhaupt zu sich nehmen konnte. Ohne jegliche Emotion auf dem geisterhaften Gesicht, führte er ein Selbstgespräch mit einem schnarchenden Hagrid, schien niemals zu bemerken, dass er wie eine Schlaftablette für sämtliche seiner Gesprächspartner fungierte.

Ich griff nach einem Schokoladencroissant und knabberte daran, während ich meinen magischen Stundenplan aus meiner Tasche hervorzog und zufrieden feststellte, dass ich durch den Ausfall von Umbridge mehrere Freistunden hatte und mein Schultag somit bereits am frühen Nachmittag endete.

Vielleicht würde mich Pansy nach Hogsmeade begleiten. Ich brauchte unbedingt noch ein Geschenk für Enzo, der bald Geburtstag hatte und abgesehen davon war das kleine Zaubererdörfchen im Winter einfach nur traumhaft schön. Ich lächelte, doch mein Lächeln verblasste, als mein Blick zum Tisch der Ravenclaw glitt, wo er dem von Elliot begegnete.

Kurz sahen wir uns in die Augen, dann wandte der Vertrauensschüler jedoch hastig den Blick ab, als befürchtete er, er könnte wieder eine gebrochene Nase davontragen, wenn er mich auch nur ansah.

Ich seufzte.

»Kein Appetit?«, fragte Blaise mit vollem Mund und erst jetzt bemerkte ich, dass ich das Croissant zurück auf meinen Teller gelegt und ihn von mir geschoben hatte. Ich schüttelte den Kopf und trank von meinem Kaffee, während ich die Posteulen beobachtete, die jetzt durch die Halle geflogen kamen und Pakete und Briefe auf die halbleeren Tische fallen ließen.

»Bei Merlins dicken Eiern«, lachte Blaise und sprang auf, bevor eine der Eulen ein gigantisches Paket in die Schüssel mit Vanillepudding vor uns fallen lassen konnte. »Was ist denn da drin?«, fragte der Slytherin und reichte mir das in hübschem dunkelgrünem Papier verpackte Päckchen, das meine Augen sofort zum Leuchten brachte, als ich das Logo meines liebsten Buchladens in der Winkelgasse erkannte.

heaven & hell | mattheo riddle 18+ Where stories live. Discover now